Die gute Nachricht vorweg: in meiner Fußballkneipe meldeten sich heute auf die Frage des Wirtes “wer will Leipzig sehen?”: 0. Eine Konferenzschaltung blieb uns also erspart.
Die anderen Erkenntnisse sind weniger erfreulich. Die Mafiosi des Fußballbusiness sind ihrem Ziel, dass Geld doch Tore schiesst – die gegenteilige Behauptung von Otto Rehhagel erreicht dieses Jahr das antike Alter von 22 Jahren – diesem Ziel sind sie mittlerweile sehr nahegekommen.
Seien wir ehrlich: das grundsätzlich ansehnliche Spiel heute Abend im Dortmunder Westfalenstadion offenbARTE nicht minder einen Klassenunterschied, wie es dem BVB zuletzt gegen meine Borussia und den Verein aus der Stadt mit der grossen Kirche in der Mitte gelungen war. Das 1:3 entsprang königlicher Gnade und hätte böser enden können. Real hatte im fremden Stadion eine klare Chancenüberlegenheit. Und wo einem Weltklassestürmer wie Aubameyang Ballannahmen misslangen, gelangen Ronaldo und Bale saubere One-Touch-Torerfolge.
Mittelklassegegner wie Betis Sevilla, UD Levante und das ehemalige Spitzenteam vom FC Valencia haben Real in dieser Saison bereits Punktverluste beigebracht. Ob sich der BVB aus Besoffenheit über seine Ligaerfolge das Studieren entsprechender Videos gespart hat?
Zizou hatte Real jedenfalls gut vorbereitet. Yarmolenko wurde liebevoll von 2-3 Gegnern betreut und blieb wirkungslos. Das Ausscheiden des portugiesischen Cholerikers Pepe und der Einbau von Weltklasse-Defensivspielern wie Casemiro und Varane hat Reals Defensive stabilisiert – jedenfalls hats heute für den BVB gereicht.
Einzige Überraschung am heutigen Spieltag: der 3:0-Auswärtserfolg des portugiesischen Talentschuppens FC Porto bei der russischen Oligarchengeldwäsche AS Monaco.
Wir müssen nicht traurig sein. Im nächsten Jahr wird uns die Champions League sowieso weggenommen. Sie ist dann nur noch im Pay-TV zu sehen. Wenn wir den BVB-Fußball dieser Bundesligasaison sehen können, genauso wie einen qualitativ hochwertigen Regionalliga-Fußball hier in Bonn, dann brauchen wir eigentlich nicht mehr. Sollen die Milliardäre doch ihren kriminellen Geschäften nachgehen, solange sie uns in Ruhe lassen.
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