Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Bleiben Sie zornig

Ab Montag können Sie in den Bonner Bezirksrathäusern ihre Stimme zur Bundestagswahl abgeben (oder zunächst abholen und noch nachdenken). Aber zornig bleiben müssen wir weit über den 26.9. hinaus. Egal, wer Ihre und meine Stimme bekommt – es wird nur mit Druck von uns selbst etwas passieren. Denn für Druck von “oben” auf der Reichtumsskala wird gesorgt sein. Beim Druck ausüben sollten wir das Training unserer Intelligenz und den Stand unserer Informationen über das, was wir als “Wahrheit” oder “Fakt” vermuten, nicht vernachlässigen. Dazu hier weitere Angebote.
Afghanistan
Knut Mellenthin/Junge Welt: Mehr Schein als Sein
Junge Welt/dpa: Taliban treffen Expräsidenten Karzai
Thomas Pany/telepolis: Vom Westen unterstützte syrische “Rebellen”: Große Taliban-Fans
Roger Willemsen/Telepolis: Afghanistan: “… und wir reden schon von Frieden” – ein Auszug aus dem Buch “Afghanische Reise” (2006) des 2016 verstorbenen, 1955 in Bonn geborenen Autors
Michael Lüders/Freitag: Besatzer, nicht BefreierAfghanistan 20 Jahre diente Deutschland den USA als Hilfssheriff – ohne irgendeinen Plan. Die Folgen zeigen sich jetzt
Elsa Koester/Freitag: „Es ging nie um Frieden in Afghanistan“Interview: Tausende Demokrat:innen versuchen aus Kabul zu fliehen. Die entkommene Feministin Paniz Musawi Nazanzi übt scharfe Kritik an der Bundesregierung. Paniz Musawi Natanzi arbeitet seit 2015 als Politikwissenschaftlerin und Beraterin zu Geschlechter- und Migrationspolitik sowie Kunstproduktion unter Kriegsbedingungen in Afghanistan, im Iran und Pakistan. Sie wuchs in Lübeck auf, studierte in Berlin, promovierte in London. Seit 2019 lebte sie mit ihrem Mann in Kabul.
Tunesien
Werner Ruf/Junge Welt: Gefeierter Putsch – diese Analyse verdeutlicht, dass es nicht für oder gegen Islamismus geht (und Demokratie schon gar nicht), sondern: It’s the economy, stupid!
Ein, mag sein korrigierender, mag sein ergänzender, Text von Bernhard Schmid/Jungle World ist leider eingemauert. Im Teaser der Redaktion heisst es: “Ob die Demokratie im krisen­geschüttelten Tunesien Zukunft hat, ist unklar – warten auf die Roadmap – Vor knapp vier Wochen hat der tunesische Präsident Kaïs Saïed die Regierung entlassen und die Arbeit des Parlaments suspendiert. Ein Ende der politischen Krise in Tunesien ist nicht in Sicht.”
Russland
Ulrich Heyden/Freitag: Drei Liter BirkensaftRussland Der Staatsstreich vor 30 Jahren wird zum Brandbeschleuniger einer neoliberalen Schocktherapie
Miliardär*inn*e*n
Simon Zeise/Junge Welt: Kampf der Finanzoligarchen: Aktienmärkte von Techgiganten laufen heiß. Shortseller reiten Attacke auf Fonds von Starinvestorin (und Trump-Freundin) Cathie Woods.
Lukas Scholle/Jacobin: Reich durch den Biontech-Impfstoffund mit Hilfe des Staats; Die Strüngmann-Brüder wurden durch die Pandemie zur reichsten Familie Deutschlands. Die Pharmainvestoren haben enorm von der Impfkampagne gegen das Coronavirus profitiert – den Aufwand und das Risiko der Impfstoffentwicklung nahmen andere auf sich. Sind Sie Milliardär*in? Seien Sie unbesorgt: wenn die FDP an der Bundesregierung beteiligt wird, wird für Sie gesorgt sein.
Grausames kommunistisches Regime: FAZ/dpa: In China gibt es Videospiele nur noch für zwei Stunden am Tag
Hendrik Ankenbrand und Bastian Benrath/FAZ: Kurse fallen : Peking will Digitalunternehmen schärfer regulierenChinas Regierung schießt weiter gegen die Tech-Konzerne des Landes. Nun legt sie einen Regulierungsplan vor, der es in sich hat. Keine gute Nachricht für die Aktionäre.
Pflege
Thomas Gerlinger/Blätter: Nach dem Balkonapplaus: Pflegereform ohne Weitblick

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. DerWolf

    Gut gebrüllt! Und danach eröffnen sich nun – welche – Alternativen oder neuen Lösungskorridore? Außer vielleicht derjenigen Lösung, nur solche generell aussichtsreichen Direktkandidaten zu wählen, die außerhalb des Funktionärsgeschäfts für sich eine realistische alternative Erwerbsoption hätten? Oder Menschen, die erkennbar über zurückliegende Berufspraxis verfügen, in der er / sie auch schon dem Risiko von Insolvenz und Hartz IV ausgesetzt waren? Solche Kandidaten werden Sie in Ihrem Wahlkreis im Zweifel erfolglos suchen. – Alternativ dazu, – wer in Schleswig-Holstein wählt, kann immerhin noch Flemming Meyer wählen.

    • Martin Böttger

      Einen “Lösungskorridor” brauche ich für mein zukünftiges Leben ohne Adsche Tönnsen.
      https://extradienst.net/2021/08/18/buettenwarder-das-ende/
      Kennen Sie als Hamburger in Schleswig-Holstein (oder umgekehrt?) eine Alternative?
      Mit dem Wählen – Viertelstunde drüber nachdenken, das schaff’ ich schon …. (frei nach Eckenga)

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