Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Bioladen Momo (Seite 2 von 2)

Was klappt eigentlich überhaupt in dieser Stadt?

Vor wenigen Tagen hat Martin Böttger an dieser Stelle die Planungssünden der Stadt Bonn in Sachen Südüberbauung des Bahnhofsvorplatzes geschildert. In der vorigen Woche war ich als Wahl-Bornheimer zugegebenermaßen mit dem Auto in Bonn unterwegs, um in meiner langjährigen Heimatstadt einige Erledigungen zu machen. Natürlich habe ich die beschriebenen Wege nicht alle am Stück gemacht – aber folgen Sie mir auf einer fiktiven Rundreise durch Bonn und begleiten Sie mich auf dem kommunalen Weg von Desaster zu Desaster.

Zunächst ging es zur Zahnärztin nach Bad Godesberg – interessante Verkehrsführung auf der B9 mit Stau in den Sommerferien um 11.30 – das muss einer erst mal schaffen. Weil hier kontaminierter Teer entdeckt wurde, der dringend zu entsorgen war. Man fragt sich allerdings, wieso es in der Stadt, die mal Hauptstadt war und ein Umweltamt hat, bis 2017 dauerte, bis dieser Giftfund aus den 70er Jahren auffiel, Anwohner und Büroangestellte durften vermutlich jahrelang den Abrieb der B9 einatmen. Allerdings nicht auf dem Stück am Landesbehördenhaus entlang – das steht seit bald zehn Jahren leer. Grüße an Stadt und Landesliegenschaftsbetrieb!

Wir sind in Bad Godesberg, am Kurfürstenbad. Dieses kleinste linksrheinische Schwimmbad hätte Anfang der 2000er Jahre durch den Einbau eines Blockheizkraftwerkes rentabel gemacht werden können. Nicht nur der damalige Bäderamtschef, der längst in Rente ist, verhinderte das, sondern auch Stellen der Stadt, die in der gesamten Zeile eine lukrativ zu vermarktende Immobilie sahen, die Dollarzeichen bereits in den Augen. Ein großkotziger Liegenamtschef namens Naujoks wollte eine “Gesamtlösung für alle Bäder”- er stürzte inzwischen nicht nur darüber. So kämpfen Bürger jetzt um ein Fossil, das wohl inzwischen finanziell kaum zu retten ist.

Auf dem Rückweg kommen wir am neuen “tollen” Projekt der Stadt, dem geplanten Prunkbad im Wasserland vorbei. Angeblich energiesparend mit Abwärme vom Kraftwerk und Blockheizkraftwerk (BHKW). BHKW sind technisch gesehen Gasmotoren, die einen Generator antreiben mit 95% Wirkungsgrad. BHKW plus Fermwärme ist physikalisch ein maultierreitender Esel. Entweder ich nutze Wärme eines BHKW und nutze den Strom oder verkaufe einen Teil des Stroms oder ich habe Ab- (Fern-)wärme eines Kraftwerkes, dann brauche ich kein BHKW. Alles andere ist ökonomischer und ökologischer Unsinn. Genau das aber haben Stadt Bonn und SWB den Bürgern im Wasserland bisher vorgegaukelt. Schaumermal, wie das ausgeht.

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Lob der Handmade-Gastronomie: Sarah & Thierry

An manchem sind wir geizigen Deutschen selber schuld. Beim Essen sind wir so geizig, dass Gastwirte nur bei Getränken eine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das führt z.B. zu den überteuerten Restaurantpreisen für Wein, vor allem für guten. In Frankreich und Italien sind die Essenspreise auf den Speisekarten angemessener, so dass auch die Getränkepreise zumutbarer gestaltet werden können. Unser Geiz richtet aber weit mehr Schaden an. Er erschwert einen Umbau der Landwirtschaft in Richtung Geschmack, artenvielfalt, Tierschutz und Ökologie, und er begünstigt Monopolisierung und Konzentration in Einzelhandel (die reichsten deutschen Männer waren die verstorbenen Aldi-Brüder) und Gastronomie (Franscheiss).
Zur Begehung eines runden Geburtstages entschloss ich mich zu erneutem aktivem Widerstand. Weiterlesen

