Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Nancy Faeser (Seite 3 von 3)

Hitzefrei (II)

Dieses Mal ist es vorsorgend. Der Nachtschlaf hat bisher noch geklappt, das frühmorgendliche Aufwachen zum kühlen Durchlüften ebenfalls. Aber wer über 30 Grad noch arbeitet, hat ein Recht auf einen Zuschlag. Den zahlt mir keine*r. Darum: erneut hitzefrei für mich.

Autor*inn*en, die es dennoch fertigbringen zu schreiben, werde ich weiterhin einstellen. Aber für eigene Texte wird mein Hirn jetzt zu matschig. Ich melde mich unterhalb 30 Grad wieder. Weiterlesen

Das Scheitern von Elmau

mit Update nachmittags

Mehr, als es den Veranstaltern recht war, hat der G7-Gipfel bildlich deutlich gemacht, wie weit er davon entfernt ist, “die Welt” oder auch nur ihre Führung zu sein. Nicht seine Renegaten sind isoliert, sondern er selbst. Und es hätte wohl kaum einen geeigneteren Ort gegeben, als ein enges bayrisches Alpental, um das auch bildlich der Welt da draussen mitzuteilen. Zur Bildsprache der Personen hat Roland Appel hier schon kommentiert. Kommen wir nun zur Sache, zu Inhalten und Strategien. Hierzu gibt es ernstzunehmende Hinweise für ein mehr oder weniger desaströses Scheitern – die G7 als Trümmerhaufen der Egomanen, ein Endgefecht des neoliberalen Kapitalismus. Weiterlesen

Die Ampel: Immer länger auf Grün

Die Ampelkoalition entstand notgedrungen. Alternativen, die vor der Bundestagswahl 2021 im Gespräch waren wie Rot-grün-rot, Schwarz-grün und die Jamaikakoalition, hatten nach der Wahl keine Mehrheit oder fanden nicht die Kraft, eine Mehrheit zu bilden. Die Ampelkoalition war eine Verlegenheitslösung. Sie erweist sich immer mehr als eine Konstruktion des Übergangs. Sie ist drauf und dran, zum Auslaufmodell zu werden. Weiterlesen

Blindgänger oder noch Notnagel?

Wer sagt, Bundeskanzler Scholz wäre langsam? Er amtiert erst seit fünf Monaten. Doch schon ist er bei vielen Bürgern unten durch. Sie ärgern sich über sein schleppendes Regierungstempo und sein schlechtes Kommunikationsverhalten. Für jemanden, der sich mit dem Vorwurf konfrontiert sieht, wie eine Schnecke zu agieren, hat Scholz seinen Ruf ziemlich flott ruiniert. Weiterlesen

Hände weg vom Grundgesetz!

Olaf Scholz hat angekündigt, er wolle 100 Milliarden für die Bundeswehr in der Verfassung verankern. Warum eigentlich? Ein triftiger Grund dafür ist nicht ersichtlich. Wenn es zutrifft, dass die Politik Wladimir Putins eine Steigerung der Rüstungsausgaben in Deutschland auf 2% des Bruttoinlandsprodukts rechtfertigt, was einer Verdoppelung des diesjährigen, bereits exorbitant gegenüber den Vorjahren gestiegenen Militärbudgets entspricht, und wenn der politische Wille bei der Ampelkoalition, wie offenbar auch bei der Union besteht, die Bundeswehr drastisch zu modernisieren – wozu bedarf es dann einer Fummelei an der Verfassung? Weiterlesen

Geht doch?

Oder doch nicht? Wie rassistisch ist die Flüchtlingsaufnahme?
Es ist gegenwärtig nicht leicht, ein Empörungsdelirium zu vermeiden. Jede*r ist rundum vom Propagandakrieg umgeben. Wahr und unwahr ist für Individuen immer schwieriger zu unterscheiden. Keine Information, keine Meinung, wird ohne einen politisch-strategischen Spin verbreitet. Selbstverständlich auch hier und jetzt von mir nicht. Ich versuche kühl und sachlich zu bleiben … Weiterlesen

documenta – „Eine geschlossene Gesellschaft“

Interview von Ingo Arend

Christina Dimitriadis kritisiert die problematische Inszenierung der Ausstellung im armen Athen und die unpassende Vokabel „Unlearning“.

