Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Betriebsräte

Kein Brot, keine Milch! Kein Problem?

Blitzlieferdienste — Das Geschäfts­modell des Quick Commerce, beworben von Online-Lieferdiensten für Lebensmittel, steht trotz des Booms auf wackeligen Fundamenten. Das legt eine aktuelle Untersuchung offen

Trotz strömenden Regens huschen sie in Blau, Grün, Pink und Orange auf ihren bunten Lieferrädern durch die grauen Straßen – die Rider von Delivery Hero, Flink und anderen blitzschnellen Lieferdiensten. Ihr emsiges Treiben verleiht Berlin selbst an solch trüben Tagen ein Hauch von Farbe. Berufstätige, Studierende und gestresste Stadtbewohner*innen, die gemütlich im Trockenen sitzen, setzen vermehrt auf Lieferdienste, um ihre Einkäufe zu erledigen. Kein Brot, ­keine Milch! Kein Problem? Nicht ganz. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Versprechen von schnell gelieferten Lebensmitteln eine andere Realität, wie eine neue Studie des Instituts für Mitbe­stimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung aufdeckt. Weiterlesen

Der Tanz um Amazon

Die Eisbären des DDR-Staatszirkus’, der junge Jeff Bezos, eine Fabrik in China, eine Performance-Künstlerin aus Peru, ein Büro in Serbien und ein Psychologe aus Nigeria – alles hängt mit allem zusammen. Die Welt ist globalisiert, der Handel auch. Um die Zusam­menhänge geht es in dem Theaterstück „La danse d’Amazon“, das Ende November in Berlin-Marzahn Premiere hatte

Zu Beginn der Aufführung startet Daniel Wetzel eine Digitaluhr. In roten, gut sichtbaren Ziffern zählt sie die 90 Minuten, die das Stück dauern wird, rückwärts, Sekunde für Sekunde. In jeder dieser Sekunden macht Amazon einen Gewinn von rund 4.000 US-Dollar, aktuell knapp 3.700 Euro. Ein Ticker, der präsent, aber dennoch im Hintergrund läuft, während Wetzel all das erzählt und erzählen lässt, was er in den vergangenen Jahren über Amazon recherchiert hat. Weiterlesen

Arbeitswelt und Demokratie in Ostdeutschland

Erlebte Handlungsfähigkeit im Betrieb und (anti)demokratische Einstellungen

Vorwort

„AfD bei 35 Prozent!“ – hohe Umfragewerte irritierten Anfang September 2023 Teile der Medien und sorgten bei Beobachter*innen für ungläubiges Staunen. Zehn Monate vor der Europawahl und ein Jahr vor drei Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern lag die extrem rechte Partei erstmals bei regionalen Umfragen an der Spitze – und sofort diskutierten Politik und Öffentlichkeit über Ursachen, Folgen und Reaktion der demokratischen Parteien. Von konkreten Vorschlägen (keine Kürzungen bei politischer Bildung) über erschreckend hilflose Beiträge (Regierungspolitik besser erklären) bis zu populistischen Ideen (rechte Themen – Stichwort „zu hohe Flüchtlingszahlen“ – aufgreifen) fand sich vieles in der Debatte. Weitgehend ausgespart blieb jedoch, wieder einmal, der Bereich, der für die Mehrheit der Bevölkerung den Großteil der Lebenszeit bestimmt: die Wirtschaft bzw. der eigene Arbeitsplatz. Weiterlesen

Content Moderatoren

“Menschliche Filter für das Grausamste, was es gibt” — Sie löschen gewalttätige Bilder, Videos und Chats aus den Sozialen Medien. Sie machen die Plattformen sicher, aber arbeiten selbst unter unsicheren Bedingungen. Jetzt begehren sie auf – weltweit

