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Update für Black Lives Matter

Warnhinweis: dieser Text fängt im Niveau oben an, und steigt dann ab …
Medien, die noch ganz bei Trost sind, haben in den letzten Wochen zurecht die Frage aufgeworfen, was die global um sich greifende Parole “Black Lives Matter” am Mittelmeer noch wert ist. Sie ist so richtig gestellt, wie sie doch leider nur die Oberfläche, die sichtbare Erscheinung einer Politik ankratzt. Kai Koddenbrock/Jacobin hilft weiter. Er zeigt, wie die dritt- und zweitgrösste Kolonialmacht der jüngeren Weltgeschichte sich eine herrschende Klasse in ihrer jeweiligen Kolonie kaufte, mit der Regierung beauftragte und ihr Angebote machte, die sie nicht ablehnen konnte. Wenn sie doch auf Gedanken verfielen, derlei Angebote infragezustellen oder gar abzulehnen, dann Patrice Lumumba (ermordet 1961), Kwame Nkrumah (gestürzt 1966), Thomas Sankara (ermordet 1987), Muammar Al-Gaddafi (ermordet 2011); Nelson Mandela war zu lebensfroh, so ein Schicksal sehenden Auges entgegen zu nehmen, und entschied sich für eine andere Strategie. Was Koddenbock auf lesbare Art näher erklärt, wollte Gaddafi seinerzeit frontal angreifen. Er träumte von einer AU, die der EU hätte nahekommen sollen; bei allen schweren Fehlern, die er hatte und machte, wird das bis heute gerne unterschlagen, machte aber seine eigentliche Gefährlichkeit aus.
Hier gehts abwärts: Amthor
Wie billig es im deutschen Medienwald zugeht, zeigt der Fall des Jungtalents der deutschen “Schwarzen” Philipp Amthor. Erst wird er an die Laterne gehängt, dann holen sie ihn runter, und trampeln weiter drauf rum. Grösseres als den Kleinen trauen sie sich nicht mehr. Wer hat ihn dahin gehängt? Wer hat das an den Spiegel durchgestochen? Mit welchem Interesse? Es können ja nur ihm “Nahestehende”, das sind immer die Gefährlichsten, getan haben. Was unterscheidet den genasführten von Hybris unter Drogen gesetzten Amthor nochmal genau von dem “German-Silly-Money”_Minister Peter Altmeier?
Meine steile These: hier erweist sich, und zwar in beiden Fällen, dass die deutschen “Schwarzen” nicht mehr in der Lage sind, und kein qualifiziertes Personal mehr aufbieten können, um die aufstrebende Weltmacht (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv) und EU-Führungsmacht Deutschland in eine moderne kapitalistische Zukunft zu führen. Ein “Beweis”, dass die Grünen in die Regierung “müssen”. Und die Mehrheit von denen freut sich schon ungeduldig darauf. Ob sie die o.g. afrikanischen Staatsführer und ihre Geschichte kennen?
Starbucks – bei Black Lives Matter hin- und hergerissen
ARTE hatte kürzlich eine sehenswerte Dokumentation zum Starbucks-Konzern (Mediathek nur noch bis Monatsende). Nehmen Sie Küppis Locker-Room als tagesaktuelle Ergänzung. Und gehen Sie dort niemals hin.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Helmut Lorscheid

    Guten Abend

    ich habe den arte-Beitrag auch auf Youtube gefunden – da dürfte er länger abrufbar sein. Zuletzt fand ich dort auch einen Monitor-Beitrag von mir von 1993… das hat mich schon verwundert.
    Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=hC65nHwAg9g
    ich war noch nie bei Starbucks – ebenso wenig wie jemals bei McDonalds. Und daran wird sich auch nichts ändern. Nachdem diese Banditen im Bonner Zentrum eine 100 Jahre alte Trationskneipe geschlosseh haben um ihren Mistladen dort zu eröffnen – kommt jetzt noch so ein Ding -direkt am Bahnhof in diesen häßlichen Neubauten. Ich hoffe auf kretive Proteste..

  2. Roland Appel

    Starbucks gehört neben Facebook, Uber, Google, RBNB, zu den “Arschloch-Geschäftsmodellen”, die sich um Gesetze, Arbeitnehmerrechte, Kundenfreundlichkeit, Fairen Handel, Gewerkschaften und Ökologie einen Scheißdreck scheren. Es entbehrt nicht eines gewissen Zynismus, dass die Zugehörigkeit von Bettler*innen zu kommerziell agierenden Banden, die sie morgens per Bus in den Innenstädten dislozieren und abend wieder einsammeln und abkassieren, zumeist an Bechern der o.g. Marke erkennbar sind.

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