Ärger

Manche Extradienst-Leser*innen sind wie ich kontinuierliche Mitleser*innen des aussenpolitischen Watchblogs German Foreign Policy. Über den muss ich jetzt mal meinem Ärger Luft machen. Ein zentraler Missstand aussenpolitischer Diskussionen ist ihre Intransparenz. Wenn es nur die Diplomatie wäre, wäre es tolerierbar. Es wird jedoch auch viel ideologiisiertes Geschwätz zur Vernebelung eigener strategischer Interessen verbreitet, nicht nur von Frau Baerbock. Wenn ein Blog grundsätzlich überhaupt keine Autor*inn*en kenntlich macht, nährt er solchen Verdacht mit Absicht.
Bei GFP kommt noch hinzu, dass alle Texte nach einigen Tagen in einem Paywall-Archiv verschwinden. Was mich aber zu diesem Text hier und heute veranlasst, ist die Mischung aus Faulheit und Unverschämtheit, mit der dort grundsätzlich und immer auf die Verlinkung auf bezugenommene auswärtige Texte verzichtet wird. Darum hole ich das an dieser Stelle einfach mal nach.
Hier der heutige Text von GFP, der in einigen Tagen allerdings verschwinden wird: “Die Militärdoktrin der EU”. Hier zum gleichen Thema eine dauerhaft zugängliche Abhandlung von Peter Wahl/Jacobin. Hier der von GFP nicht verlinkte Text SWP-aktuell von Markus Kaim / Ronja Kempin: Kompass oder Windspiel? Hier der ebenfalls von GFP nicht verlinkte Text von Alexandra Brzozowski/euractiv: Strategischer Kompass: Stärkere Unterstützung für östliche Partner. Möge irgendein höheres Wesen, das wir verehren, Hirn vom Himmel schmeissen. Solche Verlinkungen sind weit weniger als 5 Minuten Arbeit.
Mein Tipp zum Thema wiederum bei Jacobin: Daniel Marwecki: Die Linke zwischen Russland und NATO. Der kluge Kerl schreibt von Hongkong aus. Da liegt es nahe, eine ähnliche Analyse zur Weltmächtekonfrontation mit China zu erwarten.