Sie arbeiten für TikTok, Facebook, Twitter und Co. Im Englischen werden sie auch “Cleaner” genannt, Reinigungskräfte, die den Dreck aus dem Internet fegen. Und so prekär oftmals die Situation von Reinigungskräften ist, sind auch die Arbeitsbedingungen von Content Moderatoren mehr als problematisch: Sie arbeiten im Verborgenen, dürfen über ihre Arbeit nicht sprechen, werden psychologisch kaum unterstützt, obwohl sie täglich zehntausende Posts, Bilder und Videos voll Gewalt und Hass ansehen und löschen müssen. Und sie werden schlecht bezahlt. Weiterlesen

4.000 Stunden Gewalt

Content Moderatoren — Sie löschen verstörende Bilder aus den Sozialen Medien, um uns zu schützen. Cengiz ist einer von ihnen. Er fordert Schutz für sich und alle Kolleg*innen

“Die im Dunkeln sieht man nicht” – Cengiz Haksöz zitiert Brecht, als er am 14. Juni im Digitalausschuss des Bundestages in einer Anhörung über die Arbeitsbedingungen von Content Moderatoren beginnt zu sprechen. Und fährt dann in Englisch fort, ringt um manches Wort. Nicht, weil er mit der Sprache hadert, sein Englisch ist fließend. Es fällt ihm schwer über seine verstörende Arbeit zu reden. Weiterlesen

Geist der Rebellion

Interview von Alix Arnold mit drei Berliner Gorillas-Rider*innen aus Chile und Mexiko
Der neue Lieferdienst Gorillas betreibt seinen aggressiven Expansionskurs buchstäblich auf dem Rücken der Fahrradkurier*innen. Aber in Berlin stößt er auf Gegenwehr. Im Februar legten die Rider*innen wegen der unzumutbaren Wetterbedingungen die Arbeit nieder. Danach organisierten sie sich als Gorillas Workers Collective und bereiteten die Gründung eines Betriebsrates vor. Zur Betriebsversammlung am 3. Juni konnten sie mehr als 200 Kolleg*innen mobilisieren. Weiterlesen

Ungewöhnliches aus dem Hause Prokon

Über wichtige Ereignisse wird in diesem Land doch berichtet – oder?
Wie kommt es dann, dass nach einer Insolvenz noch 50 % des Wertes erhalten bleiben und die über 40.000 Anteilseigner nicht in erster Linie ihr restliches Geld im Sinn haben, sondern weiterhin in die Zukunft schauen und ihr Unternehmen zur größten Energiegenossenschaft Deutschlands umstrukturieren – und niemand erfährt etwas darüber? Warum wurde so etwas nicht berichtet? Das Unternehmen heißt Prokon, sitzt in Itzehoe und erzeugt Strom aus Windkraft.
Jetzt gab es bei Prokon eine Nachwahl für den Aufsichtsrat, weil ein Mitglied ausgeschieden war. Weiterlesen

Skandalisierung und Eskalierung

Ein probates Mittel der Politik?

In unserer heutigen schnelllebigen Mediengesellschaft werden wir ständig mit Problemen, Neuigkeiten, Skandalen, Katastrophen etc. überschüttet. Es bleibt uns wenig Zeit zur Unterscheidung von Wichtigkeit oder Unwichtigkeit, von Wahrheit oder Lüge, von Oberflächlichkeit oder Tiefgang, von Seriosität oder Populismus. Die Folge dieser medialen Überschüttung ist eine intellektuelle Abstumpfung, die in Lethargie und Desinteresse für komplexe politische Zusammenhänge mündet.

Die Politik hingegen verwaltet oftmals nur, reagiert mehr als sie agiert und zieht nur im Falle einer Eskalierung die Notbremse. Das beste Beispiel hierfür war der Ausstieg aus der Atomenergie nach dem GAU von Fukushima. Oder jüngst bei drohenden Dieselfahrverboten durch die Benennung von einigen deutschen Städten für einen kostenfreien ÖPNV.

