Und der Digitalisierungs-Fortschritt der taz ist eine Schnecke

Mehrmals täglich, jedes Mal, wenn mir der Deutschlandfunk zu rechts wird, also öfters, schalte ich im Alltag auf “Cosmo” um, das ehemalige “Funkhaus Europa” des WDR. Leider ist das einst aufregend-spannende Musikprogramm auch dort fast komplett glattgebügelt worden. Aber das Programm bietet Sicherheit vor dem allgemein vorherrschenden rassistischen Gehetze. Weil ich auf diese Weise Stammhörer geblieben bin, habe ich schon mehrmals auf die dort gepflegten Daily Good News hingewiesen. Nun hat einer der wenigen verbliebenen Lichtblicke in der taz-Redaktion, Christian Jakob, die politische Relevanz dieses Agendasettings gewürdigt.

Negativity Bias im Journalismus: Ist es wirklich so schlimm? – Die Weltlage macht es schwer, optimistisch zu bleiben. Dabei sind 2024 viele positive Dinge passiert. Über Menschen, die gute Nachrichten verbreiten.”

Unfassbar finde ich, dass ein Medium, das sich in Kürze nur noch digital verbreiten will, mutwillig oder fahrlässig in einer Story über ebensolche digitale Medien auf jegliche Verlinkung verzichtet. Einerseits der Herde des Digitalzwangs hinterherhecheln, und andererseits alles, was die Digitalisierung an Fortschritt bieten könnte, gar nicht erst ignorieren. Doch ich spende Ihnen Trost. Hier die Links, die die “digitale” taz nicht gesetzt hat.

“Fix The News” von Angus Hervey

Hannah Ritchie: “Hoffnung für Verzweifelte”

Ullrich Fichtner: “Geboren für die großen Chancen”

“Our World in Data” von Max Roser

War doch gar nicht so schwer. Und ich verlange noch nicht mal Geld dafür. Der Fortschritt ist es mir wert. Und die Gesundheit.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net