Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Eurosport

Geht doch

Seniles Gejammere über “die Jugend” war schon immer schwachsinnig – U17-WM

Von Sokrates ist es überliefert, und war gewiss in Stein- und anderen -zeiten zuvor üblich und ist es bis heute geblieben. Wenn Sie jemanden von “deutschen Tugenden” delirieren hören – treten Sie die Flucht an, schalten Sie um oder aus. Es ist immer ein Signal für verendende Sachkenntnis. Der Versuch, ein Gesellschaftsbild mittels des “Generationen”-Begriffs zu ordnen, ist schon grundsätzlich ein schwerer sozialwissenschaftlicher Verkehrsunfall. Weiterlesen

Afrika? – Gibt es nicht!

Sommerpause. Die Glotze hat nichts zu senden, weil sie alle ihre Redaktionen – ach was, gibts ja kaum noch – alle ihre “freien” Mitarbeiter*innen, Autor*inn*en, Produzent*inn*en zum Arbeitsamt in die “Sommerpause” (3-6 Monate) schickt, schätzungsweise bis kurz vor Weihnachten. Wie gut, dass der Fußball die Sendelücken stopfen kann. Keine Mämmer-WM, keine EM, kein Olympia – aber immerhin Frauen-WM, die in den Einschaltquoten bisweilen die Jungs übertrifft (Niederlande-Kanada um 18 h 3,2 Mio.), Weiterlesen

BVB wie die Bahn: 70 Minuten Verspätung

Es ging ja gut los, mein Fußballkneipier war selbst sauer. Teuer bezahltes Pay-TV-Abo, aber schlechtes Bild und ein Ton, in dem ein Radiosender mit Verkehrshinweisen mitlief. Mehrmals neu laden, und dann ein Bild, wie aus der Anfangszeit des Farbfernsehens. Während des Spiels nervende Reklameeinblendungen (im Pay-TV!) – welche Mediaagenturen halten das für “Werbung”?
Das Spiel selbst trug die Handschrift von Lucien Favre. Weiterlesen

Ruhrpottderby – DFL und Pay-TV zerstören den Sport

Die geldgierigen Supermänätscher der Deutschen Fußball-Liga (DFL) haben sich schon gemeinsam mit ihren Kumpanen von Murdochs und Eurosports Pay-TV als zu blöd erwiesen, fünf verhasste Montagsspiele pro Saison auf zumutbare Termine am Wochenende zu verlegen. Noch schlimmere Auswirkungen hat ihre Doofheit aber am morgigen Sonntag, wenn um 15.30 h das Ruhrpottderby in Gelsenkirchen angepfiffen wird. Sie waren wahrhaftig nicht imstande, das Spiel nach dem gloriosen Ausscheiden des BVB aus der Europa-League (gegen so einen Bergbauern-Verein aus Österreich) schlicht um einen Tag vorzuverlegen, auf den Termin, den ausnahmslos alle Fanorganisationen seit Jahrhunderten fordern: Samstag, Fünfzehndreissig. Weiterlesen

ARD-Presseclub / ZDF-Sportstudio / NRW-SPD / Bundesverfassungsgericht

Markus Beckedahl ist morgen um 12 Gast im ARD-Presseclub. Er ist einer der klügsten netzpolitischen Köpfe unserer Republik, Mitgründer von netzpolitik.org, Manager der re:publica. Und war sogar mal Mitglied der Grünen, in frühester Jugend, hier umme Ecke in Bornheim. Wahrscheinlich hat er Horst Becker nicht lange ausehalten ….;-) Die übrige Besetzung der ARD-Runde verrät erneut die Castingschwächen des Altmediums Fernsehen: Prominenz vor Kompetenz. Weiterlesen

Fußballmacht und Medienherrschaft

Dass im Fußball das Sportliche nur noch eine Nebenrolle in der Dramaturgie spielt, ist nichts Neues mehr. Kotzt aber viele Fans verständlicherweise immer mehr an. An einzelnen Orten spitzt sich das gelegentlich zu. Und Fans zeigen den Buzzynessmen des Fußballs schon mal, was ihr Geschäftsmodell ohne Fans noch wert ist. Der BVB weiss jetzt Bescheid, in Hannover dagegen sind die Hörschäden bei den Hörgeräteherstellern und ihren Freunden so gross, dass sie jeden Knall überhören zu können glauben. Nette Scharmützel.