Ich befasse mich derzeit mit einem arbeitsmarktpolitischen Thema, Weiterlesen

Rechte Betriebsräte / “5-Sterne” / Keiner will nach Bayern

Die FR interviewt den Spross der “Marburger Schule”, der jetzt in Jena lehrt, Klaus Dörre zu den rechten Betiebsräten, zu denen sich die Gewerkschaften jetzt verhalten müssen. Seine wichtigen Ausführungen deuten an, dass da ein Zwang zu grösserer politischer Klarheit entstanden ist. Wie Dialektik-Lehrer Jürgen Becker sagt: “Nix is so schlääsch, dattet nicht für irjndwat joot es.”

Die FAZ hat sich mit Anna-Lena Ripperger ein 30-jähriges Talent eingefangen, und gleich mit dem Traumjob einer Rom-Korrespondentin ausgestattet. Klar ist schon mal, dass sich Frau Ripperger, die übrigens u..a. bei uns in Bonn Germanistik und Romanistik studiert hat, von der “5-Sterne-Bewegung” nicht hat einwickeln lassen. Weiterlesen

Ohne Hoffnung wird: Nichts

Die hiesigen Kommunalpolitiker (habe in diesem Fall nur Männer wahrgenommen) haben ihren Job und das Thema verfehlt. Stolz, endlich mal in bundesweiten Medien genommen zu werden, spreizten sie sich in einer Lächerlichkeit als Bedenkenträger, dass sie, wenn ihnen ihre Wiederwahl lieb ist, besser geschwiegen hätten. Das gilt ausdrücklich auch für den signifikant schlecht beratenen OB Sridharan.

Selbstverständlich war es eine Panikaktion der Bundesregierung, kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr zur Debatte zu stellen. Sridharan kennt seine Parteifreunde am besten, und denkt: von denen kann nichts Kluges kommen. In diesem Fall war die Panik aber ein Fenster der Gelegenheit, Weiterlesen

Jenseits von rechts und links

Die Grünen im Niemandsland

Sie waren einmal die dritte politische Kraft: unangepasst, provokativ, mit radikalen Ideen zur Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Partei von modernisierungskritischen Modernisierern, EU-skeptischen Pro-Europäern, antikapitalistischen Marktwirtschaftlern und sozialökologischen Globalisierungsgegnern, die auf unorthodoxe und undogmatische Weise den Platz in der Parteienlandschaft links von der SPD einnahmen, der wegen der historischen Selbst-Desavouierung kommunistischer Formationen nach dem Krieg in Deutschland-West frei geblieben war.

Doch heute, trotz glänzender Voraussetzung in Form vierjähriger Opposition gegen eine Große Koalition, sind Bündnis 90/Die Grünen nur noch die sechste Kraft im Bund – noch hinter der Linkspartei, deren traditionalistisches Verständnis linker Politik samt DDR-Komplex vor 15 Jahren fast vor dem Aus stand. Während die Linkspartei nach Häutung und Zuwachs heute im linken Spektrum neu verankert ist, sind die Grünen in die politische Mitte gedriftet. Dort meinten sie, in einer „Jamaika-Koalition“ mit der rechtsliberalen FDP, der national-konservativen CSU und der Gunst der mächtigsten Frau der Welt zur politischen Gravitationskraft werden zu können. Das aber klappte nicht, Weiterlesen

Pflege quo vadis

von Rainer Bohnet

Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich zu sehen, wie unsere Gesellschaft und die Politik mit den Pflegeberufen umgeht. Sie werden entweder weitgehend ignoriert oder sogar regelrecht geächtet. So ist der jüngste Kompromiss von CDU/CSU und SPD im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen im wahrsten Sinne des Wortes ein Tropfen auf den heißen Stein. 8.000 zusätzliche Pflegekräfte für ganz Deutschland. Angesichts des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Gesellschaft ist der tatsächliche Bedarf erheblich größer.

