Ich habe gestern nicht schlecht gestaunt. Ein den ganzen Stadtteil übertönendes Maschinenlärm-Geräusch. Mit einem grossen “Vorteil”: der Fluglärm von Hangelar war nicht mehr wahrnehmbar. Mein Blick ging nach oben. Und tatsächlich: in der Hochhausruine am Platanenweg (hinter diesem Link finden sie eine Fantasieanimation) wird sicht- und unüberhörbar gearbeitet. Je nachdem, wo Sie sich aufhalten, mit interessanten Echo-Effekten.
Der Anschein ist, dass das Gebäude regelrecht skelettiert wird. Von Asbestproblemen war – bei seinem Baujahr 1973 wenig überraschend – zu lesen und zu hören. Eine innere Ausweidung ist unter diesen Umständen extrem kompliziert und teuer. Wie gross darf die Hoffnung sein, dass die Bonner Stadtbehörden das streng überwachen? Für die Malocher da oben, und für uns, unten, die davon nicht beregnet werden wollen?
Die Besitzer haben in den letzten Jahren oft gewechselt. Was finden die an der teuren Ruine? Bei soo hohen Sanierungskosten? Es ist das Grundstück. Und die potenzielle Nutzfläche, das bestehende Baurecht. Ein Objekt dieser Bauhöhe und dieses Nutzflächenumfangs wäre heute an dieser Stelle kaum mehr durchsetzbar. Die Kiste ist also für Immobilienspekulanten wie ein versunkener Schatz, den sie heben dürfen. Und die Absicht haben sie: das Teuerste, was sich heute bauen lässt, sind MikroappARTEmnts für Studis mit reichen Eltern – das ergibt Quadratmeterrenditen, die mit familiengerechten, oder gar – Gott bewahre! – Sozialwohnungen utopisch wären.
Hätte die Stadt es beschlagnahmen und an ihre Vebowag übergeben sollen, damit die dort Sozialwohnungen baut? Einerseits: Ja. Andererseits: alleine durch die notwendige Asbestsanierung wäre es für die Stadt- und Vebowag-Finanzen viele Nummern zu gross geworden. Das ist halt Kapitalismus. Vielleicht können wirs, wenn es eines Tages instandgesetzt ist, eines weiteren Tages enteignen. Je nachdem, ob die Besitzer dem Grundgesetz Rechnung tragen oder nicht.
Dass es bei der Sanierung mit rechten Dingen zugeht kann ich kaum glauben.
Was sagen die Verantwortlichen der Stadt dazu? Wer ist das überhaupt?
Wie die Aussage dieser Personen aussieht ist vermutbar. Dennoch wäre es interessant.
Wurde die Frage nach der rechtmäßigen Aspestentsorgung im GA oder sonstiger Presse behandelt?
Die Tatsache der Asbestprobleme und -sanierung hatte ich bereits dem GA entnommen, z.B. hier
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/beuel/Asbest-Kontrolle-im-Hochhaus-article3376594.html
und hier
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/beuel/Beuels-prominenteste-Ruine-erneut-verkauft-article3768042.html
Wie dort bereits berichtet wird, ist der Bezirksregierung Köln das Problem schon bekannt. Die Bonner Stadtverwaltung arbeitet in diesen Angelegenheiten mit der Bezirksregierung zusammen. Wenn Bürger*innen den Eindruck gewinnen, dort werde nicht sach- und fachgerecht gearbeitet, so dass z.B. Asbeststäube entweichen, sollten Sie dem Bauordnungsamt entsprechende Hinweise geben:
https://www.bonn.de/vv/oe/_/Dez._III/63/Bauordnungsamt.php
Für allgemeinere Informationen zur Umweltbelastung und entsprechenden Schutzvorschriften kann auch das Umweltamt beraten:
https://www.bonn.de/vv/oe/_/Dez._III/56/Amt_fuer_Umwelt__Verbraucherschutz_und_Lokale_Agenda.php