Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Rassismus (Seite 2 von 6)

Sie kennen Freddy nicht?

Best of 14. März 2023

Er killt ja nur Schwarze. Und gar nicht so “viele”. Was interessiert es also europäische Öffentlichkeiten? “Mit seiner Lebensdauer von über einem Monat schlägt Freddy den bisherigen Rekordhalter ‘John’, der sich im Jahr 1994 31 Tage lang hielt. Doch auch in Bezug auf die akkumulierten Energie wird Freddy vermutlich Rekorde brechen. Die NASA spricht von dem bislang energiereichsten Sturm in der südlichen Hemisphäre. Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) entspricht die Menge der Energie der einer durchschnittlichen nordatlantischen Hurrikan-Saison.” Mmh, ja, ist das schlimm? Jutta Blume/telepolis weiss es: Weiterlesen

The Godfather (chin.)

Best of Nubbeldienstag: Chinas “Der Pate”, rassistische Täterfaszination, Biden in Ukraine, Fahrrad-Suvs

Wenn es ein “Markt” und nicht Macht wäre, dann hätten europäische TV-Anstalten die Sache längst angekauft und mit Übersetzung gesendet. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt, weil sie es mir wohl nie zeigen werden, von Guan Xin, der bei overton unter Pseudonym schreibt: Fernsehfieber im Reich der Mitte – In China ist eine neue Serie angelaufen. Ein Straßenfeger, der das Land im Griff der Korruption zeigt. Ändern wird das Format freilich nichts.” Wie mag ein chinesischer Marlon Brando wohl aussehen? Weiterlesen

Marokkogate

Qatargate in Brüssel erscheint langsam in einem neuen Licht

Bei jeder politischen Skandal-Inszenierung gibt es eine “hidden agenda”. Es ist eine journalistische Königsdisziplin, das sichtbar zu machen. Nur in einer Minderheit der Fälle gelingt es. Schwierig ist das bspw. in Staaten, deren Verfassung eine Gewaltenteilung, also eine Unabhängigkeit der Justiz vorschreibt – während ja die Polizei ein klarer Bestandteil staatlicher Exekutive ist. Dass sie gar nicht unabhängig ist, lässt sich die Justiz zwangsläufig nicht so gerne nachweisen. Und nur wenige sind so schmerzfrei, wie Despoten der Marke Erdogan, Putin oder Trump, beim Missbrauch ebendieser Justiz und anderer Staatsorgane. Weiterlesen

Sprechen Sie Negrão?

Über die notwendige Auseinandersetzung mit Schwarzen Männlichkeiten

Schwarze Männer: Arbeitskräfte im Sklavenstaat Brasilien. Haben die höchste Sterblichkeitsrate. Schulabbrecher. Nr. 1 in der Rangliste bei Häftlingen und Arbeitslosen. Besonders anfällig für Covid-19. Ein Großteil beschäftigt im informellen Sektor, im Dienstleistungsbereich und häufig sehr prekär. Die meisten von der „Uberisierung“ (1) der Arbeit betroffen. Das sind die Schwarzen Männer, über die viel gesprochen wird, die selbst aber wenig zu Wort kommen. Wir teilen die Erfahrung, Schwarze Brasilianer zu sein, und das schafft Gemeinschaft, bringt uns dazu, zusammen darüber nachzudenken, insbesondere bei der „Runde Schwarzer Männer“, die seit einigen Jahren in Mexiko-Stadt stattfindet. Weiterlesen

Ein Paradigmenwechsel

Chile, der verfassunggebende Prozess und die indigenen Völker

Am 4. September dieses Jahres wurde in Chile in einem Plebiszit der Entwurf eines Grundgesetzes, das die Verfassung der Pinochet-Diktatur ablösen sollte, abgelehnt. Die Kampagne der überwiegend konservativen Medien und rechten Parteien gegen soziale Rechte, gesellschaftliche Modernisierungen und die Anerkennung der indigenen Völker war erfolgreich. Dieses Ergebnis eröffnet verschiedene Fronten, die sich erst im Laufe der nächsten Monate herauskristallisieren werden. Trotz der Ablehnung des Verfassungsentwurfes ist der Autor des folgenden Beitrags der Meinung, dass alleine schon der Verfassungsprozess einen Paradigmenwechsel in der schwierigen Beziehung zwischen Staat und indigenen Völkern bedeutet hat. Weiterlesen

Kulturelle Aneignung – rassistische Kategorie?