Das ist allerdings nur ein Symptom. Weiterlesen

Kollektives Beschäftigtenhandeln in der Altenpflege

von Wolfgang Schröder / Hans-Böckler-Stiftung
Im folgenden wird das Schlusskapitel der gleichnamigen Studie dokumentiert (ohne Tabellen, Fussnoten, Literaturverzeichnis). In voller Länge (256 Seiten) finden Sie sie hier.

6 RESÜMEE

Die Altenpflege ist eine junge Teilbranche des Sozial- und Gesundheitssektors in Deutschland. Sie ist erst vergleichsweise spät professionalisiert worden; hat aber seit den 1960er Jahren stark an Beschäftigungs- und Professionalisierungsdynamik gewonnen und sich damit anderen Segmenten des Dienstleistungssektors angepasst. In der alternden Gesellschaft der Bundesrepublik, die durch einen hohen Grad von Arbeitsteilung, Dienstleistungen und Erwerbsbeteiligung gekennzeichnet ist, in der sich die weibliche Erwerbstätigkeit zur Normalität entwickelt, kommt der professionellen, berufsförmigen Altenpflege eine zunehmend größere Bedeutung zu. In dieser dynamischen Perspektive hat sich der Pflegesektor in den letzten Jahrzehnten grundlegend transformiert: Noch in den 1960er Jahren war die Altenpflege eine teilweise semiprofessionelle Form der Daseinsfürsorge, die in hohem Maße durch Sozialversicherungs- und Steuermittel refinanziert wurde und stark durch wohlfahrtskorporatistische Strukturen geprägt war. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts präsentiert sie sich als ein zerklüfteter, wettbewerblich gemischt finanzierter Sektor, dessen Beschäftigungsbedingungen von Kostendruck, Flexibilisierung und Ökonomisierung gekennzeichnet sind. Diese Prozesse der Vermarktlichung werden aber nicht von vergleichbaren machtpolitischen Dynamiken auf Seiten der Beschäftigten begleitet: Weder auf der betrieblichen noch auf der überbetrieblich-gewerkschaftlichen Ebene sind sie organisatorisch stark verankert, so dass in der Tendenz gegenüber den Arbeitgebern ein starkes Machtgefälle mit ausgeprägten Repräsentationslücken besteht.

Der Arbeitsmarkt der Altenpflege weist einige Spezifika auf, die ihn auch von anderen Teilbranchen des Sozial- und Gesundheitswesens deutlich unterscheiden. Weiterlesen

Bashing – nein | Kritik – ja

von Rainer Bohnet

Als aktiver Gewerkschafter liegt es mir fern, Gewerkschafts- und/oder Betriebratsbashing zu betreiben. Wir brauchen starke Gewerkschaften und möglichst viele Betriebsräte, vor allem in mittelständischen und Kleinbetrieben. Denn die Großkonzerne sind bereits bestens versorgt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

“VW kürzt die Gehälter der Betriebsräte”, titelt die Presse. Hintergrund ist ein Untreueverdacht gegen Topmanager des VW-Konzerns, die hohe Zahlungen an Betriebsräte getätigt haben. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Spitzenmanager die Betriebsräte gefügig machen wollten. Bei den Zahlungen sprechen wir nicht über Peanuts. So hat der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Volkswagen AG, Bernd Osterloh, zeitweise bis zu 750.000 EUR im Jahr erhalten. Bislang lag sein Jahresverdienst bei rund 200.000 EUR und rückwirkend ab 01. Dezember 2017 soll es nur noch 96.000 EUR jährlich betragen.

Habe ich in meinem Leben etwas falsch gemacht? Oder war ich an der falschen Stelle tätig? Ich war mal Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Deutschen Bahn AG, dem größten Verkehrsunternehmen Europas, und für 300.000 Kolleginnen und Kollegen zuständig. Weiterlesen

Grundsatzfragen für die Gewerkschaften – und uns

von Rainer Bohnet

In der Logistik- und Paketbranche geht es drunter und drüber. Prekäre Arbeitsverhältnisse, schlechte Bezahlung, Sozialversicherungsbetrug, illegale Beschäftigte, Ausbeutung, Sklavenhaltung. Zwangsläufig kommt die Frage auf: Was tun die Gewerkschaften? Gibt es Betriebsräte oder einen Tarifvertrag? Warum wehren sich die Betroffenen nicht?

