Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Georg Diez

“Wir wollen das langsam”

Das sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU im EU-Parlament Peter Liese heute mittag im DLF (Audio 9 min). Es ist die zentrale Botschaft der CDU/CSU im diesjährigen Bundestagswahlkampf. Jetzt müsste nur noch jemand beim Klima bescheidsagen. Blöderweise interessiert sich das überhaupt nicht für deutsche Wahlkämpfe. Das beschreiben u.a. ZDF-Meteorologe Özden Terli im taz-Interview, Georg Diez in seiner taz-Schlagloch-Kolumne und Wolfgang Pomrehn/telepolis in seiner Energie- und Klima-Wochenschau. Weiterlesen

Die Machtfrage

“Du hast ein kritisches kapitalistisches Ich. Dabei bist du eine durchschnittlich verbrauchende solidarische Person. Du bist leistungsbereit und dir dabei stets deiner Verantwortung bewusst. Du bist immer ganz vorne mit dabei. Dein Anspruch ist Teil deiner DNA. Du bekommst, was du willst und konsumierst stil- und qualitätsbewusst. Exklusivität ist für dich kein Luxus. Du wirst jedoch ausgebeutet, Im Großen und Ganzen bist du zufrieden.” Weiterlesen

Epstein-Affäre / Libanon / Mensch&Tier / Napoli&Bonn

Die Affäre um den mutmasslichen (Kinder-)Postitutionsvermittler Jeffrey Epstein ist noch nicht ausgestanden, bei Licht besehen nichts davon, auch nicht sein “Selbstmord”. Aber es gibt zu viele Mächtige, die kein Interesse an der öffentlichen Ausbreitung der Sachverhalte haben. Darauf macht jetzt auch Boris Rosenkranz/uebermedien aufmerksam, leider nur hinter Paywall (gewöhnlich baut dieser Blog sie nach einer Woche ab, also pünktlich zu den scheinbesinnlichen Feiertagen). So viel ist erkennbar: Rosenkranz geht es um John Brockman, dessen Erwähnung von deutschen Leitmedien, die mit ihm gut im Geschäft seien, gründlich vermieden werde. Auf Wiederlesen zu Weihnachten. Ein Brockman-Porträt von Georg Diez/Spiegel von 2014 hier.
Thomas Pany/telepolis leuchtet die gesellschaftlichen Unruhen im Libanon aus, Weiterlesen

SZ – FAZ – WDR – Schwarze DLF Zwischentöne

Anne Fromm, taz-Medienredakteurin, hat regelmässig einen polemisch stark zurückgenommenen aber dafür recherchestarken Auftritt. Sie informiert uns über Umbauten, Kontroversen, Prozesse in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ). Ich war Abonnent des Blattes und fühlte mich von seinem Verlag beleidigt, als er die journalistisch erstklassige NRW-Ausgabe einstellte. Seitdem beobachte ich – als Gastleser im Beueler Momo-Bistro – kontinuierliche Qualitätsverluste im Gleichschritt mit den Verlusten bei der verkauften Auflage. In der Redaktion gab und und gibt es immer Bürgerkriege zwischen konservativen Neoliberalen und fortschrittlichen Bürgerrechtsliberalen, zwischen Rechercheur*inn*en und Kommentierer*inn*en. Wobei, darauf weist Anne Fromm hin, die weibliche Hälfte weit unterquotiert ist.

Bürgerkriege gibts auch in der FAZ-Redaktion. Zwischen modernen und reaktionären Neoliberalen, der Rest wird zum Feuilleton geschickt. Wie sehr das nach dem Tod von Herausgeber Schirrmacher Weiterlesen

Parteigründung / Digitalplattform / Osteuropa

Ich könnte schwach werden. Sibylle Berg will eine neue Partei gründen. Ich fürchte nur, und sie selbst wahrscheinlich auch, dass sie bei weitem nicht so gut politisch organisieren wie schreiben kann. Und auf ihren sympathisch radikalen Weltsichten beharren, statt Kompromisse schliessen und dann Solidarität üben will. Das ist das Spannungsfeld, das immer weniger Leute in unseren Gesellschaften beherrschen.
Die absolut zeitgemässen und richtigen Fragen zur Weiterentwicklung demokratischer Politik formulieren Georg Diez und Emanuel Heisenberg (lustig: diesen Nachnamen trug der Namensgeber meiner Schule und der Bösewicht in “Breaking Bad”) für eine neuzugründende digitale Diskussionsplattform “disrupt democracy”. Ich werde mit Interesse verfolgen, ob dort auch Antworten gefunden werden; oder ob es eine weitere akademisch-intellektuelle Selbstbespiegelung wird, Spannungsfeld s.o.
Sehr informativ für den provinziellen Horizont des deutschen Politdiskurses ist dieses Telepolis-Interview mit der in Ungarn arbeitenden Politikwissenschaftlerin Dorothee Bohle zur ökonomisch-politischen Lage der westlich Russlands gelegenen sonstigen osteuropäischen Staaten. Sie lassen sich nicht subsummieren; wer dort fortschrittlichen Einfluss nehmen will, muss sehr individuell zugeschnittene Strategien entwickeln. Gibt es in der EU jemand, der/die das kann? Ich zweifle.

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