Es vergeht kein Tag, an dem Trump nicht eine besorgniserregende Entscheidung trifft

Am 20. Januar 2025 begann die zweite Amtszeit des Republikaners Donald Trump als Präsident der USA, seither hat er nahezu täglich Dekrete erlassen oder Entscheidungen getroffen. Hätte man in einem dystopischen Text diese Maßnahmen vor dieser Amtsübernahme aufgelistet, so wäre man für wahnsinnig erklärt worden. Doch die Trumpsche Politik sprengt alles, was man sich als Horrorszenario vorstellen konnte. Man wacht morgens auf, hört Nachrichten oder liest nahezu jeden Tag etwas Kurioses oder Besorgniserregendes aus dem Weißen Haus. Die Trump-Regierung hat in drei Monaten im Amt gegen so viele Regeln und Gesetze verstoßen wie noch keine andere.   In seiner kurzen Amtszeit brachte er es auf 100 Lügen pro Tag. Es ist eingetreten, was der in Ungnade gefallene frühere Trump-Berater Steve Bannon Donald Trump schon in seiner ersten Amtszeit als politische Strategie angeraten hat: „Flood the Zone with Shit“.

Trump handelt nach der Devise „Er, der sein Land rettet, verletzt kein Gesetz“.

Die US-amerikanische Verfassung gibt dem jeweiligen Präsidenten eine große Macht. Mit sog. Executive Orders hat der Präsident die Macht, den Kongress zu umgehen. Viele von Trumps Anordungen entsprechen dem neunhundertseitigen „2025 Presidential Transition Project“ der Heritage Foundation – einer von Unternehmen gesponserten, konservativen Non-Profit-Denkfabrik – aus dem Jahr 2022.

In einem Interview mit dem TIME-Magazin, sagte Trump: „Ich habe das Gefühl, dass wir in 100 Tagen eine sehr erfolgreiche Präsidentschaft hatten. Wir hatten Leute, die schrieben, dass es der beste erste Monat und der beste zweite Monat war, und wirklich der beste dritte Monat.“

Was in diesen ersten drei Monaten entschieden oder durchgesetzt wurde, habe ich nachfolgend – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zusammengestellt.

Waltz und sein Stellvertreter Alex Wong sind inzwischen wieder von Trump gefeuert oder genauer als Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen „ensorgt“ worden, sei es weil in sicherheitsrelevante Signal-Chats versehentlich der Chefredakteur des Magazins The Atlantic einbezogen war, sei es dass er gegen Putin einen noch härteren Kurs als Trump einschlagen möchte.

 

Auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz sagt Vizepräsident J.D. Vance was ihm in Bezug auf Europa die größten Sorgen bereite, sei nicht Russland, nicht China und kein anderer externer Akteur. Was ihm Sorgen bereite, sei „die Bedrohung von innen: der Rückzug Europas von einigen seiner fundamentalsten Werte – Wert, die es mit den Vereinigten Staaten von Amerika teilt“, nämlich „in Großbritannien und in ganz Europa ist die Redefreiheit, so fürchte ich, auf dem Rückzug“ warnte Vance. Dazu kritisierte der 40-Jährige, dass weder Abgeordnete von AfD noch BSW bei der Sicherheitskonferenz anwesend seien. Deren Beiträge würden zu schnell als Desinformation abgetan. Demokratie beruhe auf dem Prinzip, dass die Stimme des Volkes zähle. Ohne die AfD beim Namen zu nennen, fügte er hinzu: „Es gibt keinen Platz für Brandmauern.“ „Ich und Präsident Trump haben Angst, dass die europäischen Führer Angst vor ihren eigenen Leuten haben“, sagte der Vize-US-Präsident.

 

Die Zölle gegen Mexiko u.a. auch gegen dort produzierende Automobilhersteller GM, Ford und Stellantis nahm er wieder teilweise zurück, als Mexiko mehr oder weniger lauwarme Zugeständnisse machte. Trump hat mehrfach verschiedene Zolltarife gegen nahezu alle Länder er Welt erhoben, sogar gegen eine Inselgruppe im südlichen Indischen Ozean, auf der nur Seevögel, Robben und Pinguine leben, vor allem auch gegen China. Die Zölle wurden dann aber (teilweise) wieder ausgesetzt. Dann hat er wieder angekündigt, das US-Zölle dort steigen sollen, wo die USA derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.

