Wenn immer Dieselben gewinnen, ist der Fußball tot. Gestern Abend ist er dem wieder einen Schritt näher gekommen. In dem kartellartig vermauerten Wettbewerb Champions League gewannen wieder die üblichen Verdächtigen. Spielentscheidend war ein Verwarnungswürdiges Foul des ebenfalls üblichen Verdächtigen Sergio Ramos, der nach einer halben Stunde den besten Liverpooler Stürmer Salah ausser Gefecht setzte. Eine Rote oder Gelbe Karte gab es dafür nicht. Dass es danach noch zweier grosszügiger Torwartgeschenke bedurfte, damit Real gewinnen konnte, spricht ebenfalls kaum für eine sportliche Über-, eher Verlegenheit. Zugestanden: ein sehenswertes Weltklasse-Tor von Gareth Bale war auch dabei. Aber sonst?
Da könnte man fast zum Infantino-Fan werden. Der Fifa-Präsident hat versucht, mit anonymen Kapitalgebern im Rücken, der Uefa-Champions-League Fußballentertainment-Marktanteile streitig zu machen. Nur geht es ihm und seinen konspirativen Freunden auch nicht um Sport. Für ihre ausgedachten Wettbewerbe hätten sie nach Marketinggesichtspunkten die Teilnehmer auswählen wollen, ganz ohne sportliche Qualifikation.
Auch wenn die gescheitert sind, läuft es in der Realität immer mehr darauf hinaus. Und damit auf wachsende Langeweile. Wenn das was Gutes hat, dann dass es den zahlungsbereiten Pay-TV-Konzernen, die alles privatisieren wollen, die Kapitalluft abschneidet und im optimalen Fall den Hals umdreht (wie einst Leo Kirch). Schade, wenn der Fußball nur noch Schadenfreude erzeugt.
Letzte Kommentare