Tom Strohschneider zeigt im Oxiblog anhand zweier Bücher aus den 70er Jahren zur Politischen Ökonomie des Wohnens und des Bodens, wie stark die gegenwärtige linke Politik an wissenschaftlichem und analytischem Fundament verloren hat. Immerhin, er arbeitet dran. Danke.
Peter Nowak nimmt bei telepolis die Antisemitismus-Debatte auseinander. Vordergründig die bei der britischen Labour-Party. Aber sie wird selbstverständlich publizistisch über den Kanal auch zu uns gespielt. Nach Nowaks Meinung ist es keineswegs nur eine “Kampagne gegen Corbyn”, wie es Rolf Sotschek in der taz meint, sondern hat auch eine Grundlage in einer unappetitlich-gedankenlosen Bündnispolitik mancher Linksradikaler. Mir würden da auch einige Namen einfallen.
Letztens betonte Welke in der heute-show, die grösste religiöse Gruppe in Deutschland seien mit 36% die, die an nix glauben. Diese Mathematik haben die Rechtsreaktionäre, die bei Parlamentswahlen antreten, verstanden – im Gegensatz zu den selbstreferentiellen von neoliberaler Egomanie befallenen vielfach gespaltenen Liberalen und Linken. Es geht nicht darum in einer imaginären Mitte eine Mehrheit zu überzeugen, mit Argumenten gar. Sondern die grösste Einzelgruppe zur Wahlurne zu mobilisieren – das ist es, was einen Wahlsieg bringt. Trump, May und auch Macron macht es nichts aus, mit Kriegspropaganda letzte Überreste von Vertrauen in Politik zu verspielen. Darum geht es ihnen nicht. Für ihre Herrschaftssicherung reicht aus, der Mehrheit das Fürchten zu lehren. Mit dieser Strategie betreiben sie Vorkriegspropaganda (telepolis-Berichte hier, hier, und hier). Und auch ein realer Kriegseintritt hemmt sie nicht, sondern lehrt auch den Rest der Welt das Fürchten und den Respekt vor ihnen. Syrien wird wie Libyen, wie der Irak, wie Mali, wie Somalia – die Wähler*innen der Krieger*innen juckt das nicht. Bis es sie eines Tages selbst erwischt.
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