Der Ötzi des Rheinlandes ist die Olympiabewerbung
Eine merkwürdige Alt-Herren-Versammlung muss das gewesen sein, die sich da in Bodo Hombachs Politik-Zigarrenzimmer getroffen hat – aus eigenen Fehlern nullkommanull gelernt. Werden sie dafür bezahlt? Die meisten sind heute wohlhabende Rentner. Oder ist der Verstand irgendwann stehengeblieben?
Nun soll also eine Olympiabewerbung schaffen, was Preussenherrschaft, Weimarer Demokratie, Naziterror und BRD über 150 Jahre nicht geschafft haben: NRW im allgemeinen und dem Ruhrgebiet im besonderen eine funktionierende und für alle nutzbare Verkehrsinfrastruktur zu geben. Und der Weihnachtsmann heisst Nikolaus.
Rio 2016, London 2012 – was lehren uns diese Olympischen Spiele?
Schauen wir uns die Schauplätze der letzten Olympischen Spiele an. Rio: Olympiastätten vergammeln, Drogenkrieg, Polizeiterror gegen Favelas, Politik paralysiert, neoliberal-terroristisches Regime ohne Rücksicht auf die eigene Bevölkerung.
London, das angeblich erfolgreiche Beispiel: glitzernde Fassade vom Brexit bedroht, Immobilienblase, die eine erneute Weltwirtschaftskrise auslösen kann, für Normalverdiener*innen unbewohnbare Stadt.
Olympische Spiele verstärken sozial wie ein überdrehender Ventilator die Umverteilung von unten nach oben: Proletariat, Bettlersvolk raus aus den Städten, Investoren, Baukonzerne, Sponsorenmonopole besetzen die öffentlichen Räume; Gesetze (Steuern, Rechtswege, Kartellrecht, demokratischer Klimbim) werden alle ausserkraft gesetzt. Das ist Bedingung der kriminellen Sportmafiaorganisationen, egal ob für Olympia, WMs oder EMs.
Hardtbergbahn – dann “muss” Bonn sich wohl beim IOC bewerben?
Nach der Logik der Herren Clement, Vesper, Mronz, Wüst und Hombach muss Bonn sich um Olympische Spiele bewerben, damit es die Hardtbergbahn bekommt. Selbstverständlich muss der Rechtsstaat, wie wir ihn kennen, ganz im Sinne der CDU-Landesregierung (Abschiebungen, Hambacher Forst und jetzt eben Olympia) dafür ausserkraft gesetzt werden, er stört ja sowieso nur. Die edlen Besitzer der nicht minder edlen Immobilien der Bonner Weststadt, die im Gegensatz zum Brüser-Berg-Proletariat mit dem Rollator zu Fuss in die City schlendern können, wüssten mit Sicherheit teure Jurist*inn*en-Bataillone in Stellung zu bringen, um jegliche Bauarbeit in Grund und Boden zu klagen.
Wir werden kein Olympia bekommen, das braucht ausser den Politikdementen kein Mensch. Die Hardtbergbahn könnten viele gebrauchen; ihnen mangelt es an Kapital und Macht. Darum kommt die (leider) auch nicht. Nicht zu unseren Lebzeiten. Wenn ich da eines besseren belehrt würde, wäre das eine nobelpreiswürdige Planungsleistung. Glauben Sie daran? In Bonn?
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