Fragen über Fragen, die mich nicht ruhen lassen. Eine kurze Recherche verschafft etwas Klarheit, wirft aber neue Fragen auf. Zuständig für die Logistik- und Paketbranche ist die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Dort gibt es einen bundesweit aufgestellten Fachbereich. Eine Nachfrage ergibt, dass man sich um die “schwarzen Schafe” der Branche eigentlich nicht kümmert. Es gibt dort so gut wie keine Gewerkschaftsmitglieder und deshalb auch keine Betriebsräte. Da der Organisationsgrad verschwindend gering ist, kann sich in dieser Branche ohne jeglichen Widerstand ein unsozialer und zum Teil gesetzeswidriger Wildwuchs breit machen. Weiterlesen

Gewerkschaften – überparteilich, nicht unpolitisch

von Rainer Bohnet

Jahrzehntelang waren SPD und DGB ein Herz und eine Seele. Das war ein Markenzeichen der sogenannten “Deutschland AG”, die für Wohlstand, Frieden und Gemeinsinn stand. Mit der Einführung der Hartz-Gesetze durch die rot-grüne Bundesregierung von Gerhard Schröder und Joschka Fischer ging die Freundschaft zwischen DGB und SPD zu Bruch. Was allerdings unterblieb war, dass die Gewerkschaften zwar gegen die Hartz-Gesetze protestierten aber schlussendlich aufgaben. Parteipolitisch war das die Geburtsstunde der WASG bzw. der heutigen Links-Partei.

Nach der diesjährigen Landtagswahl in NRW kam Bewegung in die Gewerkschaften. Sie hatten im Landtagswahlkampf und später auch im Bundestagswahlkampf für gute Arbeit, gegen Kinderarmut, gegen Altersarmut und für eine auskömmliche Rente gekämpft. Zusätzlich traten die Gewerkschaften für attraktive Arbeitsplätze in der Pflege und im öffentlichen Dienst ein. Leider spielten diese Forderungen, die in unzähligen öffentlichen Podiumsdiskussionen auf allen Ebenen thematisiert wurden, in den Wahlkämpfen so gut wie keine Rolle. Lediglich die örtlichen Kandidatinnen und Kandidaten legten stets Wert darauf, sich die Forderungen der Gewerkschaften grundsätzlich zu Eigen zu machen.

Jetzt haben wir in NRW und im Bund eine politische Situation, die aus sozialpolitischer Sicht völligen Stillstand und zum Teil sogar Rückschritt bedeuten wird. Weiterlesen

Werner Rambow gestorben

Werner Rambow, Beueler Bezirksbürgermeister 2012-14, ist tot. Der Krebs hat ihn geschafft. Ich lernte ihn schon Ende der 70er kennen, in der Fachschaft Politikwissenschaften an der Uni Bonn. Er folgte als Aktivist des Marxistischen Studentenbundes Spartakus Raimund Thomas-Wilmsen nach, ein kontrastreicher Wechsel. Raimund war ein nachdenklicher Intellektueller, Werner war ein Macher, der schnell was erreichen wollte. Später als Grüner Kommunalpolitiker sollte ihm die damit verbundene Hartnäckigkeit von Vorteil sein.

Nachdem er seine Druckerei 2003 dichtmachen musste, geriet Werner privat bald in die Mühlen der deutschen Sozialpoliitik und wurde “Kunde” von Hartz IV. Von dort verurteilte man ihn zur Jobaufnahme in einem Callcenter. Das hielt er nicht nur bemerkenswert lange durch Weiterlesen

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