Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Beuel (Seite 16 von 18)

Kran kippte um – und die SWB?

Gestern um 18.30 h kehrte ich mit der Bahn aus einem Kurzurlaub an der Nordsee zurück, bemerkenswert störungsfrei. Ich lief durch die U-Bahn zur Haltestelle Thomas-Mann-Str. um dort einen Bus abzupassen. Dort erfuhr ich von dem umgekippten Baukran. Was für ein Glück, dass scheinbar keine Menschen dabei zuschaden gekommen sind. Und dass mein IC überhaupt in den Hauptbahnhof einfahren konnte, weil zügig an der Beseitigung der Unfallschäden gearbeitet wurde. Dafür ist allen hochgestressten Beteiligten herzlich zu danken.

Ich nahm an der Thomas-Mann-Str. die 62, die wendete, um wieder nach Beuel zu fahren, zunächst um am Friedensplatz Bargeld fürs Wochenende zu ziehen und dann dort einen passenden Bus abzupassen. Dort warteten bei schönstem Biergartenwetter hunderte Menschen auf alle Buslinien. Weiterlesen

Fluglärm – in Beuel alle 5 Minuten

Eine willkürlich ausgewählte Sonntagsstunde, Wetterlage heiter bis wolkig:
11.55 Motorflieger
11.58 Hubschrauber, langsam fliegend
11.59 Motorflieger
12.01 Motorflieger
12.09 Motorflieger
12.15 Motorflieger
12.29 Motorflieger
12.42 Hubschrauber, langsam fliegend
12.51 Hubschrauber
12.53 Hubschrauber, tieffliegend
12.55 Hubschrauber, langsam fliegend
12.57 Motorflieger
Herzlichen Dank nach Hangelar und an alle Mitglieder des Aufsichtsrates, hier die aus Bonn.

Fehler: Flugplatz Hangelar provoziert

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Beuel, Schwarzrheindorf, Geislar, ich muss mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen. Gestern habe ich einen schweren Fehler gemacht, der Sie mglw. alle in schreckliche Mitleidenschaft gezogen hat. Und zwar schrieb ich gestern um 14.53 h, in frühlingshaftem Übermut nach einem sonnigen Spaziergang diese E-Mail an den Flugplatz Hangelar:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ist etwas kaputt?
Ist Arbeitskampf?
Oder eine Krankheitsepidemie?
War das Mittagessen schlecht?
Brauchen Sie Notarzt und/oder Polizei?
Eben ging ich am Beueler Rheinufer nördlich der Kennedybrücke und habe mehrere Minuten hintereinander keinen Hubschrauber und auch sonst keinen Fluglärm gehört. Beim heutigen schönen Wetter unter Normalbedingungen undenkbar…..
Oder hat es was mit der Landtagswahl am Sonntag zu tun?
Freundliche Grüße

Offensichtlich habe ich mit dieser E-Mail den Hangelar-Tower aus dem Mittagschlaf geweckt. 15.07 h ging es wieder los, 15.09, 15.11, 15.17 usw. Der Rest des Nachmittags machte den Eindruck, als solle “Versäumtes” nachgeholt werden. Um 16.55 h erhielt ich folgende E-Mail-Antwort:

Sehr geehrter Herr Boettger,
bei uns am Verkehrslandeplatz lief der Betrieb heute wie immer. Es gab keine besondere Verkehrslage.
Mit freundlichen Grüßen
Flugplatzgesellschaft Hangelar mbH
i.A. Jürgen Unterberg

Die Flugaufsicht über den Flugplatz Hangelar übt das Regierungspräsidium Düsseldorf aus, eine Landesbehörde. Sonntag ist Landtagswahl.

Seit heute: SV Beuel 06 wieder erstklassig

Nach langer, über einjähriger Verletzungspause wurde er heute in der Schlussphase für den FC Augsburg gegen den Hamburger SV eingewechselt, um das 4:0 sicher über die Zeit zu bringen, ein grosser Schritt zum Erhalt der Erstklassigkeit: der Beueler Jung’ Jan-Ingwer Callsen-Braker, als 10-14-jähriger für den SV Beuel 06 spielend (1994-98), zwischendurch auch mal 11 Ligaspiele für einen großen Verein, Borussia Mönchengladbach.

