Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Rom

Roma – Casa del Jazz

Das Beste, was aus Mafia-Millionen werden kann

Die Casa del Jazz in Rom, direkt am Ardeatinischen Tor und unweit der Caracalla-Thermen gelegen, ist inzwischen – ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster – der coolste Jazz-Club Europas. Und das u.a. wegen der Lage in einer Riesenvilla mit Park. Aber auch aufgrund ihrer Geschichte. Es handelt um ehemaligen Mafia-Besitz, der vom italienischen Staat konfisziert und einer sinnvollen kulturellen Nutzung zugeführt wurde. Weiterlesen

Die Schönheit Roms

Mediathekdiamant “Il sorpasso”

So schön habe ich Rom noch nie gesehen. Diese Stadt ist quasi schon totfotografiert. In Il Sorpasso (Mediathek bis 17.3.) von 1962, dem Jahr, in dem ich in den Kindergarten kam, fährt Vittorio Gassmann mit Jean-Louis Trintignant im Cabrio durch eine menschenleere und autofreie Stadt. Ob sie für die Dreharbeiten evakuiert wurde, bleibt in dem ansonsten superinformativen Wikipedia-Eintrag offen. Das Auto, dessen Elend dieser prophetische Film voraussah, schafft es, eine Stadt schwarz-weiss schöner aussehen zu lassen, als in Farbe. Weiterlesen

Noch immer keine Maut

Mehrere Verkehrsexperten haben im September auf der Automesse für die Einführung ei­ner City-Maut in deutschen Großstädten plädiert. Eine Maut von 6 € am Tag könnte den Verkehr in München um 23 % verringern und würde 600 Mio. € jährlich erwirtschaften, so das Ifo-Institut. Schon 2019 hatte die Berliner Verkehrssenatorin Regine Günther im Kampf gegen das Berliner Verkehrschaos eine sol­che Maut vorgeschlagen. Unterstützung erhielt sie vom Deutschen Städtetag. Weiterlesen

Die Renaissance der Nachtzüge

Ausbau des europäischen Bahnnetzes – Die Bundesbahnen der Schweiz und Österreichs lassen alte Verbindungen wieder aufleben. Das Netz stößt schon jetzt auf Kapazitätsgrenzen.
Die Bundesbahnen der Schweiz (SBB) und Österreichs (ÖBB) wollen laut Ankündigung der Vorstände beider Unternehmen in Zürich und Wien in den nächsten vier Jahren neue Nachtzugverbindungen nach Deutschland, Niederlande, Tschechien, Italien und Spanien anbieten, sowie bereits bestehende Angebote deutlich verstärken. Dabei sollen auch Strecken wieder befahren werden, auf denen die Deutsche Bahn (DB) 2016 den Nachtverkehr eingestellt hatte. Weiterlesen

Rechte Betriebsräte / “5-Sterne” / Keiner will nach Bayern

Die FR interviewt den Spross der “Marburger Schule”, der jetzt in Jena lehrt, Klaus Dörre zu den rechten Betiebsräten, zu denen sich die Gewerkschaften jetzt verhalten müssen. Seine wichtigen Ausführungen deuten an, dass da ein Zwang zu grösserer politischer Klarheit entstanden ist. Wie Dialektik-Lehrer Jürgen Becker sagt: “Nix is so schlääsch, dattet nicht für irjndwat joot es.”

Die FAZ hat sich mit Anna-Lena Ripperger ein 30-jähriges Talent eingefangen, und gleich mit dem Traumjob einer Rom-Korrespondentin ausgestattet. Klar ist schon mal, dass sich Frau Ripperger, die übrigens u..a. bei uns in Bonn Germanistik und Romanistik studiert hat, von der “5-Sterne-Bewegung” nicht hat einwickeln lassen. Weiterlesen

Neues atomares Wettrüsten in Europa?

von Andreas Zumach

Vor 30 Jahren einigten sich die USA und die Sowjetunion, atomare Mittelstreckenwaffen zu vernichten. Doch der INF-Vertrag wackelt.

