In diesem Text finden Sie nichts Missmutiges. Es geht nur um Schönheit.
Karl Lippegaus verehre ich, seit ich Radio hören kann. Als ich vor einigen Jahren nach einer Augenoperation vorübergehend nicht lesen konnte, hörte ich ein längeren DLF-Beitrag von ihm über John Coltrane (?, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht) bei eiem Rheinspaziergang auf Kopfhörer, der bei mir als Nicht-Jazz-Experte musikjournalistisch alle richtigen Knöpfe drückte, dass ich unter Tränen beglückt war, wie mir der Bezug dieser Kunst zum wahren Leben nahegebracht wurde. Da ich selbst ein politisches Leben lang mit Medienpolitik war, weiss ich (leider), wie selten solche Qualität in heutigen Mainstreamprogrammen ist.
Heute erinnerte Lippegaus – nur wenige kümmerliche Minuten – an Rory Gallagher. Zu dessen fanatischen Fans habe ich nie gehört, wusste aber immer, dass er ein toller Musiker war. Lippegaus bringt dem Publikum den Mann nahe, indem er vor allem darauf hinweist, dass Gallagher nie die kurzen, bequemen Wege gegangen ist. Ebenfalls eine seltener werdende Eigenschaft.
Und dann begegnete mir beim Lesen die kluge und schöne Monika Bellucci, ihr Interview von der FAS freundlicherweise nicht eingemauert. Das älteste Bondgirl der Weltgeschichte. Kürzlich sah ich sie als Namensgeberin einer Folge von “Call My Agent” – musst Du gucken! Geht aber nicht. Ist aus der ARD-Mediathek schon rausgeflogen, damit Jeff Bezos sich ungehemmter bereichern kann. Sorry, am Schluss doch was zum Ärgern.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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