Soviel Galgenhumor muss sein. Denn der SV Beuel 06 könnte heute seine Zugehörigkeit in der Bezirksliga verspielt haben. In der 1. Halbzeit gelang gegen den Lokalrivalen aus Oberkassel zunächst eine 2:0-Führung. Vor allem die Beueler Standards wurden auf gutem Niveau ausgeführt. Das 1:0 von Wolters in der 2. Minute hatte ich verpasst; erschien etwas verspätet, weil ich der Bratwurst genügend Garzeit lassen wollte. Das 2:0 von Defang als Nachschuss eines zunächst abgewehrten Freistosses war ein optischer Genuss, ein technisch vollendeter Volley, wie wir Fans es lieben. Die Beueler Defensive dagegen brach immer mal wieder in Panik aus, Weiterlesen

Ein Fußballschlag gegen Saatgutmonopol und Genfrass

Danke S04. Dein Boss, der grösste Schweineschlachter Tönnies, ist zwar kaum zu beleidigen, aber heute hast Du Dich pünktlich zur Bayer-Hauptversammlung im Bonner WCCB um die Gerechtigkeit verdient gemacht. Als in meiner Fußballkneipe schon die Witze zum “04” kursierten, dachte ich an die legendäre Radiomacherin aus der Zeit, als man den WDR noch gerne gehört hat, Carmen Thomas (“05”). Zu einer Hommage an sie hat es nicht mehr gereicht.
Aber es hat doch Spass gemacht, die Gesichter der Bayerbosse auf der Tribüne eingeblendet zu bekommen. Beim Pokalspiel am Mittwoch in München waren uns solche TV-Porträts ja leider vorenthalten worden. Hätte wohl zuviel Ärger gegeben.
Neben mir sass heute in Beuel ein 93-jähriges S04-Mitglied. Anfang der 50er Jahre war er beruflich in Gladbeck in der Nähe vom Bhf. West tätig. Meine Schule, später in unmittelbarer Nähe gebaut, stand da noch gar nicht. Herrliche Geschichten, was so einer damals erlebt hat. Und was für ein anderer Fußball. Ich erzählte ihm, dass ich im gleichen Krankenhaus geboren bin, wie Olaf Thon. Und dass Heinz Flotho, ein Torwart aus der Epoche, als S04 noch Meister wurde, bei meinem Oppa in der Straße seine Kneipe hatte. Früher war das meiste nicht besser, aber manches doch.

Hangelar lässt heute wieder die Sau raus

Der St. Augustiner Stadtteil Hangelar ist eigentlich gar nicht so hässlich, wie man denkt, wenn man in Beuel und Bonn vom Lärmterror seiner Flieger gequält wird. Es wäre auch nur eine Verschwörungstheorie, wenn man heute, an einem Tag, der gar nicht so überragend gutes Wetter hat, denkt, die pausenlose Belärmerei sei Ausdruck des Feierns des Ablebens von Werner Rambow, der ein aufrechter und hartnäckiger Wühler gegen den Fluglärm war.

Für die Aufsicht der Lärmterroristen in Hangelar ist ein Beamter im Regierungspräsidium Düsseldorf zuständig. Es ist – purer Zufall – einer von ihnen. Oder nein: der “versteht besonders viel davon!” Das Regierungspräsidium ist übrigens ein Organ der Landesregierung. Sie können Ihrer Haltung zum Fluglärm also bei der NRW-Landtagswahl im Mai Ausdruck geben.

