Das ist fast schon so niedrig, wie das Niveau der Bundespolitik im Hauptstadtberlin. Oliver Bierhoff, Mänätscher “der Mannschaft”, hängt bei seinen neuen Freunden von Springer Mesut Özil an die Laterne (nicht verlinkt, weil nur hinter Paywall). Ist das Bedingung dafür, dass DFB-Strippenzieher und CDU-geschulter Intrigant Grindel ihn im Job lässt?
So wie CDU/CSU-Innenminister seit Jahrzehnten so tun, als seien sie an der von ihnen selbst verbreiteten inneren Unsicherheit unschuldig, so versuchen nun die Verantwortlichen für das grandiose Ausscheiden der DFB-Elf bei der WM ihre Gülle vor anderen Türen abzukippen – naja, die deutsche Landwirtschaft machts ja genauso. Alle machen es so. Is’ mir schlecht …
Der DLF-Kommentar von Matthias Friebe gestern abend 22.50 h (noch nicht online) war absolut zutreffend, und wird hier noch nachträglich verlinkt, wenn er zugänglich ist.
Zu Updates hier bitte
Update später Vormittag: Da beim DLF immer noch kein Kommentar von Friebe online ist, stattdessen ein Kommentar von Dirk Walsdorff, hier ersatzweise ein treffender Kommentar von Andreas Rüttenauer/taz.
Update am Abend: im abendlichen ZDF-Interview beteuert Bierhoff, so habe er das nicht gemeint/gewollt, wobei er eingestand, die veröffentlichte Fassung zum Gegenlesen bekommen zu haben. Dabei hat er offensichtlich nicht erkannt, und sein Mitarbeiter*innen*stab von drei mitlesenden Personen auch nicht, welchen Anti-Özil-Spin Springers Welt seiner Botschaft geben würde. So ist das, wenn mann sich mit diesem Verlagshaus gemein macht. Herzlichen Glückwunsch DFB, da wirst Du noch viel Freude mit haben. Wir, die wir einen Fußball als Bündnispartner gegen Rassismus und Diskriminierung wollen, müssen den DFB unter Grindels und Bierhoffs Führung aber wohl abschreiben.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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