Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: BBC (Seite 1 von 2)

Doomsday

Weltuntergang britisch: “Years And Years”

Vorhersagen sind schwierig, insbesondere was die Zukunft betrifft. Russel T. Davies hat es trotzdem gewagt. Kein Wunder, der kriegte Geld dafür – von der BBC + dem US-Streamingdienst HBO (“The Sopranos”, “Tokyo Vice” etc.). Wenn Sie realistische politische Plausibilität erwarten, sind Sie bei “Years And Years” (1 Monat verfügbar) eher falsch. Fantasietoleranz ist erforderlich. Weiterlesen

Irrer Überbietungswettbewerb

Im Südwesten Englands errichtet das französische Energieunternehmen EdF das Atomkraftwerk Hinkley Point C mit zwei EPR-Reaktoren (Europäischer Druckwasserreaktor) zu je 1600 Megawatt. Die wechselvolle Geschichte dieses Projekts wird aktuell von neuen Kostenschätzungen gekrönt. Zuerst die BBC und dann auch FAZ und Spiegel (Paywal) nannten schwindelerregende Zahlen. Demnach kalkuliert EdF zur Zeit mit über 40 Mrd Pfund, wobei den Angaben von BBC – 46 Mrd GBP – am ehesten zu trauen ist, da die Leithammel der deutschen Medienlandschaft den Atomausstieg immer noch nicht verwunden haben. Umgerechnet sind das 54 Mrd Euro. Gemessen daran, was ein EPR ursprünglich hätte kosten sollte, ist diese Nachricht ein Volltreffer gegen die ewige Kampagne der Lobby, wonach Atomstrom sicher, sauber und billig sei. Weiterlesen

Mit 18,36 Euro gegen Populismus?

Warum Deutschland den Rundfunkbeitrag braucht – Die Daseinsberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird immer öfter infrage gestellt. Unser Autor denkt: Ohne den ÖRR hätte Deutschland ein Problem.

Der Rundfunkbeitrag ist zweifellos eines der beliebtesten Streitthemen der Deutschen. Ein Blick auf aktuelle Umfragen zeigt: Mehr als zwei Drittel finden die Abgabe zu hoch, jeder Dritte würde sie am liebsten gar nicht zahlen. Dabei brauchen wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute mehr denn je. Weiterlesen

„Bis zum Kollaps”

Die Dramedy „This is going to hurt“ über einen überlasteten jungen Arzt in Großbritannien ist die politischste Krankenhausserie seit langem – und könnte so ähnlich auch hierzulande spielen.

Worum geht’s?

Um den jungen Assistenzarzt Adam Kay (Ben Whishaw), der im Jahr 2006 als Gynäkologe in einem staatlichen Krankenhaus in London arbeitet. Von außen betrachtet führt Adam ein aufregendes Leben: Tagsüber bringt er Babys zur Welt, abends könnte er mit seinem Freund durch Pubs ziehen. Stattdessen schläft er auf dem Krankenhaus-Parkplatz in seinem schrottreifen Kleinwagen, übernimmt Zusatzschichten, wenn Kolleg:innen fehlen, und wird von seinem besten Freund als Trauzeuge entlassen, weil er es fast nicht geschafft hätte, dessen Junggesellenabschied zu organisieren. Irgendwann stellt Adam fest: „Medizin hat mein Leben zerstört.“ Weiterlesen

Wer wars?

Zur Katastrophe von Nowa Kachowka – Weiß der Bundeskanzler mehr als die US-Regierung?

Es steht außer Zweifel, dass eine terroristische Attacke auf ein Wasserkraftwerk und einen Staudamm ein Verbrechen ist, und dass sich auch im Krieg der Beschuss solcher Objekte verbietet. Die NYT erinnerte 2022 daran, wie knapp die Syrer einer Katastrophe entgingen, weil die USA die Talsperre von Tabqa rücksichtslos bombardierten, wo sich der IS verschanzt hatte. Sie enthüllte, dass die damaligen Beschwichtigungsversuche des Pentagon, man hätte nichts kaputt gemacht, nicht stimmten. Im Fall von Nowa Kachowka ist die Überschwemmung rechts und links des Dnjepr nur der oberste Baustein einer komplexen Katastrophe, die die Energie- und Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Umwelt betrifft und für Millionen Menschen in der Region, bis hin zur Krim, lange und schwere Auswirkungen hat. Weiterlesen

Frauen beim Killen

mit Update 2.4. und 3.4.