  • Trump wirft seinem Vorgänger Joe Biden vor, er habe zu viel in den Krieg in der Ukraine  investiert und Europa zu wenig abverlangt. „Warum hat der schläfrige Joe Biden nicht den Ausgleich gefordert, da dieser Krieg für Europa viel wichtiger ist als für uns – wir haben einen großen, schönen Ozean als Trennung“, schreibt Trump. Wolodymyr Selenskyj habe die Vereinigten Staaten von Amerika überredet, 350 Milliarden Dollar auszugeben.“ (Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) kommt zwischen 2022 und 2924 auf einen Betrag von 229 Milliarden Dollar, dem stehen 138 Milliarden Dollar aus Europa gegenüber.) Tump sagt: Die Debatte über den Beitritt in das Verteidigungsbündnis sei “wahrscheinlich der Grund gewesen, warum die ganze Sache angefangen hat”. „Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können“, sagte Trump bei einer Pressekonferenz in Florida. Es gebe in Kiew „eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen“. 
  • Nach Informationen des britischen „Telegraph“ soll Trump erwägen in Deutschland stationierte US-Soldaten nach Ungarn zu verlegen.
  • Trump warnt die NATO-Länder, „wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen.“ Verteidigungsminister Hegseth soll NATO-Partner auf die Reduzierung von US-Truppen vorbereiten. In der amerikanischen Regierung gibt es Überlegungen für eine Neuordnung des Finanzsystems, danach soll, wer von den USA verteidigt werden will, amerikanische Staatsanleihen kaufen.
  • Trump hat enorme Geldsummen mit Russland verdient.
  • 3,55 Mio. US-Dollar Fördergelder für Mozillas Arbeit, etwa für Responsible Computing Challenge (RCC), womit Informatiker und Technologen rund um den Globus für den ethischen Aspekt der Technik sensibilisiert, sowie für Mozilla Common Voice, der weltweit größte offene Crowd-Sourcing-Datensatz für Spracherkennungstechnologie stehen auf dem Spiel, weil sich Donald Trump und Elon Musk in die Forschungs- und Technologieförderung der US-Regierung einmischen.
  • Der US-Senat hat Trumps Kandidaten für die FBI-Führung bestätigt. Der Jurist Kash Patel hatte die Behörde vorher als „Bedrohung für das Volk“ bezeichnet, er ist bekannt für rechte Verschwörungstheorien und Drohungen an Trump-Kritiker. Außerdem drohte er kritischen Regierungsmitarbeitenden und Journalisten mit juristischer Verfolgung. Bereits vor seinem Amtsantritt sagte Patel, er wolle das FBI „entpolitisieren“ und umstrukturieren. Man spricht auch von Säuberungs- und Vergeltungsaktionen.
  • Trump erhöht im Zusammenhang mit den Verhandlungen über einen Verzicht auf eigene Atomwaffen den Druck auf den Iran, indem er androht, „jedes Land oder jede Person, die jegliche Menge Öl oder Petrochemikalien von Iran kauft, mit „Sekundärsanktionen“ belegen will. Davon wäre vor allem China betroffen.
  • Länder, die Öl oder Gas aus Venezuela importieren, sollen zusätzliche Zölle in Höhe von 25% zahlen, wenn sie Waren in die USA exportieren. Auf der Plattform Truth Social behauptete Trump, dass Venezuela „absichtlich und hinterlistig“ Kriminelle in die Vereinigten Staaten geschickt habe.
  • Trump hat mehr als einmal erwähnt, dass er eine dritte Amtszeit anstrebt, obwohl die Amtszeit des US-Präsidenten begrenzt ist. Er erklärte, er stehe über dem Gesetz: „Wer sein Land rettet, verstößt gegen kein Gesetz.
  • Die USA heben den Schutzstatus von rund einer halben Million Migranten aus Kuba, Nicaragua, Venezuela und Haiti auf. Sie müssten bis zum 24. April „die USA verlassen“.
  •  Justizministerin Pam Bondi erklärte, dass die Trump-Administration „auf jeden Fall“ weiterhin Abschiebeflüge durchführen werde, auch wenn ein Gericht sie auffordere, diese auszusetzen.  Trump berief sich dabei auf den Alien Enemies Act aus dem Jahr 1798.  
