Ulrike Simon, eine in der Regel wohlinformierte Medienkolumnistin, widmet sich aktuell dem spannungsreichen Thema der Vorgänger und Nachfolger*innen. Das von ihr erwähnte Thema Miriam Meckel ist dabei natürlich was Besonderes. Ich habe zu einer Zeit, als deren sexuelle Orientierung noch nicht überall bekannt war, eine Aftershow-Party einer Grimmepreisverleihung in Marl erlebt, bei der ein prominentes Mitglied der NRW-Landesregierung mit zunehmender Verzweiflung versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Das war eine um ein Vielfaches bessere Show als die Preisverleihung.
Eric Bonse macht in den Blättern für deutsche und internationale Politik eine bitter-realistische Bestandsaufnahme der EU und der deutschen Europapolitik.
Ein klassisches Interview, in dem die Fragen klüger als die Antworten sind, fand sich in der FAS: Harald Staun befragte Produzent Oliver Berben zu den aktuellen Bedingungen der Fiction-Produktion im deutschen TV. Dass Berben zu den erfolgreichen Produzent*inn*en gehört, und antwortet wie ein Politiker, das ist kein Zufall. Der gestrige Geist, der die Antworten umweht, drückt sich in dem Ehrgeiz aus, immer noch Geschichten erzählen zu wollen, die ein großes “Lagerfeuer”-Publikum vereinen. In einer sich immer weiter segmentierenden Gesellschaft können das nur noch standardisierte und damit langweilige Geschichten sein. Damit wird das Medium TV eher getötet als am Leben erhalten.
Erinnern sie sich noch an die verschwundenen/abgeschossenen Flugzeuge der Malaysia-Airlines? Eins in der Ukraine, eins im Indischen Ozean verschwunden, tausende verzweifelte Hinterbliebene. Daran musste ich heute bei dieser kleinen Meldung im FAZ-Finanzressort denken, ich weiss auch nicht genau, wieso. Vielleicht weil hier Summen aufgerufen werden, für die viele Menschen bereit sind, zur Not auch viele umzubringen. Singapur, dessen Behörden hier gegen Geldwäsche vorgehen, ist nach unseren Begriffen kein Rechtsstaat, sondern eine Diktatur. Das hindert es nicht daran, ein sehr wichtiger globaler Finanzplatz zu sein, scheue Rehe lieben bisweilen Diktaturen. Im Kern ist das, was da läuft: Politik.
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