Frau Dimitriadis, kürzlich wurde bekannt, dass die griechische Regierung die Wasserwerke von Athen und Thessaloniki privatisiert. Was haben Sie bei der Nachricht gedacht?

Das ist schrecklich. Wasser ist knapp und sowieso ein großes Problem in Griechenland. Denken Sie an die Inseln, wo es gar keins gibt. Wasser ist sehr teuer. Die Menschen haben Angst, dass es noch teurer wird. Natürlich werden die armen Leute darunter leiden. Viele können jetzt schon ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Deswegen gibt es inzwischen großen Widerstand dagegen.

Heißt „Von Athen lernen“, privatisieren lernen?

Ich verstehe den Sarkasmus. Aber für mich ging es bei der documenta nie um die Frage, ob Kunst wirklich etwas praktisch an den Verhältnissen ändern kann. Sondern immer mehr darum, ob sie eine Brücke hätte bauen können zwischen zwei Ländern, zwischen denen die Feindseligkeit in den letzten zehn Jahren dieser sogenannten griechischen Krise geradezu explodiert ist. Daraus ist leider nichts geworden.

Inwiefern?

Eine Kunstausstellung in einem krisengebeutelten Land zu machen, ist keine einfache Sache, klar. Es war auch ein großes Risiko, zumal in einem Land, das man wenig kennt. Weiterlesen

Neoliberalismus, progressiver / Antisemitismus, deutscher

Nancy Fraser sieht in den Blättern den progressiven Neoliberalismus am Ende. Bei ihr geht es um die US-Demokraten und deren Repräsentantin Hillary Clinton. Ich musste beim Lesen ständig an die deutsche Partei, der ich angehöre, denken, die sich mit Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt genau die “Spitze” gewählt hat, die das von Fraser Kritisierte geradezu idealtypisch repräsentiert.

In der Jungen Welt beschreibt Moshe Zuckermann die aktuelle deutsche Antisemitismusdebatte. Während diese immer binärer, schwarz-weisser wird, ist bei ihm zu erkennen, dass Erkenntnis gerade durch diese Vereinfachung vernebelt und erschwert wird.

In Somalia wurde gerade ein Präsident gewählt, durch ein sogenanntes Parlament. Auch durch intensivstes Googeln ist es mir allerdings nicht gelungen, eine Wahl des Parlaments zu finden. Die scheint es nicht gegeben zu haben. Das Parlament ist vermutlich aus einem Aushandlungsprozess somalischer Clanstrukturen in Kooperation mit den ausländischen Besatzungsmächten (u.a. Äthiopien, Uganda) zustande gekommen. Wenn es zu weniger Krieg führt, ist das gut, auch wenn es nicht demokratisch ist. In Mogadischu soll es Straßenfeste gegeben haben, andere Landesteile haben vielleicht gar nichts gemerkt. Die autonomen Gebiete Somaliland und Puntland haben mit sich selbst zu tun, sind international nicht anerkannt, aber wenigstens kriegsfrei und für somalische Massstäbe friedlich. Im Süden marodieren immer noch islamistische Terroristen und kenianische Besatzer.

Kennen Sie Viola Davis? Sollten sie aber. Eine sehr zeitgemässe schwarze, feministische Vorkämpferin im Hollywood-Geschäft.

In San Salvador gibt es Probleme mit der Drogenkriminalität. Wie auf den Philippinen. Dort reagiert Präsident Duterte mit Massenmord auf Massenmord. Einen anderen Weg geht der 33-jährige Bürgermeister von San Salvador Bukele, erfolgreich.

“Verfassungsschutz”, ich kann das Wort nicht ohne Anführungszeichen. Geheimdienst träfe zu. Das US-amerikanische Intelligence dagegen schon wieder viel weniger. Wenn ich dem fachkundigen Andreas Förster glauben darf, geht es mit seinem Präsidenten Maaßen politisch langsam zuende.

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