  • Die US-Regierung hat die das Meldeportal gegen Polizeigewalt, die National Law Enforcement Accountability Database (NLEAD) vom Netz genommen, auf der Bürgerinnen und Bürger Fehlverhalten der Polizei melden
  • Die US-Regierung hat ein Mautsystem der Stadt New York beendet.
  • Trump kündigt Zölle auf Autoimporte in Höhe von etwa 25 Prozent
  • Statt sich Trump entgegenzustellen, bietet die EU den USA im Zollstreit nun einen Ablasshandel über 50 Mrd. Euro im Jahr an. Er sieht u.a. den Kauf von LNG und Sojabohnen vor, aber auch mehr Investitionen in den USA. Für einen “Deal” müsse man sich aber noch “ein bisschen besser verstehen”, sagte Handelskommissar Sefcovics.
  • Der US-Präsident nimmt Smartphones und andere elektronische Geräte von Einfuhrzöllen aus. Dazu gehören Smartphones, Computer, Computerchips – ein Zollgeschenk für Apple.
  • Trump hat das TikTok-Verbot per Dekret für weitere 75 Tage ausgesetzt.
  • Trump hat in Anwesenheit des US-Rappers Kid Rock ein Dekret unterzeichnet, das Wucherpreise für Tickets von Live-Veranstaltungen künftig verhindernl
  • Trump hat einen erleichterten Zugang zu In-vitro-Befruchtungen (künstliche Befruchtungen) angekündigt, „weil wir mehr Babys wollen“. Im Gegensatz dazu schränkt er den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ein. Trump (per Video) und sein Vize J.D. Vance schlossen sich einer Demonstration für ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen an.  Er begnadigt 23 wegen Klinikblockaden gegen Schwangerschaftsabbrüchen Verurteilte.  Trump will einen „Baby-Boom“ und sieht sich als „Präsident der Fruchtbarkeit“. Die Regierung plant einen Baby-Bonus in Höhe von 5.000 Dollar pro ausgetragener Geburtund eine Ehrenmedaille für Mütter, die sich und mehr Kinder zur Welt gebracht haben, sowie Bildungsprogramme , die Frauen ihren Zyklus erklären sollen.
  • Trump hat eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung „antichristlicher“ Befangenheit in Behörden ins Leben gerufen. Als Beispiel für eine antichristliche Haltung führte Justizministerin Pam Bondi die Festnahme christlicher Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen vor entsprechenden Kliniken an.
  • Trump hat nach eigenen Angaben die Entlassung aller verbliebenen US- Bundesstaatsanwälte angeordnet, die noch von Joe Biden ernannt worden waren.Außerdem wurden Staatsanwälte gefeuert, weil sie an den Ermittlungen gegen ihn oder gegen Demonstranten  beim Sturm auf das Kapitol beteiligt waren.
  • Großen Anwaltskanzleien, die „leichtfertige, unvernünftige und schikanöse“ Rechtsstreits gegen die Vereinigten Staaten führten, wurden angedroht künftig den Zugang zu Bundesgerichten zu verwehren. Einige Kanzleien haben Unterwerfungserklärungen unterzeichnet. Die Kanzlei Paul Weiss und Perkins Coie willigte ein, künftig 40 Millionen Dollar an Pro-Bono-Aufträgen (also unbezahlte Mandate) anzunehmen, für Verfahren die Trumps Zielen entsprechen.
  • Trump entlässt Kontrolleure gegen Korruption in Bundesbehörden.
  • US-Gesundheitsminister Robert J. Kennedy Jr. will den Impfplan für Kinder, der diese vor Masern, Polio und anderen gefährlichen Krankheiten schützen soll, prüfen lassen. Die Kommission wurde durch einen Erlass Trumps ins Leben gerufen.
  • Die US-Regierung hat Hilfsprogramm für Kinder von Einwanderern gestoppt, die sich nun ohne Rechtsbeistand vor Gerichten verantworten und alleine im Rechtssystem zurechtfinden müssen.
  • Trotz Personalmangel in der Flugsicherung entlässt Trump Hunderte Mitarbeiter der US-Luftverkehrsbehörde.  Elon Musk soll ein Kontrollsystem „von Weltklasse“ entwickeln.
