Maas reiht sich hinter Erdogan ein
Es gäbe so viel zu tun. Laut ihrem Amtseid haben Regierungen die Aufgabe, Schaden von ihren Bevölkerungen abzuwenden. Sie müssten jetzt zusammenarbeiten, ihre besten Wissenschaftler*innen müssten gegenseitig Vertrauen zueinander haben, um ihr Wissen auszutauschen und wirksame Gegenmittel gegen den neuen Grippe-Erreger zu entwickeln. Im Zentrum dürfte nicht Profitinteresse oder geostrategischer Vorteil, sondern müsste schlicht Humanismus und hippokratischer Eid stehen.
Am Persischen Golf hatte sich gerade ein Fenster der Gelegenheit zur Deeskalation geöffnet, einem Konfliktzentrum, das im negativen Fall die ganze Welt mit sich reissen könnte. Sogar die deutsche Bundesregierung könnte hier eine führend-friedliebende Rolle spielen, wenn sie nur selbst einen Begriff davon hätte.
Stattdessen reiht sich der deutsche Bundesaussenminister mit der Nato hinter Recep T. Erdogan ein, der in Syrien einmarschiert ist (mglw. in Absprache mit Israels wackelnder Regierung), um in der Türkei seine Macht zu retten. Satisfaktionsfähig ist er schon seit Jahren für nichts. Aber das kann die Nato nicht irritieren.
Die bereitet gleichzeitig das bisher grösste Militärmanöver vor, das jemals unmittelbar vor der russischen Staatsgrenze abgehalten wurde (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv). Stellen Sie sich mal vor, Sie seien Wladimir Putin: wie sähe das für Sie aus? Wie würden Sie darauf reagieren, z.B. in Syrien? Oder irgendwoanders?
Dieser strategische Blindflug unserer Regierung lässt für die kommenden Krisenphänomene nichts Gutes erahnen. Sollten wir nicht doch lieber schneller eine Neue wählen? Würde dann irgendwas besser? Und was?
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