Seit Jahren wird spekuliert, ob James Bond demnächst eine Frau sein wird. Langweilen Sie sich nicht mit diesem Hype. Schauen Sie stattdessen “Killing Eve”. Lästig, dass Sie dem ZDF entweder ihre Daten abtreten, oder es zwischen 22 und 6 Uhr glotzen müssen. Ich habs mir aufgezeichnet. Die erste Staffel ist bis 23.5. verfügbar. Die zweite soll ab 1.4. online gehen. Weiterlesen

Wiedergänger Hitlers

Wofür man Wiedergänger Hitlers braucht und der Fall Douma (Syrien) – Zum Schweigen deutscher Wissenschaftler, zum Versagen der OPCW und zur Komplizenschaft mit Islamisten in Syrien

Am 18. Februar 1998 berichtete CNN von einer Veranstaltung in den USA, an der die damalige Außenministerin Albright teilnahm. Zu den Argumenten, mit denen sie einen Krieg gegen den Irak befürwortete, gehörte der Besitz von Massenvernichtungswaffen und die Auffassung, Saddam wäre der neue Hitler. Laut CNN-Bericht erklärte Frau Albright unter der Überschrift „Worum es bei der Demokratie geht“ unter anderem: “Was wir machen ist, dass Sie alle nachts schlafen können. Ich bin sehr stolz darauf, was wir tun. Wir sind die größte Nation der Welt.“ Zu dem Zeitpunkt waren schon mehr als 500.000 Kinder wegen der US-Sanktionen gegen den Irak verhungert. Weiterlesen

Wer hat Lineker zugehört?

“Lineker hatte das neue Asylgesetz der konservativen britischen Regierung als ‘mehr als schrecklich’ bezeichnet. Auf Kritik, er sei out of order, also ‘nicht ganz bei Trost’, antwortete er: ‘Dies ist eine unermesslich grausame Politik, die sich gegen die am stärksten gefährdeten Menschen richtet, in einer Sprache, die der von Deutschland in den Dreißigerjahren nicht unähnlich ist, und ich soll nicht ganz bei Trost sein?'” (zit. nach Zeit-online) Die deutsche Berichterstattung der letzten Tage konzentrierte sich auf die Frage nach Sieger und Besiegten zwischen BBC und Lineker. Ergebnis: Lineker hat “gewonnen”. Weiterlesen

Wundersam – Sie brauchen nicht zu weinen

Bahn, BBC, ARD

Hier zwischen Bonn und Köln sind wir Strecken-Stilllegungen und -Umleitungen nun schon seit Jahren gewöhnt. Die Gründe sind egal, die Bahn findet immer einen. Ob es jahrzehntelanger S-Bahnbau für die Distanz von vier bis fünf Haltepunkten ist, oder die überall als Fortschritt geltende “Digitalisierung” von irgendwas. Ich bin Rentner, und war von 1990-2005 Pendler. Bis 2002 habe ich es zwischen Bonn und Düsseldorf genossen. Dann kam der “Fortschritt”. Weiterlesen

Tödlich vergiftete Beziehungen

Zwischen dem Westen und Russland: Zum fünften Jahrestag des „Fall Skripal“ – Für Dawn Sturgess und Charley Rowley (und über “Nowitschoks”)

Gestern vor fünf Jahren, am 4. März 2018 kam es zum „Skripal-Fall“. Nach dem Narrativ wurden an jenem Nachmittag der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia auf einer Bank in Salisbury ohnmächtig gefunden, nahezu tödlich vergiftet mit einem Nervengift der „vierten Generation“, einem Gift aus der „Nowitschok“-Familie (A 234).