  • Trump hat Hampton Dellinger, den Leiter der Bundesbehörde zum Schutz von Whistleblowern mit sofortiger Wirkung entlassen. Weil eine Bezirksrichterin in Washington D.C. dagegen eine einstweilige Verfügung erließ, hat die Trump-Regierung den Obersten Gerichtshof eingeschaltet.
  • Trump macht die von der Biden-Regierung eingeführte Abschaffung von Trinkhalmen wieder rückgängig.
  • Trump begnadigt  den wegen Korruption zu 14 Jahren Haft verurteilten Ex-Gouverneur von Illionois, Rod Blagojevich.
  • Um den Haushalt zu entlasten, will US-Präsident Donald Trump die Penny-Herstellung einstellen.
  • Die als Reaktion auf die Finanzkrise 2007/8 gegründete US-amerikanische Verbraucherschutzbehörde für den Finanzsektor (CFPB) ist von der Regierung des US-Präsidenten dazu aufgefordert worden, ihre Arbeit fast komplett einzustellen. Die Behörde werde keine Mittel der Notenbank mehr bekommen. Ein US-Gericht hat die geplante Zerschlagung vorerst blockiert.
  • Die der US-Regierung unterstehenden Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) wollen bei Universitäten mehr als 4 Milliarden Dollar einsparen, damit wird die Forschung zu Krebs, Alzheimer und Parkinson und anderen biomedizinischen Themen dramatisch zurückgefahren.
  • Der frühere US-Außenminister Antony Blinken sei ein „schlechter Kerl“, ihm und anderen ranghohen Behördenvertretern wie dem Nationalen Sicherheitsberater von Joe Biden, Jake Sullivan, wurde der Zugang zu Bundesgebäuden zu bestimmten Geheimdienstinformationen untersagt. Joe Biden wurde der Zugang zu Sicherheitsdokumenten entzogen
  • Die US-Regierung friert wegen eines südafrikanischen Gesetzes zur staatlichen Enteignung von landwirtschaftlichem Besitz als Ausgleich für Unrecht während des Apartheidregimes die wirtschaftliche und entwicklungspolitische Unterstützung für Südafrika ein.
  • Elon Musk wird auch mit der Überprüfung der Regierungsausgaben für Bildung und Verteidigung beauftragt.
  • Trump entlässt die Leiterin des Nationalarchivs, die im Jahr 2022 das Justizministerium auf den Umgang mit Geheimdokumenten nach dessen erster Amtszeit aufmerksam gemacht hatte.
  • Trump ordnet gegen Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) und deren Familienangehörige Einreiseverbote an. Wer gegen Bürger oder Verbündete der USA, wie etwa die israelischen Politiker Netanjahu und Galant, ermittelt, soll nicht mehr einreisen dürfen und deren Vermögen werden eingefroren.
  • Die Vorsitzende der US-Wahlkommission FEC, Ellen Weintraub, will Trump aus ihrem Amt werfen.
  • Eine Arbeitsgruppe unter Justizministerin Pam Bondi soll gegen „antichristliche“ Diskriminierung in Bundesbehörden vorgehen. Dazu gehört auch die Streichung von Programmen zur Gleichstellung und dem Schutz von Angehörigen von ethnischen und sexuellen Minderheiten im öffentlichen Dienst. Trump will zudem im Weißen Haus ein Büro für den Glauben einrichten, das von der Fernsehpredigerin Paula White geleitet werden soll.
  • Trump will trans Menschen aus dem Frauensport insbesondere an Schulen und Hochschulen ausschließen. Es wurde festgelegt, dass die Politik der USA künftig davon ausgeht, dass es nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich. Wer sich um eine Einreisevisum bewirbt muss eines der Geschlechter angeben.
  • Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) verzögerten Veröffentlichungen von Informationen zur Vogelgrippe und zogen Papiere zurück, die Wörter wie „unbinär“ oder „Transgender“ enthalten.
  • Im Weißen Haus sieht man in der Wissenschaft „einen Feind“.
