weiter unten: Nordkorea-Experte Döpfner braucht professionelle Hilfe
Der Vorgang um die Trennung zwischen Frau Degmair und dem Bayrischen Rundfunk las sich schon immer merkwürdig, als wenn der Kern der Sache sorgfältig verborgen bleiben solle. Das ist nicht unüblich, wenn sich die Konfliktparteien vor Gericht treffen. PR-Aktivitäten haben dann eine instrumentelle Funktion. So sieht es auch jetzt aus. Die Arbeitgeberseite hatte durchstechen lassen, dass die Führungsqualitäten der Frau Degmair sich als begrenzter als erwartet erwiesen hätten. Nun von ihrer Seite der Konter: sexuelle Übergriffigkeit durch Vorgesetzte und/oder Aufsichtsgremienmitglieder. Rein theoretisch könnte es ein Fall von “Beide haben Recht” sein, aber das lässt sich aus westdeutscher Ferne natürlich nicht beurteilen. Jetzt schon zu erkennen ist, dass es sich um ein Desaster für die Aussendarstellung des Senders handelt. Totschweigen funktioniert nicht – es führt nur zu einer Vergrösserung des Desasters. Innerhalb der ARD hat der BR damit zum Spitzenreiter WDR aufgeschlossen; und vielleicht überholt er ihn noch.
Aber schlimmer geht immer.
Döpfner
Ich lese “Die Welt” nicht. Und kaufen schon gar nicht. Aber es entpuppt sich ein weiteres desaströses Medienproblem: für den Investor KKR und für die CDU/CSU. Ist es wirklich ein aussichtsreiches Investment, mit so einem intellektuell verwirrten und in zunehmende Panik beratenden Geschäftspartner? Und so schnell wie die CDU/CSU diesen publizistischen, einst mächtigen, Bündnispartner verliert, so schnell kann sie weder AKK noch die Bundeskanzlerin stürzen.
Herr Döpfner soll auf der kompletten Titelseite der “Welt” (digital nur hinter Paywall, in diesem Fall mal eine “gute” Idee) dergestalt Stellung genommen haben, dass er nach dem Doppelmord durch das rechtsradikale Arschloch in Halle dafür eintritt, die Politik dieser Republik in die Richtung zu verändern, die der Täter und seine Spiessgesellen wünschen. Stefan Niggemeier/uebermedien rechnet mit diesem runtergekommenen Döpfner ab, aber auch nur hinter Paywall.
Ich glaube, ich muss es wirklich nicht lesen. Aber die bürgerlichen Parteien dieser Republik müssen ihre Öffentlichkeitsarbeit noch viel grundlegender revidieren, als sie es bisher glauben. Und die KKR-Investoren waren gewiss schlau genug, sich Notausgänge in die dicken Vertragsunterlagen zu schreiben.
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