Mein alter Freund Ingo Arend “Nur einmal blitzt Hoffnung auf” hat sie auf einem Foto von Andreas Rost gesehen, in Kindern, die im kriegsgeplagten Afghanistan mit Papierdrachen spielten. Während wir deren Traumata kaum nachvollziehen können, wirkt es in der hiesigen vergleichsweise komfortablen Lebenslage, als sei Hoffnung schon was beinahe illegales. Ist sie nicht.
Denn während in Europa über Krieg und Massaker disputiert wird, und die Öffentlichkeit die bestimmen, die es in diese Lage geführt haben, “Lawrow und die Toten von Butscha” (Text von Reinhard Olschanski), haben die berüchtigt herrschsüchtigen arabischen Edelmänner im Jemenkrieg einen “Waffenstillstand” (Text von mir) zustande gebracht.
Neuentdeckt habe ich – über die Email-Liste des geschätzten Kollegen Heiko Hilker/DIMBB – den “Nachrichtenatlas” der Tagesschau. Es handelt sich um eine interaktive Weltkarte, die markiert, von wo das Flaggschiff des öffentlich-rechtlichen Nachrichtenjournalismus berichtet hat. Und von wo nicht. Ein sehr ambivalent beeindruckendes Bild. Viel Spass dabei, und lenken Sie Ihren Ärger in organisierte Bahnen.
In “Stop building new stuff!” weise ich auf das wichtgste politische Dokument dieser Tage, den neuen IPCC-Bericht hin, über den der Kollege Wolfgang Pomrehn/telepolis sehr ausführlich und mit unzähligen hilfreichen Links berichtet hat. Weitere Hinweise enthält dieser Beitrag auf informative Texte zu den Wahlen in Ungarn und Frankreich, die in der Summe geeignet sind – Frankreich folgt am Sonntag (1. Wahlgang) – EU-Europa politisch in die Luft zu sprengen. Ein Trick Orbans in Ungarn: er labelte sich selbst als Friedensfreund, seinen Gegner, ein Ex-Parteifreund, als Kriegstreiber. Dä! Ich will gar nicht wissen oder hier gar aufzählen, wer sich alles fast “am Ziel” sieht.
Ich schau’ mir jetzt “Die Anstalt” an, hoffe auf ein wenig Amüsement zu all den ernsten Themen, die dort in der Regel behandelt werden. Eine andere Amüsementempfehlung wäre die parallel laufende aber über die Mediathek prächtig erreichbare “Doppelhaushälfte”.
Für demokratisches Engagement braucht der Mensch Zuversicht, regelhaft aufblitzende Hoffnung. Für manche ist das Arbeit. Aber sie lohnt sich. Bleiben Sie gesund.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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