Es gibt Leute wie mich, die würden den Flugplatz Hangelar gerne ersatzlos dichtmachen. Der Flugplatz behauptet, er sei eher da gewesen, als wir, die wir hierhin gezogen sind. Das ist eine Logik aus der Zeit, als Land noch wild erobert und besetzt wurde. Heute dagegen haben wir Demokratie. Werner Rambow wollte zu Lebzeiten nur, dass Flughöhen und Flugrouten vorgeschrieben und beachtet würden. Der Flugplatz hat also auch die Wahl: Frieden mit uns Nachbar*inne*n? Oder lieber doch nicht?

Godesberg

Heute kamen die Unterlagen für den Bürgerentscheid zum Godesberger Kurfürstenbad. Die Stadtverwaltung schaffte es leider nicht, ineinander passende Briefumschläge zu organisieren – es muss geknickt werden. Es erinnert ein bisschen an die österreichische Präsidentschaftswahl und die Berliner Abgeordnetenhauswahl; dort waren die Verwaltungen auch zu doof, sie ordnungsgemäss zu organisieren.

Bürgerentscheid für ein Schwimmbad, in einer Stadt die doppelt so viel Schwimmbäder wie Essen aber halb so viel Einwohner hat? Das mutet schon ein bisschen wie eine mit Brettern vernagelte Perspektive auf die Wirklichkeit an. Im Kern geht es nicht um das Schwimmbad. Weiterlesen

Afro.Deutschland

Vor einigen Jahren organisierte ich im Rahmen des Bundestagswahlkampfes der Grünen-MdB Katja Dörner im Beueler Brückenforum eine Veranstaltung zum Thema “Schwarz in Deutschland”. Heute wird von vielen deutschen Medien kenntnisfrei über “No-Go-Areas” gejammmert, wo die Kriminalität angeblich überhand nehme. Schwarze Menschen in Deutschland dagegen sind äusserst fachkundig, was solche “No-Go-Areas” betrifft, weil sie es von Kindesbeinen an lernen.
Damals im Brückenforum waren der beste Freund und Laiendarsteller des ermordeten Oury Yalloh, Moussa Conde, die Bonnerin Aicha Moumouni und die im DDR-Dessau als Kind einer weissen alleinerziehenden Mutter aufgewachsene Kölnerin Amina Johannsen (heute u.a. stellv. Mitgl. d. WDR-Rundfunkrates) zu Gast. Es war, auch was den Besuch durch Afrodeutsche betraf, eine im ambivalenten Sinne einmalige Veranstaltung.
Jetzt hat sich erfreulicherweise die Deutsche Welle des Themas “Afro.Deutschland” angenommen. Der gleichnamige Dokumentarfilm ist abrufbar und wird in den nächsten Tagen durch mehrere öffentlich-rechtliche TV-Programme wandern. Sie sollten ihn nicht verpassen.

Fußballtalent fehlt? Dann werd’ Immobilienhai

Heute umrundete ich nach langer Zeit mal wieder die Baustelle für mehrere hundert Wohnungen an der Ecke St.Augustiner / Niederkasseler Straße. Hier hatte ich das Projekt zuletzt erwähnt. Die aktuelle optische Anmutung hat mich heute etwas schockiert.
Am idyllischen Brohltalbahnweg hört man heute die Spatzenvölker balzen. Diese Südseite ist in jeder Hinsicht die Schauseite, auch für zukünftige Bewohner*innen, die hier ihre Balkone und Loggien bekommen. Aufgrund von Brandschutzanforderungen wurde einiges Grün auf dieser Seite geopfert. Wirklich schockierend sind die anderen Seiten. Weiterlesen

Linie 66: dem Ingschenör ist es zu schwör

Die Stadtbahnlinie 66 ist eine so große infrastrukturelle Errungenschaft, dass sich sogar die regionalen Immobilienpreise nach ihrem Verlauf richten. Ein – von einer potenziellen Baumafia enthusiastisch begrüßtes – Ärgernis bleibt, wie sie von falschen verkehrspolitischen Prioritäten seit Jahrzehnten behindert wird. Davon labt die Tunnelbaulobby, die in Großstädten beständig U-Bahn-Bauten durchsetzt, damit die Sicherheitslage im oberirdischen öffentlichen Raum herabsetzt und die Städte wenige Jahrzehnte später über die Unterhaltskosten der Tunnelbauten pleitegehen lässt. (s. Duisburg, Mülheim/R., München, etc. etc.)

