Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: IHK

Der immer neue Traum vom großen Turm

von David Kasparek
Bonn könnte einen neuen Veranstaltungsbau bekommen – einen Turm in der Rheinaue, mit dem sich Freunde der gepflegten Ästhetik schwer tun dürften. Interessanter aber, als auf Banausentum zu schimpfen, könnte es sein, zu fragen, warum ein solches Projekt vorgeschlagen wird und welche Sehnsüchte es zu erfüllen verspricht.

Die Bonner Rheinaue ist eigentlich ein schöner Park. Gäbe es hier schöne Spielplätze, sie könnte wahrlich ein Ort für die ganze Familie sein. Die Anlage entstand im Zuge und in Folge der Bundesgartenschau 1979. Weiterlesen

Bonner “Kaufkraft” – in Zeitschleife gefangen

Wie ich es vorhergesagt habe: Einzelhandelsverband, IHK und Haus- und Grundbesitzer (mich als Mini-Grundbesitzer vertreten die nicht) und Ähnliche geben bekannt, dass aus Bonn nur noch “rausgefahren wird”, und zwar insbesondere die “Kaufkraft”. Sie müssens ja wissen. Warum nur ist in dieser Stadt alles vorhersehbar? Warum so billige Reiz-Reaktions-Schemata? Sind wir hier im Rheintal in einer permanenten Zeitschleife? Weiterlesen

Pestizide kommen zurück, Verkehrswende nicht an

Imgrunde ist ja alles in der Ökologie der Erde ein Kreislauf. So ist es auch mit den Pestiziden. Wenn europäische und nordamerikanische Konzerne sie massenhaft herstellen, dann sorgen sie auch dafür, dass sie gekauft werden. Und wer sie gekauft hat, liefert sie in verarbeiteter Form, und zwar egal ob Fleisch oder Gemüse, wieder zurück. Das Tolle an dem “Freihandelsabkommen” mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten ist nun, dass dieses “wieder zurück” noch effizienter und billiger passiert. Ist das nicht grossartig?
Was bei Pestiziden so effizient und preisgünstig gelingt, das findet dann sein Gegenteil bei der Verkehrswende. Dabei, bei diesem Gegenteil, ist Bonn ganz vorne. Weiterlesen

Citylogistik vs. Verkehrschaos

von Rainer Bohnet

Unsere dumme Angewohnheit, per PC, Tablet oder Smartphone bei Amazon & Co. alles zu bestellen, was grundsätzlich auch im stationären Einzelhandel zu bekommen wäre, ist zwar bequem, löst allerdings hinter den Kulissen eine Maschinerie an, die es in sich hat. Weltweit tätige Logistikfirmen mit bunten Flugzeugen und Lkws kommen in Wallung. Oftmals werden deren Beschäftigte nur prekär bezahlt. Sie sind in gewisser Weise die Arbeitssklaven der Moderne. Und durch unser Bestellverhalten wird ein zusätzlicher Verkehr generiert, der sich sehr negativ auf die Kommunen auswirkt.

Um das Verkehrsaufkommen zu kanalisieren kommt die Citylogistik wieder ins Spiel, die auf Bonn bezogen vor etlichen Jahren mal zaghaft versucht wurde, damals am Widerstand der Spediteure scheiterte. Weiterlesen

Warum hat die Schiene oftmals keine Chance?

von Rainer Bohnet

Die Eisenbahnstrecke zwischen dem ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn und der Siegwerk Druckfarben AG wird in Kürze stillgelegt. Nach dem Wegfall der Güterverkehrsbedienung wird die DB Netz AG ein Stilllegungsverfahren gemäß § 11 Allgemeines Eisenbahngesetz einleiten. In der Region Bonn/Rhein-Sieg gibt es aktuell noch vier Güterkunden, die regelmäßig oder sporadisch bedient werden: Evonik in Niederkassel-Lülsdorf, Mannstaedt in Troisdorf-Friedrich-Wilhelmshütte, Hayes Lemmerz in Königswinter und ABB Transformatoren in Bad Honnef.

Das ist die Kehrseite der Medaille: der internationale Güterverkehr inklusive der Paketbranche boomt, der regionale Güterverkehr auf der Schiene geht vor die Hunde. Verkehrspolitisch ist das das falsche Signal. Zumal die Rahmenbedingungen eigentlich gut sind, da z.B. auch die IHK’en den Umstieg auf die Schiene propagieren.

Woran liegt die grundsätzliche Chancenlosigkeit der Schiene? Weiterlesen

Kostenloses Parken ist kein Grundrecht

von Rainer Bohnet

Der Parkdruck in deutschen Städten nimmt unaufhörlich zu. Ganze Stadtteile, wie z.B. die Bonner Südstadt, sind ganztägig komplett zugeparkt und selbst auf den Straßen am Stadtrand parken unablässig Pkws, die zum Teil den fließenden Verkehr und den ÖPNV behindern. In den letzten Jahrzehnten hat der Motorisierungsgrad erheblich zugenommen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Stellplatzverordnung für Neubauten pro Wohneinheit einen Pkw-Parkplatz vorschreiben. Das passt natürlich nur bei Singles. Sobald dort eine Familie wohnt, kommen zwei bis drei Pkw’s ins Spiel. Und die historischen Stadtviertel wie die Bonner Südstadt wurden zu einem Zeitpunkt gebaut, als es noch keine Stellplatzverordnung gab und die Menschen zu Fuß unterwegs waren.

Öffentlichen Straßenraum als kostenfreien Parkraum zu nutzen, ist verkehrspolitisch anachronistisch. Diese Flächen werden von der Allgemeinheit steuerfinanziert und sollten ausschließlich kostenpflichtig für parkende Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen. Ich gehe sogar so weit, von Autokäufern und -haltern einen Nachweis über das Vorhandensein eines Parkplatzes zu verlangen. Weiterlesen

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