  • Die US-Regierung droht der Columbia Universität in New York die Streichung von Zuschüssen in Höhe von 400 Millionen Dollar an, weil die Hochschule jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen geschützt habe.  Die Uni knickte inzwischen ein und willigte sogar zu einer externen Aufsicht über die Institute für Regionalstudien ein. 36 „Spezialbeamte“ sollen befugt sein, Studenten vom Campus zu entfernen oder „festzunehmen“. Ein von der Universität benannter Dekan soll überprüfen, dass die Lehrinhalte „umfassend und ausgewogen“ sind.
  • Trump kündigte an, der Harvard-Universität die für Bildungseinrichtungen übliche Steuerbefreiung zu entziehen und friert Fördermittel von mehr als zwei Milliarden Dollar ein.
  • Trump hat unter Berufung auf angebliche Untätigkeit gegen Antisemitismus einen Feldzug gegen amerikanische Universitäten ausgerufen, die er als Brutstätten linksradikaler Ideen betrachtet. Harvard-Professoren im Hochschulverband American Association of University Professors reichten gemeinsam mit der Bundesebene des Verbands vor einem Bundesgericht in Boston Klage gegen die Regierung ein.
  • Auch zahlreichen anderen Universitäten wurden staatliche Fördermittel gestrichen.
  • Trump hat zum Schutz von „nationalen und Sicherheitsinteressen“ angeordnet, dass die Hochschulen alle ausländischen Gelder offen zu legen. Außerdem soll das Akkreditierungssystem für Hochschulen reformiert werden, danach soll Diversität künftig keine Rolle mehr spielen.
  • Trump hat die Aufenthaltsgenehmigungen von pro-palästinensischen Aktivisten an Eliteuniversitäten aufgebhoben und die Betroffene in Abschiebehaft genommen. (U.a. Mahmoud Khalil)  Die Bioinformatikerin Ksenija Petrova wurde am Flughafen in Boston wegen eines Protests gegen die Invasion Russlands in die Ukraine in Haft genommen.  An der Tufts Universität bei Boston im Bundesstaat Massachusetts wurde eine türkische Doktorandin auf offener Straße in der Nähe ihres Apartments von zivil gekleideten Beamten des Heimatschutzministeriums gestoppt und festgenommen, ihr wird vorgeworfen, sie habe sich für die terroristische Hamas eingesetzt.  An der Georgetown Universität in der Hauptstadt Washington wurde ein Inder festgenommen, er soll in sozialen Medien Propaganda der islamistischen Hamas und Antisemitismus verbreitet zu haben.
  • Trump hat mehrere hundert Menschen, die er als Terroristen erklärte in einen salvadorianischen Gulag deportiert, wo sie gedemütigt und kahlgeschoren wurden. Bezirksrichter James Boasberg ordnete noch am Abend der Abschiebeflüge an, sie zu stoppen oder die Flugzeuge umkehren zu lassen. Trump beschimpfte den Richter als „linksradikalen Spinner“, der des Amts enthoben gehöre. Justizministerin Bondi erklärte: „Diese Anordnung missachtet gut etablierte Standards über Präsident Trumps Macht und bringt die Öffentlichkeit und Sicherheitskräfte in Gefahr.“
  • Wegen der versehentlichen Abschiebung des Einwanderers Garcia fordert eine US-Richterin nun Aufklärung. Trotz gerichtlicher Anordnung verweigert die Regierung die Rückführung des Einwanderers. Deswegen erwägt Bundesrichter James Boasberg, Mitglieder der Trump-Regierung strafrechtlich zu belangen.   Der Präsident will sich nicht fügen. Er hält sich nur an Gesetze und Urteile, die ihm passen, er weitet systematisch die Macht des Präsidenten aus.
  • Bundespolizisten des FBI verhafteten die Bezirksrichterin Hannah Dugan, weil sie sich gegen eine sofortige Abschiebung eines Mexikaners wehrte. FBI-Direktor Kash Patel schrieb auf X, dass niemand über dem Gesetz stehe.
  • Für fünf Millionen US-Dollar erhalten Käufer ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht in den USA.Langfristig soll sie auch den Weg zur US. Staatsbürgerschaft ebnen. (BILD v. 5. April 2025 S.2)
