Und: ARD bald wie DFB? / Rashford gegen Rassisten und Heynckes’ Klartext
Der Laschet guckt immer so lieb, gut antrainiert, empfehlenswert auch für andere Politikdarsteller*innen. Aber Ulrike Herrmann/taz meint, er lüge, sobald er den Mund aufmacht. Tja, ist es nicht eine Volksweisheit, dass die das alle tun? Insofern: alles normal. Wer liest denn ernsthaft das CDU-Wahlprogramm? Hat das jemals bei einer Bundestagswahl eine Rolle gespielt? Und wenn Merz was anderes sagt, als Laschet? Dann ist das kein Widerspruch, sondern ein Ergebnis von Marktforschung. Viele glaubten ja, die Grünen hätten das alles schon gelernt …
ARD herrjeh
Wie vernachlässigbar das Klimaproblem im Vergleich zum Programmschema eines TV-Programms mit gut 10% Marktanteil ist, das dokumentiert die in unser aller Eigentum befindliche ARD noch einmal demonstrativ. Zum dritten Mal habe mann und frau sich zu “Verhandlungen” getroffen – das ähnelt ja schon den Ministerpräsident*inn*enkonferenzen in der Coronakrise. Das CDU-Denken im ARD-Apparat verteidigt sich, als sei es sein letztes Gefecht, mitleidserregend vernagelt. Wie beim sich selbst zerlegenden DFB.
Denn wie der zerlegt sich die ARD jetzt mit ihren Leistungsträger*inne*n bei den Politmagazinen und dem Weltspiegel. Hier ein weiteres Protestschreiben von vorwiegend “freien” Mitarbeiter*inne*n. Die von beiden Seiten als notwendig und richtig angesehene Verbesserung der Mediathekangebote kommentiert der Kollege Heiko Hilker/DIMBB richtig: “Die Politikmagazine und der Weltspiegel müssen die Veränderungen aus ihrem Finanzbestand heraus finanzieren? Die ARD könnte sich auch entscheiden, die Stärkung der Mediatheken im politisch-investigativen Bereich ‘on Top’-finanziert voranzutreiben. Was würde es kosten? Mehr als die Rechtekosten für ein Nations League Spiel? Oder reichen schon die Mittel für zwei Donnerstags-Krimis oder eine Florian-Silbereisen-Show?”
Wie DFB-artig es bei der ARD zugeht, zeigt der “Fall Schweinsteiger”, komplett albern, aber geeignet den Überbau-Apparat wochenlang auszulasten. Es hängt halt viel an Kumpaneinetzwerken zwischen Fussball- und Medienbuzzynezz damit zusammen.
Rashford und Heynckes
Ein junger schwarzer und ein alter weisser Mann zeigen, wie viel besser es geht. Klartext ist möglich. Elfmeter-Fehlschütze Marcus Rashford hat mit seinem umfangreichen Engagement über den Fussball hinaus so viel Ich-Stärke entwickelt, dass er nach einer sportlichen Niederlage seinen politischen Kopf gerade in den Wind hält, und prompt viel Zuspruch bekommt. Klasse, der Mann.
Wie Josef Heynckes es schon 76 Jahre alt ist. Ähnlich wie jüngst sein Gladbach-Ex-Kollege Ewald Lienen regt er sich über die EM und den DFB-Auftritt öffentlich auf. Es musste noch mal so gesagt werden. Und ist wahrscheinlich noch nicht zuende.
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