“Der König von Köln” wird fortgesetzt – im wahren Leben
Der alte weisse Mann wehrt sich bekanntlich, bisweilen gewalttätig, gegen seinen Machtverlust und globalen Niedergang. Was bleibt ihm noch? Zuhause hat die Frau die Macht. Die Kinder gehorchen nicht mehr, im Gegenteil wollen sie ihm alles vorschreiben (Essen, Urlaub, Auto usw.). Sie verprügeln ist auch schon verboten (seit 2000). Es bleiben: dickes Kapital, fette Villas, schnelle Autos und Fußball – also das, was ein gewisser Alexander Dibelius so macht.
Die herrschende Klasse in Deutschland kennt den Mann gut. Er ist einer von ihnen. Ich hatte schon mal von ihm gehört, ihn aber wieder vergessen. Das ist wohl das Gemeinste, was mann ihm zufügen kann. Jetzt hat er auch meine Aufmerksamkeit geschnappt.
Meiner 5-Minuten-Recherche zufolge ist er angeblich ein “Berater” der Bundeskanzlerin. D.h. er sagt ihr, wo es langgeht, nicht dagegen: umgekehrt. Kunststück: er bewegt schliesslich mehr Milliarden als sie, oder? Das ist heute beim weissen Mann die Antwort auf die Frage, wer “den Längeren” hat. Auch diese Jugendvariante soll der Herr, wenn seinen Wikipedia-Biografen geglaubt werden kann, authentisch durchlaufen haben.
Am Mittwoch bringt die ARD endlich die WDR-Produktion “Der König von Köln”. Ob der Herr Dibelius darin auch vorkommt, weiss ich nicht. Er müsste es. Denn im Gegensatz zu Josef Esch, Thomas Middelhoff und der Oppenheim-Bank schwimmt er immer noch wie das Fettauge auf der Suppe oben. Offen bleibt nach meiner 5-Minuten-Rcherche noch, wie die Beziehung des Herrn Dibelius zu einer Figur wie Rene Benko, dem heutigen Karstadt-Eigner, aussieht. Ich vermute, auch in diesem Vergleich könnte Dibelius als alter Goldman-Sachs-Hase den Längeren haben. Für diese Super-Bank hat er in Deutschland viel verbrannte Erde angerichtet und sich selbstständig gemacht.
CVC Capital Partners heisst sein neues Ding-a-ling. Mit dem will er jetzt den Fußball fressen. Seine Funktionäre sind alle zu kaufen. Und darin kennt Herr Dibelius sich am besten aus. Nachdem die japanische Softbank, mit den arabischen Kriegsherren im Rücken, nicht zum Zuge kam, weil der Schweizer Infantino es in seiner Fifa-Mafia vergeigte, sieht jetzt Dibelius’ CVC ein Fenster der Gelegenheit. Sie hat mindestens genau so gute Beziehungen zu diesen kriegerischen Geldsäcken. Über die Tochter “Tipico”, einen kriminellen Wettanbieter, hat CVC den Grossteil der Fußballbranche sowieso im Sack. In dem Sack ist z.B. ein sog. “Titan”, der 2002 noch im Tor der deutschen Nationalmannschaft versagte, und der jetzt ausersehen ist, den Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum zukünftig zu führen, schon seit Jahren drin.
Den Medienberichten zufolge (SZ/Thomas Kistner nur hinter Paywall) gibt es noch Widerstand aus der Uefa und europäischen Ligen. Ein Dibelius weiss selbstverständlich, dass die damit nur die Preise treiben wollen. Zu kaufen sind sie alle.
Ungewisser sieht das bei Frau und Kindern aus. Eine Scheidung war schon sehr teuer. Wie wird es weitergehen? Wann wird die Yellowpress spannender als der Fußball? Kann nicht mehr lange dauern.
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