Er ist gegangen aus eigenem Entschluss. Der VfL hat ihn nicht rausgeworfen. So ist die öffentliche Performance der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses von Lucien Favre mit dem VfL 1900 Borussia Mönchengladbach. Beide Seiten wahren so ihr Gesicht.

Favre hat als Trainer ein ähnlich sympathisch-verrücktes Image wie Guardiola, dem er er einst als Hospitant beim CF Barcelona beim Trainieren zugesehen hat. Seit dem 10. März 1984, als die Borussia in dichtem Schneetreiben auf dem Bökelberg den später punktgleichen Meister VFB Stuttgart mit 2:0 durch Tore von Bruns und Mill, trainiert von Jupp Heynckes, auseinander nahm, hat dieser Verein nicht mehr einen so guten Fußball gespielt, wie in der letzten Saison unter Lucien Favre. Folgerichtig wurde er in einigen voreiligen Medien schon als nächster Bayern-Trainer gehandelt, gleichauf mit Klopp.

Irgendetwas muss in der Statik der Mannschaft vorgefallen sein, das bisher kein Berichterstatter zu entdecken, oder wenn es jemand gelungen sein sollte, zu veröffentlichen vermochte. Heute ist der VfL wieder punktgleich mit dem VFB. Es tröstet kaum, dass der VFB seinen Misserfolg immerhin wie gestern gegen die Blauen, mit ansehnlichem Spiel einfährt.

Danke Lucien, es war eine sehr schöne Zeit. Was sagt Hans Meyer nun?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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