Linksradikale K-Gruppen waren mir seit den 70er Jahren zuwider, weil sie ähnlich wie die Kirche, der ich gerade entflohen war, nicht nur Engagement und Arbeitskraft, sondern den ganzen Menschen, seine komplette Persönlichkeit fressen wollten. Die entfremdete Arbeit, die ich sporadisch in Schul- und Semesterferien genoss, hatte neben der anständigeren Bezahlung den Vorteil, dass mein Inneres mir gehörte, und es für das Sich-Wehren Gewerkschaften gab.
Die Konzerne und “Start-Ups” der neuen Zeit, Grosse und Kleine, aber besonders auch politische Organisationen mit hauptamtlichen Apparaten, sogar und gerade auch Gewerkschaften in ihrer Rolle als Arbeitgeber, hassen in ihrem Personal nichts mehr, als gewerkschaftliche Organisation und scheuen keine Kosten, Mühen und Investitionen, um sie zu verhindern.
Alle die, denen das gelingt, und dabei dürfte es sich um den grösseren Teil handeln, wundern sich eines Tages, dass sie die Welt da draussen nicht mehr verstehen. Spektakuläre Beispiele der Gegenwart sind deutsche Auto- und Energiekonzerne (das Gastgewerbe hatte ich eben schon erwähnt). Beispiele der allernächsten Zukunft sind die endlich ins Gerede kommenden IT-Konzerne. Sprichwörtlich ist ja schon die prekäre was-mit-Medien-Bohéme Berlins und anderer sozialer Brennpunkte. Wie sie es heute machen, die Menschenfresser unserer Tage, schreibt Mark Bergfeld im adamag.
Gute Telepolis-Beiträge aktuell:
In Grönland regnets – Jutta Blume
Wachstum durch Gelbwesten – Thomas Pany
Erdogan vor Wahlklatsche? – Elke Dangeleit
Algerien: Bouteflika weg – Thomas Pany
Und die gute Nachricht des Tages: fridaysforfuture scheint unter den vielen Seitenaufrufen zusammenzubrechen. Ich konnte jedenfalls heute nachmittag nicht mehr dort navigieren. 12.000 “Profis” haben mal eben kurz auf einen gewissen Lindner geantwortet.
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