Das kann unseren Bezirksbürgermeister Deus (CDU), über den man viel lästern kann, aber nicht, dass er faul ist, im Angesicht seiner Landtagskandidatur nicht bremsen. Er will die furchtbar schmale (zwinker zwinker) St.Augustiner Straße verbreitern, gewiss nicht für die überquellenden Autos, sondern für die Linie 66, die zwischen Adenauerplatz und Adelheidisstraße zu viel aufgehalten werde.

Daran ist richtig, dass sie zuviel aufgehalten wird. Weiterlesen

Werner Rambow gestorben

Werner Rambow, Beueler Bezirksbürgermeister 2012-14, ist tot. Der Krebs hat ihn geschafft. Ich lernte ihn schon Ende der 70er kennen, in der Fachschaft Politikwissenschaften an der Uni Bonn. Er folgte als Aktivist des Marxistischen Studentenbundes Spartakus Raimund Thomas-Wilmsen nach, ein kontrastreicher Wechsel. Raimund war ein nachdenklicher Intellektueller, Werner war ein Macher, der schnell was erreichen wollte. Später als Grüner Kommunalpolitiker sollte ihm die damit verbundene Hartnäckigkeit von Vorteil sein.

Nachdem er seine Druckerei 2003 dichtmachen musste, geriet Werner privat bald in die Mühlen der deutschen Sozialpoliitik und wurde “Kunde” von Hartz IV. Von dort verurteilte man ihn zur Jobaufnahme in einem Callcenter. Das hielt er nicht nur bemerkenswert lange durch Weiterlesen

Investorenlobbyismus oder sozialer Wohnungsbau

Jutta Specht flötet heute im General-Anzeiger den Investorensprech von Bonava. Als bezahlte Anzeige hätte die Seite den Investor rund 17.000 Euro gekostet, + 19% MwSt., das nennt man professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Ja, der Investor war und ist clever, er kann sich die Hände reiben. Bevor überhaupt alles fertig gebaut ist, hat der erste Bauabschnitt schon zum ersten Mal den spekulativen Besitzer gewechselt. Dass der planende und bauende Architekt die Trommel für sich rührt und Freiheit von der Bürokratie wünscht, geschenkt. Wer wünscht sich das nicht?

Es ist auch für die Allgemeinheit erfreulich, dass hier mehrere hundert Wohnungen gebaut werden. Der Bedarf ist eindeutig. Es ist auch für Beuel gut, es wächst, es bringt mehr Nachfrage für Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleister, Arbeitsplätze.

Was nicht gut ist, dass es viel zu langsam voran geht mit preisgünstigen Wohnungen. Weiterlesen

Lob der Handmade-Gastronomie: Sarah & Thierry

An manchem sind wir geizigen Deutschen selber schuld. Beim Essen sind wir so geizig, dass Gastwirte nur bei Getränken eine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das führt z.B. zu den überteuerten Restaurantpreisen für Wein, vor allem für guten. In Frankreich und Italien sind die Essenspreise auf den Speisekarten angemessener, so dass auch die Getränkepreise zumutbarer gestaltet werden können. Unser Geiz richtet aber weit mehr Schaden an. Er erschwert einen Umbau der Landwirtschaft in Richtung Geschmack, artenvielfalt, Tierschutz und Ökologie, und er begünstigt Monopolisierung und Konzentration in Einzelhandel (die reichsten deutschen Männer waren die verstorbenen Aldi-Brüder) und Gastronomie (Franscheiss).
Zur Begehung eines runden Geburtstages entschloss ich mich zu erneutem aktivem Widerstand. Weiterlesen