Woanders auf der Welt geht es um wirklich grosse Räder. Rupert Murdoch, der reaktionäre Medienzar mit Drang zur Weltherrschaft, geht auf das Ende seines Lebens zu, und versucht sein Erbe zu regeln. Selbst schon ein Ungetüm, kommt nun der grösste Mediendrache der USA Comcast bei der Londoner Börse um die Ecke (hier Handelsblatt, hier FAZ), und will ihm seine Fußballbeute Sky wegfressen. Weiterlesen

Montagsspiele bleiben verhasst

Das Bundesligaspiel BVB-FCA (1:1) war keine Werbung für den Fußball, sportlich Durchschnittsware, die ein weiteres Mal erklärte, warum der Meisterschaftskampf in der Bundesliga so unendlich langweilig ist. Seine Besonderheit war der Fanprotest gegen die Montagsspiele. Im Dortmunder Westfalenstadion, sonst immer ausverkauft, blieben über 25.000 Plätze unbesetzt. Wenn man bedenkt, wie abhängig Fans von der Droge sind, ist das eine respektable Widerstandsmobilisierung.
Der übertragende Sender Eurosport spARTE das fairerweise in seiner Berichterstattung nicht aus. Dennoch demonstrieren die beteiligten Buzzynessmen von DFL und Medienkonzernen eine bemerkenswerte Schmerzfreiheit. Weiterlesen

Privatfernsehen – bald mausetot

In den 80er Jahren verfolgte die CDU-Bundesregierung Kohl die Absicht, konservative Herrschaft in Deutschland durch die Einführung privaten Fernsehens abzusichern. Die öffentlich-rechtlichen Sender erschienen ihr rot (das war den Sozialdemokraten zugeordnet) unterwandert, vor allem NDR und WDR, die mit der Tagesschau in Hamburg und dem Hauptstadtstudio in Bonn die politische Berichterstattung dominierten. Mit seinem Grossspender Leo Kirch zog Kohl an einem Strang. Strippenziehen war sein grösstes Talent.

Nachdem anfangs die überwiegend konservativen Zeitungsverlegerfamilien das Angebot annahmen, sich an privaten TV-Sendern zu beteiligen, merkten manche schnell, andere langsam, das sie das nicht können und liessen sich wieder rauskaufen. Übrig blieben im Geschäft die Konzerne Kirch und Bertelsmann, Senderflaggschiffe Sat1 und RTL.

Bertelsmann wurde fälschlich der SPD zugeordnet, nur weil es im SPD-regierten NRW seinen Konzernsitz hatte und dort selbstverständlich gepflegte diplomatische Beziehungen unterhielt, auch zur zeitweiligen Regierungspartei Grüne. Bei einzelnen Begegnungen in Gütersloh und Köln war ich dabei. Leitendes Interesse war aber keine bestimmte Politik, sondern Geldverdienen. Weiterlesen

Rassistische Arroganz: kein Free-TV vom Africa-Cup

Beim Africa-Cup gibt es oft schlechte Spiele. Bei der letzten EM gab es das auch. Bei den WMs sowieso. Der Africa-Cup wird in einem diktatorisch regierten Land ausgetragen. Ach so. Die nächsten WMs, die TV-Rechte sind längst “gesichert” worden, finden dagegen in den Musterdemokratien Russland und Katar statt.
Diese “Argumente” sind vorgeschoben. Das ökonomische Kalkül ist, dass die rassistischen Deutschen sich für billige, fussballspielende Negerkinder zu wenig interessieren. Der früher sendende TV-Kanal Eurosport hat die Rechte sogar für andere europäische Länder erworben, für den großen deutschen Markt aber diesmal nicht. Die neuen US-Besitzer dieses Senders haben vor kurzem die TV-Rechte für Olympia für 1,3 Mrd. gekauft, zur Freude des deutschen Wirtschaftsanwalts Thomas Bach, und jetzt kauft sie ihnen in Deutschland – bisher – keiner ab. Sie müssen also sparen, und sind verunsichert, was diesen Teilmarkt betrifft. Da sparen wir als erstes Mal risikolos bei den Negern.
In Deutschland wird den Internet-Livestream vom Africa-Cup ein Wettanbieter, den ich hier nicht verlinke, senden, der dafür eine Login verlangt, also Daten sammeln will. Negerfussball wollen also nur Suchtabhängige gucken, bzw. wer das sehen will, könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wettsüchtig werden. Keine menschliche Logik, aber Algorithmen kriegen das hin.
So verpassen wir hier also die Zukunft des Fußballs. Denn woher kommen die preisgünstigsten Talente? Die Spielerberaterkonzerne sitzen in Gabun alle auf der Tribüne.

© 2024 Beueler-Extradienst | Impressum | Datenschutz

Theme von Anders NorénHoch ↑