Kennen Sie Abel Selaocoe? Er ist ein schwarzer, afrikanischer Musiker, der mit dem Cello experimentiert und Johann Sebastian Bach “Papa Bach” nennt – weil er dessen Musik ebenso wie Barockmusik liebt, auf ganz neue Weise interpretiert und damit ein neues Fenster in der Musikkultur aufstößt. ttt hat ihn gestern vorgestellt und ich nehme ihn als idealtypisches  Gegenbeispiel zu den ideologischen Exzessen einer Kampagne, die in den USA begonnen hat, und auch bei uns derzeit irrwitzige, antiaufklärerischen Blüten treibt. Denn wenn es nach deren Kategorien ginge, wäre Selaocoe jemand, der durch “kulturelle Aneignung” von Bachs Musik Verrat an seiner Community betriebe. Weiterlesen

Expliziter Rassismus

Und eine Ideologie der Gleichgültigkeit – Die afrobrasilianische Bevölkerung nach vier Jahren Bolsonaro

Brasilien ist das Land mit der größten schwarzen Bevölkerung außerhalb Afrikas. Vermutlich leben nur in Nigeria mehr schwarze Menschen als in Brasilien. In Nigeria wird aber nicht von Negros/Negras (Schwarzen) gesprochen wie in Brasilien, sondern von Nigerianer*innen. „Schwarze“ ist eine Erfindung der sogenannten „Weißen“, ebenso wie die Bezeichnung „Weiße“. In der durch die Versklavung afroamerikanischer Menschen geprägten Gesellschaft Brasiliens ist die Hautfarbe bis heute ein entscheidender Faktor dafür, wie Menschen leben und welche Möglichkeiten sie haben oder nicht haben. Weiterlesen

Bumerang

Der Antisemitismus, der über Indonesien nach Kassel zurückkehrte, ist der deutsche, meint Eyal Weizman

mit Update 31.8.

Ein spektakulärer Essay, der nach meinem ersten Lesegefühl gut an Robert Kriegs Text “konbit” anschliesst. Eyal Weizman schrieb ihn für die Berliner Zeitung Rassismus und Antisemitismus werden künstlich getrennt – Die Documenta 15 ist seit Monaten Streitthema. Dabei wird nicht nur indonesische Geschichte verkürzt, sondern auch das Verhältnis von Rassismus und Antisemitismus.” Wer darüber nicht in selbstkritische Reflektion und Nachdenken gerät, der*dem ist intellektuell wirklich nicht mehr zu helfen. Weiterlesen

Bloss kein Alman

Alles sein, bloß kein Alman: Eine Begegnung mit meinem Enkel in Berlin – Der Enkel hat Verwandte aus den USA, Polen, Italien. Menschen, die er nicht mag, nennt er Almans. Unsere Autorin hört ihm zu – und erkennt sich wieder.

Endlich treffe ich meinen Enkel mal wieder. Ich tröste mich damit, dass es in seinem Alter völlig normal ist, die Zeit lieber mit Kumpels als mit Omis zu verbringen, von denen er allerdings mehrere interessante Exemplare in seiner weit verzweigten Patchworkfamilie hat. Und alle lieben es, Zeit mit ihm zu verbringen. Unser Verhältnis war innig, bis die Corona-Zeit unsere regelmäßigen Treffen einfror. Jetzt ist er plötzlich größer als ich, tritt mir mit verschränkten Armen entgegen und raunt, dass Küssen und Streicheln in der Öffentlichkeit verboten sind. Weiterlesen

Melnyks Abberufung – ein normaler Vorgang

Seit er in Deutschland ist, besuchte Botschafter Andrij Melnyk, regelmäßig das Grabmal des ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera. An die Verantwortlichen in München stellt sich die Frage, warum es dieses Grabmal überhaupt noch gibt.

