Es ist eine DFL-Inszenierung, das Medienrauschen um die Montagsspiele. Jonas Reese/DLF hat das zutreffend kommentiert. Der Kern der Spielterminierung müsste die Stärkung des 15:30-Termins am Samstag sein. So weit wird es nicht kommen, denn die Durchökonomisierung wird fortgesetzt.
Statt des symbolischen Montagstermins strebt die DFL mehr Sonntagstermine sowie ein spätes Samstagabendspiel der 2. Liga an. So nähert sie sich dem Spanienzustand – jedes Spiel mit einem eigenen Termin, ein 48-Stunden-Teppich fürs Pay-TV – weiter an. Es geht um Renditeeffizienz und Profitoptimierung. Das ist es, was die Fans ankotzt.
Der Fußball wird so weiter zerstört. Seine Basis lebt vor allem am Sonntag: vormittags um 11 spielen Jugend- und Reserveteams, nachmittags ist Kreis- und Bezirksligazeit. Wenn der Kern des Fußballs jetzt genötigt wird, zu diesen Zeiten vor der Glotze zu sitzen, um seine Lieblingsmannschaft sehen zu können, ist es um den Nachwuchs – ganz zu schweigen von der Sozio-Kultur drumherum – geschehen.
Aufschlussreich diese FR-Reportage von Frank Hellmann zur Optimierung der medizinischen Betreuung bei Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig. Natürlich bin ich froh, wenn meine Gladbacher weniger verletzt sind. Aber würde ich so leben wollen, nur um reich und berühmt zu werden? Ganz sicher nicht.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net