Die Texte zum Krieg dominieren den Extradienst weiterhin. Den Deutschen wird nachgesagt, dass sie dazu neigen ihn emotional verdrängen zu wollen. Da schliesse ich mich durchaus an. Es will mir als mitdenkender Demokrat nur nicht gelingen. Auch damit, weiss ich, bin ich in grosser Gesellschaft.
Gestern eröffneten wir mit einer Erinnerung “Wer war Walther Rathenau?”, eine Übernahme aus der Berliner Zeitung (mit CC-Lizenz) von dem Historiker Ralf Gebel.
Über die Kriegskommunikation gibt es unter den Extradienst-Autor*inn*en sehr verschiedene Meinungen. Ulrich Horn gehört mit “Statt Waffen warme Worte” zu den schärfsten Kritikern der aktuellen Praxis von Olaf Scholz. Hanspeter Knirsch fühlt sich bei ihm eher besser aufgehoben: “Vernunft in Zeiten des Krieges”. Knirsch schreibt u.a.: “Emotional befindet sich der Mensch auf der Entwicklungsstufe des Jägers und Sammlers, der jederzeit damit rechnen musste, schnell und ohne zu zögern mit Gewalt sein ohnehin kurzes Leben zu verteidigen. Olaf Scholz hat sich davon zum Glück relativ weit entfernt.”
Petra Erler befasst sich in “Merkels Krieg” mit der recht eigenwilligen Interpretation des Davoser “World Economic Forum” durch ein unter Eingeweihten als “Lügenblatt” bekanntes einstmals auflagenstarkes deutsches Medium des Springerkonzerns. Eine Übernahme aus ihrem “Leuchtturmwärterin”-Blog, für deren Gestattung wir uns herzlich bedanken.
Meine eigene Verteidigung der Kriegskommunikation von Olaf Scholz stützt sich wie so oft auf meine Tageslektüre: gestern “Wer ‘kommuniziert’ im Krieg?” mit Auftritten des SZ-Chefredakteurs, einer Mörderdrohne, Julian Assange, Allensbach-Chefin Renate Köcher, sowie Alexander Dubowy.
Heiner Jüttner diskutiert unter den Bedingungen des Krieges eine “Gnadenfrist für Atomstrom?”, zu dem ihm Roland Appel in einem Leserkommentar direkt widerspricht.
Deutschland wird ab Mittwoch durch das “9-Euro-Ticket” bewegt: “Letztes Wochenende vor 9€T”. Meine Erfahrungen mit der Bahn waren an diesem Wochenende gut bis sehr gut. Ein letztes Mal?
Nach Mitternacht folgt die nächste Günter-Bannas-Kolumne. Morgen in der Frühe, wenn ich noch schlafe, erscheint von mir eine Erdbeer-Kritik.
Morgen ab 12 beginnt die Finissage des Vorum Viktoriabad. Kunsthistoriker*innen der Uni Bonn haben ausgehend von der Befassung mit Joseph Beuys eine spannende Aus- und Darstellung der Friedensbewegung der 80er Jahre realisiert, die sich tief und vorteilhaft in die Geschichte der Stadt Bonn eingeprägt hat.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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