Ich fürchte zum ersten Mal, dass Sibylle Berg irrt – oder irrlichtert
Allein schon, dass ich die Nachricht der FAZ entnehmen muss. Und die auch noch für morgen ein Interview mit ihr ankündigt, dass sie mutmasslich genauso einmauert, wie der Spiegel es mit ihren Kolumnen tat, weswegen sie sich vernünftigerweise zügig von diesem Publikationsort verabschiedete. Und nun ins EU-Parlament? Als Schriftstellerin, erfolgreiche? So erfolgreich, dass sie sich ein Leben in der Schweiz leisten kann.
Beim vorigen Mal begleitete Nico Semsrott den Vollblutpolitiker …
Exkurs zum Vollblutpolitiker: eine gute Freundin, die sehr lange sehr viel mit Joseph Fischer zusammenarbeiten musste, nannte den im privaten Gespräch immer “das Tier”, und alle wussten, wer gemeint war. Und was. Exkurs Ende.
… Martin Sonneborn nach Brüssel, durchaus eine attraktive Stadt, und so nah an Köln. Das hat ihm aber offensichtlich geschadet, sogar traumatisiert. Er kriegt zwar als Künstler noch kleine Säle voll, aber an Medienpräsenz, und damit Einkommen durch Kunst (als MdEP hatte er natürlich fünf Jahre stabiles Einkommen) hat er deutlich eingebüsst.
Sonneborn, das habe ich hier schon mehrmals beschrieben, wurde in Brüssel immer weniger witzig, und stattdessen der auffälligste ernsthafte oppositionelle EU-Parlamentarier deutscher Sprache. Das ist nicht nichts, aber eben auch nicht witzig.
Nun also Sibylle Berg. Ihr bestes Talent ist Schreiben. Ausflüge ins TV, damals bei der btf-produzierten Talkshow “Roche&Böhmermann” waren sogar sehr gelungen. Sie kann auch gut sprechen. Das kann für eine erfolgreiche Nominierungsrede auf einem Parteitag ausreichen. Aber was soll dann folgen? Ich bin besorgt.
Dürfen Schweizerinnen überhaupt ins EU-Parlament? Sie hat wohl die doppelte Staatsbürgerschaft.
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