Kahlschlag am Brohltalbahnweg

Herrlicher Tag heute, der Frühling bricht aus. Ich mache mich auf den Weg zum “Momo”, wie üblich über den stress- und autofreien, rechts und links begrünten Brohltalbahnweg. Dort stolpere ich jedoch über Baumaschinen und sehe nahe der Unterführung unter der St.Augustiner Str. was sie angerichtet haben. Rechtzeitig vor dem 1. März, ab dem solche Arbeiten verboten sind, wurde das Grün beseitigt. Ich hätte es wissen können. Weiterlesen

Beuel im Slowfood-Magazin

Es ist fast, als solle alles geheim gehalten werden. Das Slowfood-Magazin möchte nicht, dass ein Blog Texte aus ihm nachveröffentlicht. In der neuen Ausgabe kommt sogar Beuel vor. Und zwar wird bei uns wieder Bier gebraut, nicht wie früher in Oberkassel, das ich seinerzeit aus geschmacklichen Gründen ziemlich verabscheut habe. Sondern da hinten in Pützchen gibt es einen kleinen “Craft-Beer”-Brauer namens “Ale-Mania” (Vorsicht Wortspiel!). Leider gibt es aber sein Bier auf unserer Rheinseite nicht zu kaufen. Als Bezugsquelle wird ein Edeka in der Nordstadt und ein Getränkemarkt in Godesberg angegeben. Als sollten wir als Beueler geradezu vorsätzlich geärgert und an der Nase herumgeführt werden.
Das Slowfood-Magazin gibt es in ähnlicher Weise ausweislich der von ihm selbst veröffentlichten Liste nirgends in Bonn zu kaufen, aber in 2 Läden in Büren, einem westfälischen Kaff, dessen Existenz mir nur durch einen überdimensionierten Abschiebeknast bekannt ist, und sogar im höchsten Hochsauerland. Als wenn es möglichst wenig gelesen werden soll.
Das ist schade, denn es enthält ein weiteres Thema, das unsere Region betrifft: die “Regionalwert AG Rheinland”. Dieses Unternehmen will sich ökonomisch mit der Investition und Förderung von regional erzeugten und wertvollen Lebensmitteln und der Unterstützung ihrer Verwertungsketten von der Erzeugung bis zum Esstisch der Verbraucher*innen kümmern. Am 15.2. um 18 h kommt Vorstandssprecher Sven Johannsen ins Bistro Odeon direkt neben dem Momo-Bioladen in der Hans-Böckler-Str. um dieses Projekt interessierten Menschen persönlich vorzusstellen.
Weitere Themen im Slowfood-Magazin:
Schokolade, Kulinarischer Streifzug durch Bremen, Food-Hero Christoph Hauser, Südliche Lombardei, Rote-Bete-Küche, Kochen-Essen-Identität, und die wie immer politisch anregende Kolumne von Carlo Petrini: Europas Landwirtschaft auf dem Irrweg.

Beueler Ratten zu Tode gequält

Und ich bin mitschuld. Tierfreundliche Rattenbekämpfung gibt es nicht. Vor einigen Wochen, die Blätter fielen gerade, bemerkte ich einen lebhaften Rattenclan in einem Mini-Grünbereich am Rande eines Gastronomieparkplatzes am Beueler Rheinufer. Die Tiere liessen sich auch von menschlichen Spaziergänger*inne*n nicht weiter belästigen, sie schienen sich pudelwohl wie zuhause zu fühlen.
Ich meldete das bei der Stadtverwaltung, Weiterlesen

Schneeräumung – Lob und Kritik

Im Rheinland ist man immer etwas irritiert, wenn man morgens die Augen öffnet und Schnee sieht. Nun ja, es ist Januar. Als jahrzehntelanger Alltagsradfahrer war ich aber nicht minder – positiv – überrascht als ich heute auf dem Rheindeich und auf dem Brohltalbahnweg einen geräumten Rad- und Fußweg vorfand, so sauber, dass man “von hätte essen können”.
Eine Nachbarin berichtete mir allerdings, Weiterlesen

