Nächster Versuch ökonomisch tragfähiger Eliten-Kommunikation
Das FAS-Interview von Herrn Turner (Paywall), das Thomas Knüwer gelesen hat, habe ich auch sehr interessiert gelesen (mit meinem Paywallbohrer). Ich kann Sie beruhigen: Sie haben nichts Wichtiges verpasst. Oder gehören Sie zu denen, für die 200 € im Monat “keine Rolle spielen”? Dann haben Sie ja sicher sowieso ein FAZ-Abo und können das Original lesen. Sonst behelfen Sie sich hier mit Thomas Knüwers informativer kritischer Besprechung.
Knüwer schreibt konstruktiv aus der Perspektive eines Unternehmensberaters. In der Analyse der real existierenden Medienfakten stimme ich weitgehend mit ihm überein. Ich lese seinen Blog seit seiner Entstehung. Aber unser Interessenstandpunkt unterscheidet sich fundamental: ich bin nicht Unternehmensberater (2005/06 war ich es), sondern Verbraucher(*innen-) und Konsument(*innen-Berater).
Von meiner Rente (“mit 63”, herzliches Ätsch an die Herren Spahn und Merz) bin ich bereit nicht 200 aber 20 € im Monat zu investieren, wenn öffentliche und Privatmedien ihre Informationsangebote lesbar auf einer gemeinsamen allgemein zugänglichen Plattform anböten (“Kiosk-Prinzip”), und meine 20 Euros gemäss meinem registrierten Leseverhalten unter sich aufteilen würden. Dazu sind sie, wie Knüwer schon ebenso lange treffend konstatiert, seit über zwei Jahrzehnten zu doof. Keinesfalls bin ich jemals wieder bereit, mit meiner gegebenen Rente 20 € für ein einzelnes Medienabo zu investieren – teurer, als das, was ich derzeit fürs TV plus Radio zu zahlen habe. Mit recht zahlreichen Programmen, über deren Qualität sich selbstverständlich endlos streiten lässt.
Table Media scheint ein durchaus interessantes Team zusammen zu stellen. Ich glaube kaum, das die her alle ein festes Monatsgehalt einstreichen, sondern viele schreiben auch woanders, und für den reichen Herrn Turner wohl auf – nicht wirklich schlechter – Honorarbasis. Dafür verschwinden ja auch die zahlreichen Spiegel-Kolumnist*inn*en bereitwillig hinter Bezahlmauern (ausser Sibylle Berg, die hat gekündigt, weil sie es wohl nicht wg. des Geldes gemacht hat) – alles eine Frage des Preises. Publizistisch relevant für mich ist es nicht.
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