  • Der Philosophiestar Jason Stanley verlässt die USA, zusammen mit den Historikern Timothy Snyder und Marci Shore von der Yale University. Er sagt: Alle Universitäten haben Angst vor Trump.
  • Trump ordnet die Auflösung des US-Bildungsministeriums an. Bildungsministerin Linda McMahon (frühere Chefin eines Wrestling-Veranstalters WWE) wird angewiesen, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Funktionen des Ministeriums auf ein Minimum zu reduzieren. Fast die Hälfte der Mitarbeiter (4.100) wurden entlassen.
  • Trump ordnet den Austritt der USA aus dem UN-Menschenrechtsrat an, zudem soll das Engagement das Engagement in der UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco auf den Prüfstand gestellt werden. Außerdem verlängerte er den Finanzierungsstopp für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA.
  • Anfang Februar verlangt Trump für die Fortsetzung der US-Militärhilfe an die Ukraine eine „Sicherheit“ u.a. Seltene Erden. Am 1. Mai dieses Jahres unterzeichnete die Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin der Ukraine, Julia Swyrydenko und Finanzminister Scott Bessent in Washington ein Abkommen über den Zugang zu Bodenschätzen und wirtschaftliche Zusammenarbeit.  (Genaueres ist noch nicht bekannt.)
  • Trotz Personalmangel in der Flugsicherung entlässt Trump Hunderte Mitarbeiter der US-Luftverkehrsbehörde (FAA).
  • Trump will ein Haftzentrum für kriminelle Migranten auf dem US-Marinestützpunkt Guantanamo Bay einrichten lassen. „Wir haben 30.000 Betten in Guantanamo, um die schlimmsten kriminellen illegalen Einwanderer, die das amerikanische Volk bedrohen, zu inhaftieren“.
  • Schon in seiner ersten Amtszeit behauptete Trump, der Klimawandel sei von den Chinesen erfunden worden, um der US-Wirtschaft durch die zum Kampf dagegen durchgesetzten Maßnahmen zu schaden.  Nun soll das Büro geschlossen werden, von dem aus die CO₂-Messstation auf dem Berg Mauna Loa in Hawaii betreut wird. Dort, auf 3400 Metern, ohne Störeinflüsse durch Industrie und Verkehr, wird die exakte Zusammensetzung der Luft und der Anteil der Treibhausgase bestimmt. Es handelt sich um die weltweit wichtigste Station dieser Art, denn die Messreihe geht bis in die 50er Jahre zurück.  Durch die Entlassungen bei der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA oder durch die Löschung von Klima-Informationen auf der Website der US-Umweltbehörde werden Klima- und Extremwetterprognosen erschwert. Wo sich bisher Informationen zur Waldbrandbekämpfung, dem Klimawandel, seinen Folgen und Ursachen befanden, erscheinen nun Error-Meldungen oder abgewandelte Artikel.
  • Der von Trump zum Verkehrsminister gemachte Sean Duffy veranlasst, Kraftstoffeffizienzstandards für Autos zurückzunehmen. Das soll Verbrenner fördern. Joe Bidens E-Auto-Förderung wird gekippt.
  • Trump drohte Washington Mittel zu kürzen, wenn die Kunstinstallation Black-Lives-Matter Schriftzug nahe dem Weißen Haus nicht entfernt werde. Die demokratische und schwarze Bürgermeisterin Washingtons gab nach. Abgeräumte Denkmäler für die Generale der Südstaaten, die im Sezessionskrieg von 1861 bis 1865 u.a. für den Erhalt der Sklaverei kämpften, sollen wieder errichtet werden.
  • Trump verbot der U. S. Air Force, die Geschichte der Schwarzen Piloten im Zweiten Weltkrieg zu erzählen.
  • Trump will Einfluss auf die US-Geschichtsschreibung nehmen. Er beauftragt seinen Stellvertreter damit, insbesondere in Museen auf Darstellungen im Sinne der Regierung hinzuarbeiten. Der Titel des Dekrets lautet: „Wiederherstellung von Wahrheit und Vernunft in der amerikanischen Geschichte.“ So sei z.B. die Smithsonian Institution betroffen, die 21 Museen, 14 Bildungs- und Forschungszentren und den Nationalzoo betreibt. Diese Institution sei unter den Einfluss einer spalterischen, auf ethnische Zugehörigkeit ausgerichteten Ideologie geraten.