Superreiche – mit St. Moritz gehts jetzt auch bergab

Auch die Superreichen fühlen, dass früher alles besser war. Das belegt ein Korrespondentinnenbericht im immer wieder verhaltensauffälligen Reiseteil der FAZ. Diesmal berichtet er aus St. Moritz, wo nun auch nur noch wenige Reservate des Hotelwesens die einstige Hochkultur aufrechterhalten. Die meisten sind selbst dort schon von den Immobilienhaien aufgefressen worden. Vor der Ankunft dieser Raubtiere hier in Beuel habe ich ja bereits gewarnt.
Etwas weniger reportagehaft und analytischer kann man sich auch bei Michael Hartmann oder dem jüngst verstorbenen Hans-Jürgen Krysmanski über die Lebenswelt der Superreichen orientieren.

Bildband von Rolf Sachsse: Bonn 1850-1970 – Früher war nicht alles besser

Disclaimer: Ich bin mit dem Autor des besprochenen Bildbandes befreundet. Er lebt in Geislar, dem fluglärmgeplagtesten Ortsteil von Beuel.

Rolf Sachsse ist Professor für Designgeschichte und Designtheorie an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken. Ich persönlich habe ihn, geb. 1949 im Jahr der Gründung der BRD in Bonn, als profunden Kenner unserer Republikgeschichte und speziell ihrer Bildergeschichte kennengelernt. Zu den frühen Hauptstadtzeiten in unserem kleinen Rheinuferkaff war alles noch so “gemütlich” und übersichtlich; in Berlin lästern sie darüber, die armen Wichte im Hamsterrad, gelegen kurz vor der polnischen Grenze. Sachsse kennt die wenigen Fotografiechronisten jener Bonner Zeit, es waren wohl weniger als 10, alle persönlich, bzw. kannte sie. Denn sie sterben uns jetzt weg.

Das stellt neue Anforderungen an Erbengemeinschaften, Testamentsvollstrecker, Historiker*innen und Archivar*innen. Denn die wenigsten großartigen Fotografen waren gute Bürokraten und Aktenordner. Weiterlesen

Cadmium in Beuel? – In Essen wird noch heute gewarnt

Eine Tücke der digitalen Welt ist, dass es über die 80er Jahre keine Onlinearchive gibt. Neu-Beueler*innen können so nicht “unnötig verunsichert” werden. In diesen 80er Jahren gab es nämlich hier in Beuel einen Cadmium-Skandal, der seinerzeit die Gründung der Grünen stark befeuerte. Die Firma Degussa-Marquart, seinerzeit ansässig an der Ecke Siegburger/Königswinterer Str., das planierte Eckgrundstück, auf das heute alle Immobilienhaie scharf sind, verteilte das giftige Schwermetall seinerzeit über Beuel. Zahlreiche Grundstücksbesitzer*innen und -mieter*innen wurden vor dem Verzehr von selbst angebautem Gemüse gewarnt.

In der Gegenwart taucht das Thema bisweilen wie ein Geist wieder auf, weil Cadmium nicht verschwindet. Es wird nicht ausgewaschen, es löst sich nicht auf, im Gegenteil es reichert sich an. Das Problem wächst, statt von alleine, durch schlichtes Vergessen oder Liegenlassen zu verschwinden.

In der Stadt Essen gab es fast zeitgleich mit Beuel einen ähnlichen Vorfall. Eine heute längst verschwundene Firma verteilte den giftigen Dreck Ende der 70er Jahre weit ausladend im nördlichen Stadtgebiet. Im Zusammenhang mit dem Krebstod meiner Mutter 2011 macht mich die Angelegenheit sehr nachdenklich. Ihr ganzes Leben hat sie sich mit Gemüse aus dem eigenen Garten ernährt, in dem Glauben, dass das besonders gesund sei. Das Essener Umweltamt warnt heute davor.

In Beuel sind in den letzten 30 Jahren tausende Menschen zugezogen und haben sich im Unwissen über unsere Vorgeschichte für sehr, sehr viel Geld Grundstücke und Häuschen gekauft. Doch was wissen sie über das Cadmium?

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