Jedenfalls ist Melnyk ein großer Verehrer dieses Faschisten und hätte schon deshalb gar keine Akkreditierung als ukrainischer Botschafter in Berlin erhalten sollen. Weiterlesen

Schlammloch auslöffeln

Was Gutes aus dem documenta-Skandal erwachsen kann

Ein Schweinsgesicht mit Davidsstern. Eine Visage mit Schläfenlocken, Reißzähnen und SS-Runen. Es ist richtig, dass das Werk „People’s Justice“ der indonesischen Künstler:innengruppe Taring Padi auf der documenta abgehängt wurde.

Antisemitismus ist keine „kulturspezifische Erfahrung“, wie das Kollektiv sich verteidigte. Antisemitismus ist ein globales Übel. Er ist immer und überall zu verurteilen, nirgendwo darf ihm ein Podium geboten werden. Weiterlesen

Die Waffen nieder – Nein zum Krieg

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Anwesende, liebe Freund*innen und Mitstreiter*innen,

Wir gedenken der von September 1941 bis Juni 1942 hier ermordeten 4000 bis 4500 Kriegsgefangenen aus der ehemaligen Sowjetunion.

Vor Jahrzehnten hat ein Friedensbündnis verschiedenster Gruppen dieses Gedenken initiiert. Seitdem kommen wir jedes Jahr anlässlich der Befreiungsfeier des Konzentrationslager Dachau auch in Hebertshausen am ehemaligen Schießplatz der SS zusammen. Inzwischen ist dieser Ort Teil der Gedenkstätte des ehemaligen KZ- Dachau. Weiterlesen

Ungleichbehandlung geflüchteter Schwarzer

Offener Brief an die Stadt Köln – Ungleichbehandlung geflüchteter Schwarzer Menschen durch die Stadt Köln – An die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Frau Henriette Reker – An die Amtsleiterin des Ausländeramtes der Stadt Köln Frau Ulrike Wilms – An den Dezernenten für Soziales, Gesundheit und Wohnen Herrn Harald Rau
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine kümmern sich Organisationen und Einzelpersonen wie Gina Hitsch (Be Your Future), Sonnenblumen Community Development Group e.V., Initiative N-Wort Stoppen, ISD Lokalgruppe Köln – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, Die Urbane NRW unterstützt von ehrenamtlichen Helfer:innen um die Versorgung, Unterbringung und aufenthaltsrechtliche Beratung von Schwarzen Geflüchteten aus der Ukraine. Wir sind entsetzt über die diskriminierenden Strukturen, mit denen wir uns dabei seitens der Stadt Köln konfrontiert sehen. Weiterlesen

Klimabewegungs-Krise?

mit Update nachmittags
Der Medienerfolg von Fridays-For-Future Ortsgruppe Hannover ist kaum zu übertreffen. Die Klimabewegung wird “gehört”. Sie muss einfach nur die richtigen Medienknöpfchen drücken. Sogar meine Freunde Roland Appel und Michael Kleff regten sich stundenlang per Email auf, während ich schon im – optimal von der “Blauen Stunde” in der Dorotheenstrasse kulinarisch gesättigten – Tiefschlaf war. Michael hatte in NYC noch Tag, Roland schreibt immer nachts. Doch ich habe Hilfe für die beiden, Und für Sie auch, falls Sie sich immer noch aufregen. Weiterlesen

Geht doch?

Oder doch nicht? Wie rassistisch ist die Flüchtlingsaufnahme?
Es ist gegenwärtig nicht leicht, ein Empörungsdelirium zu vermeiden. Jede*r ist rundum vom Propagandakrieg umgeben. Wahr und unwahr ist für Individuen immer schwieriger zu unterscheiden. Keine Information, keine Meinung, wird ohne einen politisch-strategischen Spin verbreitet. Selbstverständlich auch hier und jetzt von mir nicht. Ich versuche kühl und sachlich zu bleiben … Weiterlesen

Abrüstung!

