“Aufstehen” nannte sich hierzulande mal die misslungene Simulation einer politischen Bewegung. Ist der Begriff damit kontaminiert? Das müssen Sie selbst entscheiden. Ich persönlich bin sowieso mehr für Liegenbleiben. In China ist das jetzt schon Widerstand. Kann also nur noch 20 Jahre dauern, bis es auch hier entsprechend verstanden wird.
Wolfgang Pomrehn/telepolis sammelt wie üblich, an diesem Wochenende hier und hier, ganz fachlich und cool die Gründe für politisches Aufstehen: Strategien zur Niederlegung des öffentlichen “Leviathans” zum Zwecke ungehemmter privater Bereicherung. Dafür wird die FDP gewählt, und das erledigt sie ganz professionell – so wie sie es 2009-13 in der Regierung mit der deutschen Solarindustrie gemacht hat. Diese Geschäfte macht jetzt China. Der “Strommarkt”, über den jetzt alle so tun, als wenn sie sich erschrecken, wurde von ebendiesen genau so politisch konstruiert – die haben halt alle ein Gedächtnis wie Olaf Scholz.
Die 41-jährige Frau Baerbock teilte mir heute morgen in den DLF-Nachrichten mit – sie hat zu diesem Zweck mit einem “Lügenblatt” (Dietrich Kittner) gesprochen – dass der Ukrainekrieg “noch Jahre” dauern könne. Sicherheit, der Deutschen liebstes Anliegen, geht anders. Frau Baerbock hält sich selbst dennoch für erfolgreich, weil sog. Meinungsumfragen ihr das mitteilen. Das ist zwar sowas von vorgestern, aber bitte, jede, wie sie will.
Zwei schon etwas ältere und klügere Damen beeindrucken mich stärker, wenngleich sie zu meinem Wohlbefinden wenig beitragen. Petra Erler hat mir ein paar Göring-Zitate quer in den Magen gelegt. Und bei Sibylle Berg wüsste ich gerne, wie lange wohl ihr Spiegel-Kolumnen-Vertrag noch läuft.
Berg schreibt richtig “theoretisch”. Und Erler schreibt: “Nach meiner Einschätzung wird es keinen ‘Wutwinter’ geben. Es wird ein Winter akuter Belastung sehr vieler und der Verzweiflung und des Elends viel zu vieler werden und der Frage, warum die Politik sich wie Marie Antoinette verhält.” Auch wenn mir ihre Rechthaberei habituell missfällt, dürfte sie damit rechthaben.
Meine These: Gladbeck-Brauck wird sich ausweiten. Und Annalena Baerbock wird sich immer noch für erfolgreich halten.
Wenn Sie nun meinen, diese pessimistischen Alten, geh’ mir weg mit diesem Weltuntergangsgeschwätz … Gut! Bravo! Es gibt noch Hoffnung. Dann nehmen Sie dies (Hal Faber/heise) und greifen Sie dieser “Profi”-Regierung bei der Digitalpolitik ins Steuer. Das wäre ein guter Zweck.
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