  • Trump will auch die Kultur auf Linie bringen. Er hat sich zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats des Kennedy Centers wählen lassen und als Chef den in Trumps erster Amtszeit als Botschafter in Deutschland tätigen Richard Grenell als geschäftsführenden Direktor eingesetzt. Das Kennedy Center veranstaltet mehr als 2.000 Aufführungen – von Oper über Musical bis Jazz und Hip-Hop – im Jahr und hat dabei mehr als zwei Millionen Besucher. „Wir werden sicherstellen, dass das Programm des Kennedy Center gut wird – und nicht ‚woke’“, so Trump.
  • Trump hat weitreichende Änderungen am US-Wahlrecht verfügt. Wer sich für Wahlen auf Bundesebene registrieren will, muss laut einem neuen Dekret seine US-Staatsbürgerschaft mit Dokumenten nachweisen. Per Briefwahl abgegebene Stimmen müssen bis zum Wahltag bei den Behörden eingegangen sein. Darin wird ein Angriff auf die Teilhabe von Minderheiten an den Wahlen gesehen.
  • Musk unterstützte den konservativen Kandidaten Brad Schimel bei der Wahl in Wisconsin mit erheblichen finanziellen Mitteln und bot Wählern Geldanreize, um die Wahl zu beeinflussen. Trotz dieser Bemühungen unterlag Schimel der liberalen Kandidatin Susan Crawford.
  • Der Betrieb von Radio Free Europe und von Radio Liberty soll eingestellt werden. Ein Bundesrichter erließ eine einstweilige Anordnung, wonach die zuständige Behörde den Sender zunächst weiter finanzieren muss.
  • Die US-Regierung will die Schließung von Auslandssendern, darunter Voice of America, Radio Free Asia und Middle East Broadcasting Networks. Ein Bundesrichter hat die Schließung für unzulässig erklärt.
  • Trump unterzeichnete einen Erlass, der den wichtigsten öffentlichen Sendern NPR und PBS die Finanzierung streicht. Die „radikalen linken Monster“ würden den amerikanischen Steuerzahlern keine „faire, genaue und unvoreingenommene Darstellung der aktuellen Ereignisse“ liefern. Sie verbreiteten „radikale, woke Propaganda getarnt als Nachrichten
  • Trump bringt immer wieder – bis hin zu einer zu einer Basecap mit dem Schriftzug „Trump 2028“ – den Gedanken ins Spiel, nach seiner zweiten Amtszeit – gegen die Verfassung – ein drittes Mal zu regieren.
  • In den Verhandlungen über die Beendigung des Krieges gegen die Ukraine sieht US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit Russland erreicht: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, sagte Trump in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was „schwieriger“ sei.
  • In einem NBC-Interview gibt sich der US-Präsident wütend über seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Er droht ihm gar mit höheren Zöllen auf russisches Öl.
  • US-Präsident Donald Trump erklärt, die USA würden sich aus den Bemühungen zur Lösung des Ukraine-Krieges zurückziehen, falls Russland oder die Ukraine eine Beendigung des Konflikts zu schwierig machen sollten. „Wir werden einen Bogen darum machen“, sagt Trump vor Reportern.
  • Trump und sein Wirtschaftsberater Kevin Hassett haben übers Osterwochenende indirekt die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) infrage gestellt. Trump legte noch einmal nach und nannte Fed-Chef Jerome Powell einen „großen Verlierer“.  Trump forderte den Fed-Chef auf, den Leitzins zu senken. „Er sollte die Zinsen senken. Ich glaube, ich verstehe viel mehr von Zinsen als er“.