Am 12. März 2018 erhob die damalige britische Premierministerin May politische Anklage: Motiv, Gelegenheit und Tatwaffe wiesen auf Russland, also sollte sich Russland erklären und schuldig bekennen. Nach weiteren zehn Tagen war sich die EU einig: Russland war schuld. Weiterlesen

Warum Zebras Streifen haben

Und was das mit Russland-Sanktionen zu tun hat – Die “liberale Moderne”, Frau Beck und der “Magnitzky Act”

Frau Marie Luise Beck, Mitgründerin des Zentrums für liberale Moderne gab Jung und Naiv ein langes Interview. In den ersten zehn bis zwölf Minuten erläuterte sie, was sie unter liberal und modern versteht, und das schloss ihre ganze Weltsicht auf Russland und China ein. Sie wählte eine sehr einfache Sprache, die mich ein bisschen an eine Unterstufenlehrerin alter Schule erinnert. Aber das ist eine Geschmacksfrage.

Interessant war ihre Körperhaltung. Weiterlesen

Realpolitik

Zum Ukraine-Krieg Russlands: Aufgezwungen oder nicht? – Die Kollision harter Interessen

Immer wieder wird die Frage erörtert, ob Russland eine Alternative zum Krieg gegen die Ukraine gehabt hätte. Auf diesem Blog unter anderem von „Columba“.

Dirk Pohlmann etwa meinte, Russland wäre in einer catch 22-Situation gewesen: Zieht es nicht in den Krieg, erscheint es als schwach. Zieht es in den Krieg, wird es verdammungswürdig.

Andere meinen, Russland wäre von den Ereignissen überwältigt worden und habe überstürzt gehandelt.

Wieder andere glauben, die USA hätten Russland gezielt in den Krieg gelockt, es wäre in eine westliche Falle getappt. Weiterlesen

Putin in Downingstreet No.10?

Was heute der britische Thronfolger Prinz Charles als Notar der Verfassung in den beiden Häusern des britischen Parlaments – erstmalig in Vertretung der Queen – als geplante Politik der britischen Regierung Johnson verkünden musste, gleicht einem Putsch von oben gegen die älteste Demokratie der Neuzeit und die verbrieften Bürgerrechte ihrer Bürgerinnen und Bürger. Großbritannien, so musste der Prinz hilflos im Auftrage der Regierung ihrer Majestät ankündigen, werde sich nicht weiter dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte unterwerfen. Weiterlesen

Spenden, VPN, Flüchtlingshilfe

Leitfaden zur Unterstützung der Ukraine – Wer Angehörige in der Ukraine hat oder allgemein helfen will, hat viele Möglichkeiten. Ein Überblick stellt die wichtigsten digitalen Tools und Plattformen vor.

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Kommunikation ist in Krisensituationen alles – und das schließt auch die menschliche Zuwendung ein. Das Gefühl, nicht allein zu sein, ist für die Bewältigung von solchen Situationen entscheidend. Es ist wichtig, um Motivation zu erhalten oder überhaupt erst aufzubauen. Das klappt bei persönlichen Beziehungen nur, wenn beide Seiten dem verwendeten Medium auch trauen können. Weiterlesen

Abgesoffen

Weinstein, ukrainisches Grubenwasser und weitere Mediathekperlen
Nun schon drei Jahre alt, aber weiter hochaktuell geblieben, ist eine von der BBC koproduzierte Dokumentation über den gefallenen Filmproduzenten Harvey Weinstein, die 3sat gestern ausstrahlte und bis 11. März in der Mediathek verfügbar ist. Vieles wird ausgeleuchtet. Der Mann fand sich selbst hässlich (ich würde ihm zustimmen) und zerstörte das Leben zahlreicher junger Frauen. Um das zu stoppen, entschlossen sich einige seiner Opfer, öffentlich zu sprechen. Sie fanden leistungsstarke Bündnispartner*innen in der Medienbranche. Weiterlesen

Polit-Magazine / Wohnungskonzerne

Daniel Bouhs/uebermedien analysiert die Kampflage der Politikmagazine in der ARD und im ZDF. Wie immer sehr sachlich, und mir ein bisschen zu brav. Die von ihm erwähnte Weigerung der Programmdirektionen, Abrufzahlen dauerhaft transparent zu machen, diesen Schluss überlässt er uns als Leser*innen, ist Teil von deren Machtstrategie. Wo kämen sie denn hin, wenn die öffentlich diskutiert, veri- und falsifiziert werden könnte? Wofür sind sie denn Chefs? Einen guten Vorschlag hat Bouhs immerhin, den ich gerne weiterdenke. Weiterlesen

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