Die amtierende Bundesregierung will die Aufrüstung im Grundgesetz verankern, eine ähnliche Dämlichkeit, wie sie die SPD schon in den 90ern bei der Demontage des Asylrechts und bei der Einführung der “Schuldenbremse” – bei Letzterem in Handlungseinheit mit den Grünen – mitgemacht hat. Postmoderne Mode: was ich heute durchsetzen kann, lasse ich in die Verfassung schreiben, damit es noch gilt, wenn ich längst politisch weg vom Fenster bin. In dankenswerter Klarheit hat das der Bundesfinanzminister Lindner (FDP) genau so erklärt, auf dass nicht hinterher jemand jammert: “Wenn ich das gewusst hätte …” Weiterlesen

Gesellschaft und Kopf

Der neue heisse Scheiss der sexpositiven Debatte wirft die Frage auf: wie autonom ist das Ich?
Die gegenwärtige Politik der wichtigsten Staatsführungen veranlasst dazu, kein Vergnügen und keine Wohltat aufzuschieben. Sie wissen schon: “wilde 20er Jahre” – vor hundert Jahren noch ohne Atomwaffen. Wer hat noch Zugang zu Vergnügungen und Wohltaten? Und wem sind sie versperrt? Weitgehend geklärt ist: die Mehrheit der Deutschen jammert auf hohem Niveau; die extrem Bekloppten sind schon beleidigt, weil sie sich nicht mit Jüdinnen und Juden vergleichen/gleichsetzen sollen. Weiterlesen

Kein Mangel an Wissen

mit Update 23.2.
Mediathekperlen: Raoul Peck/ARTE, Anstalt, Begräbnis, Wasser, “Kulturbahnhof” Beuel
Das Gute an der Lebensform bürgerliche Demokratie ist, dass – bisweilen unter grösseren Anstrengungen – ein grosser Wissenserwerb möglich ist. Das fortexistierende Problem dieser Lebensform ist geblieben, warum dieses Wissen nur recht geringfügige Konsequenzen nach sich zieht. Das blieb bei mir als Leitfrage hängen, nachdem mich gestern Raoul Pecks vierstündiger Doku-Essay “Rottet die Bestie aus!” in seinen Bann gezogen hatte. Der Autor war in den 90ern zwei Jahre Kulturminister von Haiti, bis heute extremst geplagt von Rassismus, Armut und Naturkatastrophen. Weiterlesen

“Kannibale” in Hamburger “Völkerschau”

von Gert Eisenbürger
Sein Urenkel, Fusballweltmeister Christian Karembeu, ist nicht amüsiert über Hagenbecks Tierpark

Ich bin eben zufällig auf der gmx-startseite auf einen interessanten kurzen Artikel gestoßen. Der frühere französische Fußball-Nationalspieler Christian Karembeu hat vom Hamburger Tierpark Hagenbeck eine Stellungnahme eingefordert: Karembeus Ur-Großvater stammte aus Neukaledonien und war 1931 in einer “Völkerschau” als Kannibale präsentiert worden. Weiterlesen

Amazon frisst

mit Update 28.6.
Ist es der böse Wolf? Oder ein Wal? Nein, das sind geschützte arten. Das Bild stimmt nicht. Es ist was Neues, ein Produkt des staatsmonopolistischen Kapitalismus, für das es noch kein geeignetes Bild und keinen Namen gibt. Es gibt Widerstände, die sogar so weit reichen, dass dem Abräumerfilm der Oscar-Preisverleihung vorgeworfen wird, mit dem Bösen nicht kritisch genug umzugehen. Kein Widerstand kommt dagegen aus dem Bereich, dessen originäre Aufgabe es wäre: aus der Politik der Staaten des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Weiterlesen

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