  • Trump hat die Verurteilung von Marine Le Pen als »Hexenjagd« bezeichnet und gefordert, sie freizulassen. Es sei »ein weiteres Beispiel dafür, wie die europäische Linke das Justizsystem nutzt, um Meinungsfreiheit zu verhindern, politische Gegner zu zensieren und dieses Mal sogar ins Gefängnis zu bringen«. Er fügte hinzu: „Lasst Le Pen frei“, obwohl die Fraktionschefin der Partei Rassemblement National (RN) gar nicht in Haft sitzt.
  • Trump hat per Dekret die verpflichtende Begrenzung des Wasserdrucks in Duschen abgeschafft. Bei der Unterzeichnung im Oval Office erklärt der Präsident: „Ich dusche gerne, um mein schönes Haar zu pflegen…Ich stehe 15 Minuten lang unter der Dusche, bis es nass wird.“ Das Wasser tropfe nur aus dem Duschkopf. „Es ist lächerlich“, so Trump.
  • Donald Trump hat den zuständigen Regierungsinstitutionen per Dekret vorgeschrieben, die Vergabe von Genehmigungen zur Ausbeutung des Meeresgrundes in der Tiefsee zu beschleunigen und einen Prozess für die Erteilung von derartigen Genehmigungen für den äußeren Kontinentalschelf der USA zu schaffen.
  • Trump hat angeordnet, dass die bestehenden Vorschriften für die Meeresschutzgebiete zu lockern und für den kommerziellen Fischfang zu öffnen.
  • Die von einer Firma Trumps ins Leben gerufene Kryptowährung USD1 von World Liberty Financial, einer Firma in der mehrere Söhne von Donald Trump hohe Posten haben, wird für ein zwei Milliarden US-Dollar schweres Investment aus Abu Dhabi in die Kryptobörse Binance verwendet. Das bedeutet, dass eine Trump-Firma Geschäfte mit der Firma eines anderen Staats macht, eine formale Verbindung zu einer Kryptofirma aufbaut, die gegen US-Sanktionen verstoßen hat und für ähnliche Vorhaben anderer Regierungen wirbt.
  • Auf Wunsch Donald Trumps stoppt das US-Bundesjustizministerium sämtliche Untersuchungen und Anklagen gegen Dienstleister im Bereich Kryptowährungen, Blockchains und NFT (Non-Fungible Tokens). Das gilt auch für Geldwäsche und andere Krypto-Dienstleistungen für Terroristen, organisierte Verbrecher und Personen auf Sanktionslisten. Das hat der stellvertretende US-Justizminister Todd Blanche auf Wunsch Donald Trumps verfügt. Erklärtes Ziel ist das Wachstum der Kryptowährungsbranche. Trump ist US-Präsident und Verkäufer einer Kryptowährung sowie von NFTs.
  • Der amerikanische Präsident Donald Trump plant Einsparungen im Bundeshaushalt in dreistelliger Milliardenhöhe. Der vorgeschlagene Haushalt wird auch Kürzungen im Wert von über 160 Milliarden Dollar in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energien, Bildung und Auslandshilfe beinhalten

 

Über eine Äußerung von Trump wurde allerdings in den deutschen Medien nur selten  berichtet: Im Gespräch mit einem Raum von Reportern im Weißen Haus am 13. Februar (2025) signalisierte Trump sein Interesse an einer Wiederaufnahme der Rüstungskontrollverhandlungen mit Russland und China. „Es gibt keinen Grund für uns, brandneue Atomwaffen zu bauen. Wir haben bereits so viele“, sagte Trump. „Man könnte die Welt 50 Mal über, 100 Mal über zerstören. Und hier bauen wir neue Atomwaffen, und sie bauen Atomwaffen.“

Er fuhr fort: „Wir alle geben viel Geld aus, das wir für andere Dinge ausgeben könnten, die hoffentlich viel produktiver sind.“

Die Vereinigten Staaten geben bereits jährlich 75 Milliarden Dollar aus – das Äquivalent von zwei Manhattan-Projekten jedes Jahr – bis mindestens 2032 neue Atomwaffen. Insgesamt wird das Land über 30 Jahre über 1,7 Billionen Dollar für die Modernisierung der Kernenergie ausgeben

Dieser Beitrag erschien zuerst im “Blog der Republik”, hier mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Über Wolfgang Lieb:

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