Beuel im Slowfood-Magazin

Es ist fast, als solle alles geheim gehalten werden. Das Slowfood-Magazin möchte nicht, dass ein Blog Texte aus ihm nachveröffentlicht. In der neuen Ausgabe kommt sogar Beuel vor. Und zwar wird bei uns wieder Bier gebraut, nicht wie früher in Oberkassel, das ich seinerzeit aus geschmacklichen Gründen ziemlich verabscheut habe. Sondern da hinten in Pützchen gibt es einen kleinen “Craft-Beer”-Brauer namens “Ale-Mania” (Vorsicht Wortspiel!). Leider gibt es aber sein Bier auf unserer Rheinseite nicht zu kaufen. Als Bezugsquelle wird ein Edeka in der Nordstadt und ein Getränkemarkt in Godesberg angegeben. Als sollten wir als Beueler geradezu vorsätzlich geärgert und an der Nase herumgeführt werden.
Das Slowfood-Magazin gibt es in ähnlicher Weise ausweislich der von ihm selbst veröffentlichten Liste nirgends in Bonn zu kaufen, aber in 2 Läden in Büren, einem westfälischen Kaff, dessen Existenz mir nur durch einen überdimensionierten Abschiebeknast bekannt ist, und sogar im höchsten Hochsauerland. Als wenn es möglichst wenig gelesen werden soll.
Das ist schade, denn es enthält ein weiteres Thema, das unsere Region betrifft: die “Regionalwert AG Rheinland”. Dieses Unternehmen will sich ökonomisch mit der Investition und Förderung von regional erzeugten und wertvollen Lebensmitteln und der Unterstützung ihrer Verwertungsketten von der Erzeugung bis zum Esstisch der Verbraucher*innen kümmern. Am 15.2. um 18 h kommt Vorstandssprecher Sven Johannsen ins Bistro Odeon direkt neben dem Momo-Bioladen in der Hans-Böckler-Str. um dieses Projekt interessierten Menschen persönlich vorzusstellen.
Weitere Themen im Slowfood-Magazin:
Schokolade, Kulinarischer Streifzug durch Bremen, Food-Hero Christoph Hauser, Südliche Lombardei, Rote-Bete-Küche, Kochen-Essen-Identität, und die wie immer politisch anregende Kolumne von Carlo Petrini: Europas Landwirtschaft auf dem Irrweg.

Beueler Kleinversorgungsprobleme

Regelmässig besuche ich meine alte Essener Heimat und habe so einen regelmässigen Vergleich städtischer Strukturprobleme: hier in Beuel die bürgerlich-rheinische Puppenstube, dort im Essener Norden die Klassenprobleme, die seit Jahrzehnten ignoriert werden. Zwischendurch besuche ich häufig, nicht weniger kontraststark Freund*inn*e*n in Köln-Ehrenfeld. Während letzteres, einem Wunder gleich, den U-Bahnbau unter der Venloer Strasse in Köln überlebt hat, ist das einst lebhafte Subzentrum Essen-Altenessen darunter in den 80er/90er Jahren verstorben. Es leidet jetzt sogar unter der schlagzeilenträchtigen aber unzutreffenden Diffamierung als “No-Go-Area”. Talkshow-Stargast Guido Reil, einst SPD heute AfD, startete seine Medienkarriere mit der Lüge “Der Essener Norden ist voll!”, obwohl es nirgends in Westdeutschland mehr Wohnungsleerstand gab und gibt als ebendort. Das sind wirkliche Probleme.
Köln-Ehrenfeld dagegen kämpft dagegen, so angesagt zu sein, dass die Preise dort bald für Normalverdiener*innen nicht mehr zu bezahlen sind. Ein von Immobilienspekulanten betriebenes Einkaufszentrum wurde verhindert, der Investor Bauwens-Adenauer soll “verstanden” haben. Der Stadtteil hat fast alles, was man an Köln lieben kann; nur der Dom ist woanders.

Beuel liegt in seiner Entwicklung zwischen Altenessen und Ehrenfeld, bisher und was seine Chancen betrifft, weit näher an Ehrenfeld. Weiterlesen

Kneipen,Cafes und mehr….im Uni-Magazin

von Klaus Kleinöder

Liebe Schnüss,
Eure Ausgabe zum Winter-Semester haben wir, drei Beueler, gleich nach dem Aufschlagen in die Tonne gekloppt. Unbrauchbar die Ausgabe für uns – und peinlich für Euch. Bei “Kneipen, Cafes und mehr…” übernehmt Ihr in “Beuel & Rechtsrheinisch” Lokal für Lokal aus dem Sommer-Magazin, faul und schlampig, denn so habt Ihr Euch die Mühe erspart zu recherchieren, was in Beuel Sache ist, teilweise sogar Kult.

Zum Beispiel das einzige, dazu erstklassige Bio-Restaurant, Weiterlesen

Auswärtsdeppen – wo sind sie hin…..?

In der schlechten alten Zeit, ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an die entsprechende Saison erinnern, bürgerte sich in der Fangemeinde des VfL 1900 Borussia Mönchengladbach die Begrifflichkeit der “Auswärtsdeppen” ein. Es bleibt bis heute rätselhaft, wie sich die Mentalität und der “Lauf” einer Mannschaft, der gleichen Spieler, so diametral verändern kann, dass sie einerseits ihre Fans mit Schönheit und Klasse begeistern, und wenige Tage später zutiefst deprimieren können.
Im heutigen Profifussball, in dem Trainingsarbeit, Sportmedizin, Psychologie, Strategie und Taktik globalisiert erforscht und verwissenschaftlicht sind, entscheiden immer häufiger die kleinen Unterschiede. Weiterlesen

Was hat Andre Hahn nur verbrochen?

Keine Ahnung, wer auf die Idee kam, das “Abschiedsspiel” eines Bayern-Stars ausgerechnet in Mönchengladbach austragen zu lassen. Das ist wohl eine subtile Gemeinheit des DFB, das Stadion wurde nur etwas mehr als halbvoll.

Sportlich absolut unverständlich, warum man hier den deutschen Spieler, der saisonübergreifend den absolut besten Lauf im Verhältnis seiner Torerfolge zur Einsatzzeit aufweist, den Mönchengladbacher Stürmer Andre Hahn, Weiterlesen

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