Am 8. Dezember 1987 unterzeichneten der damalige US-Präsident Ronald Reagan und der Generalsekretär der sowjetischen KPdSU, Michail Gorbatschow, im Weissen Haus in Washington die so genannte «doppelte Nulllösung» für die «Intermediate-range nuclear forces» (INF, atomare Mittelstreckenwaffen) der beiden Grossmächte. Der Vertrag regelte den Abzug und die Verschrottung aller landgestützten atomaren Raketen kürzerer (500–1500 Kilometer) und mittlerer (1500–5500 Kilometer) Reichweite sowie ihrer Abschussrampen und sonstigen Infrastruktur nicht nur in Europa, sondern weltweit, innerhalb von drei Jahren. Das vor 30 Jahren vereinbARTE INF-Abkommen ist bis heute ein Kernelement der Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland, gerät aber zunehmend unter Druck. Weiterlesen

Gedanken zur Flüchtlingspolitik 2017 (II)

Eine Replik auf Dirk Reder

Ich teile die Ansicht Dirk Reders, es sei ein kapitaler Fehler der im Bundestag vertretenen Parteien, die Flüchtlings- und vor allem Fluchtursachenpolitik und damit die Außenhandelspolitik des Westens aus dem Wahlkampf auszuklammern. Weil es auf die aktuellen und brennenden Fragen vieler Menschen vor allem dumme und faschistoide Antworten der AfD gibt, wird nicht nur verhindert, dass die Gesellschaft die wirklichen Ursachen von Flucht und Migration erörtert. So verhindern Merkel und die SPD auch, dass intelligente und komplexe Antworten gegeben werden, die zumeist alte Stamm-SPD-Wähler, denen der Name Erhard Eppler noch etwas sagt, ihre Partei wählen können. Und sie lassen zu, dass die Scheinlösung der Abschottung immer breiter an Boden gewinnt und den Diskurs weiter nach rechts verschiebt. Die jüngste Diskussion bei “Plasberg”, wo es scheinbar nur noch darum ging, wer am schnellsten und umfassendsten abschiebt und ein “BILD” Redakteur neben Cem Özdemir zu den beiden gemäßigten Stimmen zählte, spricht dafür Bände.
In Österreich lässt sich gerade beobachten, wie eine mittlerweile rechtsextreme FPÖ und eine ihr nach rechts nachgerückte, populistische ÖVP mit dieser Politik Punkte machen und die SPÖ marginalisiert wird. Das könnten Merkel und die SPD hier auch erreichen, wenn sie weiter so argumentieren, dass jede Analyse von Fluchtursachen unterbleibt. Es ist zu befürchten, dass es auf es auf lange Zeit immer schwerer werden wird, dass Maßnahmen, die politisch notwendig wären, überhaupt eine Chance haben, gehört zu werden. Ich halte das für einen schweren strategischen Fehler und eine Mitverantwortung von SPD, CDU/CSU, aber auch von Grünen und Linken, und ich befürchte, dass nur deshalb die AfD zweistellige Ergebnisse erzielen kann – sonst hat sie politisch nichts zu bieten.

Abschottung kann und wird nicht funktionieren

Ich glaube nicht, dass Europa sich abschotten muss, schon gar nicht kann. Weiterlesen

Italien, unsere Liebe

Gutes Essen und Trinken, schönes Wetter, schöne Landschaft, liebevolle, temperamentvolle Menschen, vornerum Machos, hintenrum zieht Mamma die Strippen.
Vieles davon ist in Gefahr, und zwar oft durch unsere deutsche Politik der Herrschaft in der EU.

So lassen wir die Italiener*innen mit der seerechtlich vorgeschriebenen Arbeit der Seerettung allein. Die herrschende Fantasie in Mitteleuropa reicht mal gerade zur Einrichtung von Lagern, egal wo, hauptsache nicht bei uns. Hören/lesen Sie hier beim DLF (“Europa heute”), wie Italien Menschenleben und europäische Werte rettet.

Italien will Mr. Trump einladen, um ihm Beweise zum Klimawandel zu präsentieren. In Rom wird Wasser rationiert, das Land fällt trocken, Teile brennen ab – Berichte von telepolis, FAZ und SZ.

Andreas Rossmann (FAZ Feuilleton NRW) macht wie immer Urlaub in Sizilien und schickte uns diese kurze schöne Liebesgeschichte aus der Welt der Eisenbahner*innen. Morgen um 14.45 h gibts im SWR ein hübsches Filmchen aus der gleichen Gegend und Milieu.

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