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Schlagwort: Pepe

Weltklasse von anderen? Interessiert uns nicht

Wie abgeschnitten vom Rest der Welt unsere Öffentlichkeit gehalten wird, wie borniert und arm hiesige Medien arbeiten, das war am gestrigen Champions-League-Abend zu studieren. Was würden wir von der Welt mitkriegen, wenn wir unsere Einwanderer*innen nicht hätten?

Nachdem in der Vorwoche das vorgezogene Oligarchen-Finale der CL (jeweils Hinspiele) zwischen Real und PSG absolvierte wurde, trafen gestern Abend die zwei profiliertesten globalen Fußballschulen aufeinander: Barca gastierte bei Abramowitschs Chelsea, trainiert vom Chefdozenten des modernen Catenaccio Antonio Conte.
Deutsche Medien hatten offensichtlich weder Zeit noch Geld, Berichterstatter*innen dorthin zu entsenden. In Bonn rettete uns Pepe in Dottendorf, wo Barca-Spiele zuverlässig von spanischen TV-Sendern empfangen und geguckt werden können.

Danial Montazeri lieferte gestern in einem Sp-on-Vorbericht eine exzellente Analyse des aktuellen Barca-Fußballs Weiterlesen

Klassenverhältnisse in Europas Fußball

Die gute Nachricht vorweg: in meiner Fußballkneipe meldeten sich heute auf die Frage des Wirtes “wer will Leipzig sehen?”: 0. Eine Konferenzschaltung blieb uns also erspart.
Die anderen Erkenntnisse sind weniger erfreulich. Die Mafiosi des Fußballbusiness sind ihrem Ziel, dass Geld doch Tore schiesst – die gegenteilige Behauptung von Otto Rehhagel erreicht dieses Jahr das antike Alter von 22 Jahren – diesem Ziel sind sie mittlerweile sehr nahegekommen.

Seien wir ehrlich: das grundsätzlich ansehnliche Spiel heute Abend im Dortmunder Westfalenstadion offenbARTE nicht minder einen Klassenunterschied, wie es dem BVB zuletzt gegen meine Borussia und den Verein aus der Stadt mit der grossen Kirche in der Mitte gelungen war. Das 1:3 entsprang königlicher Gnade und hätte böser enden können. Real hatte im fremden Stadion eine klare Chancenüberlegenheit. Und wo einem Weltklassestürmer wie Aubameyang Ballannahmen misslangen, gelangen Ronaldo und Bale saubere One-Touch-Torerfolge. Weiterlesen

Kompliment BVB – Ansätze zur Weltklasse

Wie schwer die Krise meiner Lieblingsmannschaften, Barca und der Borussia vom Niederrhein ist, hat man heute in Madrid gesehen. Gegen dieses Real Madrid konnte Barca zuhause nicht gewinnen, und bei diesem Barca ging meine Borussia unter.
Der BVB hat heute gezeigt, wie schlagbar Real ist, was für eine mittelmässige Mannschaft diese Ansammlung von unbestrittenen Weltklassestars zusammen bildet. Wie bei Barca ist das Strukturproblem, im Defensivspiel die Ruhepausen und defensiven Unvollkommenheiten der Stürmerstars zu kompensieren. Die Stars sind gut zum Strahlen, fürs Spektakel, fürs Marketing; für Mannschaften sind sie ein großes Problem. Ich erinnere nur daran, dass Portugal das EM-Finale gegen Frankreich gewann, als Ronaldo verletzt ausgeschieden war.
Der BVB, als Mannschaft immer noch unvollkommen in der Umbruch- und Findungsphase, hat die Schwächen von Real heute intelligent offengelegt. Pepe fehlte, Ramos wird nicht mehr schneller, ein harmonisches Ensemble sind die nicht. Die BVB-Youngster Dembele und Pulisic hatten Probleme ins Spiel zu finden, doch für ihre spielerische Reifung war es mit Sicherheit ein epochales Ereignis. Sofort voll da war der kurz vor Schluss eingewechselte Däne mit türkischen Verwandten Emre Mor. Wie er vor dem Ausgleichstor den Ball eroberte und mit einem Zauberpass Aubameyang auf die Reise zur Torvorbereitung des 2:2 von Marco Reus schickte, das findet Platz in zukünftigen Lehrfilmen. Der ist 19!
Marco Reus, verdammt. In all seinen Verletzungspausen schätze ich uns Gladbach-Fans glücklich, dass “wir” für ihn noch so viel Geld bekommen hatten. Die Führerscheingeschichte hatte sogar Borderline-Charakter, persönlich in jeder Hinsicht dramatisch. Doch wenn man ihn spielen sieht, ist das alles vergessen. Stoff für eine weitere Legende.
Monsanto Leverkusen spielte heute auch, in einem kleinen Stadion, das dennoch nur halbvoll war. Merkwürdig, an der sportlichen Leistung lag es nicht. Also woran dann?

SC Freiburg schrieb Tuchel Aufgaben ins Arbeitsheft

In früheren Erstligaspielzeiten landete der SC Freiburg in der Hinrunde regelmässig ganz unten und konnte, wenn, dann erst in der Rückrunde seinen Klassenerhalt retten. Jedes Jahr wurde ihm fast die ganze Mannschaft weggekauft. Die neuen Teams brauchten dann Zeit, sich zusammenzufinden. Das war und ist die Kunst dieses Vereins und seines gegenwärtigen Trainers Christian Streich, des menschlich respektabelsten Trainers im deutschen Profifussball.
Heute wurde nun die Frage beantwortet, ob Freiburg gegen den BVB-Jugendwirbel auch so untergehen müsse, wie Legia Warschau oder der VfL VW. Es sah in der ersten Halbzeit noch so aus. Doch was dann geschah, wäre fast auf ein komplettes Gegenteil hinausgelaufen. Weiterlesen

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