Bilder und Wind

Während dieser Newsletter in Ihrem Postfach klingelt, sitze ich vor der Pay-TV-Glotze meiner Fussballkneipe. Und warte immer noch auf die erste deutschsprachige Recherchestory über den Dazn-Oligarchen Lee Blavatnik. Seit rund 7 Jahren warte ich darauf. Obwohl: doch vor einem Jahr, die habe ich sogar gehört. Seitdem wieder dröhnendes Schweigen, nicht das geringste Rascheln.

Immerhin gab es am Wochenende eine ARD-Miniserie, in der unschwer ein multinationaler in Leverkusen ansässiger Chemie- und Pharmakonzern zu erkennen war: “Die Serie zum Meister”.

Roland Appel kommentiert weiter die COP 28 in Dubai: “2,9 Grad (III)”. Sie ist auch Teil meines “Kadenzierend”-Bogens, der mit Helge Schneider beginnt, und von der Politökonomie des Fussballs Lehren für die Politik zieht.

Die Otto Brenner Stiftung hat Ermittlungen anstellen lassen. Johannes Kiess, Alina Wesser- Saalfrank, Sophie Bose, Andre Schmidt, Elmar Brähler, Oliver Decker, Jupp Legrand (Vorwort): “Arbeitswelt und Demokratie in Ostdeutschland – Erlebte Handlungsfähigkeit im Betrieb und (anti)demokratische Einstellungen”. Liest sich das für Sie wie Trockenbrot? Ist es nicht. Es geht um nicht weniger als das Überleben der (deutschen) Demokratie – auch wenn sie nur “bürgerlich” ist.

“Bildkontrolle” dagegen ist nur eine Affekthandlung meinerseits. Aber es lässt tief blicken.

Nach Mitternacht um 0.03 h folgt hier von Heike Langenberg/ver.di-publik: “Der Tanz um Amazon – Die Eisbären des DDR-Staatszirkus’, der junge Jeff Bezos, eine Fabrik in China, eine Performance-Künstlerin aus Peru, ein Büro in Serbien und ein Psychologe aus Nigeria – alles hängt mit allem zusammen. Die Welt ist globalisiert, der Handel auch. Um die Zusam­menhänge geht es in dem Theaterstück ‘La danse d’Amazon’, das Ende November in Berlin-Marzahn Premiere hatte”.

Morgen früh kurz nach 8 an gleicher Stelle: “Werbung – 20 Jahre alt, und immer noch Wind”. Ein üblicher Verdächtiger macht ihn um die nachdenkseiten.

Drücken Sie mir die Daumen für ein gutes Spiel. Und stellen Sie sich vor: verlöre PSG in Dortmund, und zwischen Milan und Newcastle (= Saudi-Arabien) gäbe es einen 3-Punkte-Sieger, dann flöge Qatars (!) Team (PSG) aus diesem “Europa”(!)-Pokal. Geld verlöre mal wieder gegen den Sport. Wäre das nicht schön? Mann wird doch wohl noch träumen dürfen …

Rheinpegel Bonn 605cm.

Freundliche Grüße

Martin Böttger