Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Tannenbusch

Grüne Avantgarde

Zum 30. Todestag Petra Kellys

Ihr Tod liegt im Dunkel. Vor dreißig Jahren, am 19. Oktober 1992, wurde Petra Kelly in ihrem Wohnhaus im Bonner Stadtteil Tannenbusch tot aufgefunden – erschossen, neben dem ebenfalls toten Gert Bastian liegend, ihrem Lebensgefährten. Nachbarn wurden aufmerksam, weil der Briefkasten der beiden früheren Bundestagsabgeordneten überquoll. Nur der Hergang scheint geklärt. Umstände, Motive und selbst der Zeitpunkt aber sind es nicht. Weiterlesen

Grüne Jugend stärkt Beuel

mit Update
Dieses Mal war Philipp Königs/GA schneller als ich. Ich bin lieber zunächst 3 Bierchen trinken gegangen, um den verdienten Lohn anderer Leute Arbeit zu feiern. Das Wichtige findet erst heute statt, wenn die Bonner Grünen die Direktwahlkreise zur Kommunalwahl am 13.9. mit Kandidat*inn*en besetzen. Nach meiner Bewertung vergangener Wahlen können sie in Beuel 3-5 von 7, in Bonn ca. 10 von 17 und in Bad Godesberg 1 von 7 erobern; 2014 waren es nur 2: Innere Nordstadt und einer in Endenich. Zu Königs’ Bericht möchte ich folgendes ergänzen.
Der Wahlgang um Platz 1 zwischen Annette Standop und Brigitta Poppe-Reiners (56:42 Stimmen), Weiterlesen

Slowfood Bonn – Schneckenpost September 2018

Wie schon mehrfach praktiziert, wird hier das aktuelle Rundschreiben des Slowfood-Conviviums Bonn, das ich regelmässig als Mitglied erhalte, dokumentiert.
von Sabine Schlinke

Slow Food Bonn war am 02. September 2018 mit einem Infostand und unserem Sinnesparcours beim Hoffest von unserem Unterstützer Biohof Bursch in Bornheim Walberberg vertreten. Mit der DLS Bäckerei Hennef und Kaffeeröster Peter Winkler vom Unteren Dützhof in Heimerzheim waren weitere Slow Food Unterstützer dabei.

Es war ein tolles Fest mit geschätzt zweitausend interessierten Gästen, mehr als hundert Kindern, Weiterlesen

Denkschrift zum Bürgerentscheid

von Rolf Beu, Stadtverordneter und sportpolitischer Sprecher B90/Grüne

Besonders geschockt kann mensch nur sein, wenn er vom Ergebnis überrascht wird. Und dies war hier nicht der Fall. Hatte eine (sogar größere) Mehrheit für JA erwartet. Man konnte die Stimmung nicht übersehen, auch im grünnahen Umfeld.

Die JA-Kampagne hat zumindest mit den Schwerpunkten

• alle Stadtteilbäder sollen für ein zentrales Spaßbad geopfert werden (schlicht gelogen; aber in Beuel und Hardtberg von vielen geglaubt, wie gerade die dortigen Ergebnisse im Vergleich zu den 2017ern belegen),

• Bad Godesberg ist der von Bonn vernachlässigte Stadtbezirk (sh. Abstimmungsergebnis Bad Godesberg; in den übrigen drei Stadtbezirken gab es immer noch eine Mehrheit für NEIN)

• die Stadt soll sich erstmal um den Erhalt aller ihrer bestehenden Gebäude kümmern (kaum lösbare Probleme mit dem Städtischen Gebäudemanagement SGB; auch deshalb sollten ja die SWB das Wasserlandbad bauen), Weiterlesen

Kinderarmut ist das Krebsgeschwür unserer Gesellschaft

20,6 Prozent aller Kinder in Bonn gelten als arm. In Zahlen ausgedrückt sind das 12.000. Das trifft auch auf ihre Familien zu. In meinem Podiumsgespräch im Rahmen der DGB-Kundgebung zum 01. Mai auf dem Bonner Marktplatz habe ich dieses Krebsgeschwür unserer Gesellschaft mit dem Geschäftsführer der Diakonie, Ulrich Hamacher, thematisiert. Die Diakonie in Bonn kümmert sich in diversen Stadtteilbüros im Tannenbusch, in Medinghoven und auf dem Brüser Berg um hilfsbedürftige Menschen. Sie hilft bei Anträgen an die Stadt Bonn, das Arbeitsamt, das Jobcenter oder das BAMF. Quasi als Reparaturbetrieb für das Versagen des Staates.

Ein bunter Reigen weiterer Themen aus den Bereichen der Bildungs- und Schulpolitik, der Digitalisierung der Arbeit und aus der Berufsausbildung bei der Deutschen Telekom AG wurde vor rund 700 Zuhörer*innen besprochen. “Was sind die Gründe für den Belastungsdruck in den Grundschulen?” fragte ich Sybille Clement, Weiterlesen

Wohnungsbau vs. Naturschutz

Bonn wächst, der Rhein-Sieg-Kreis wächst, Köln wächst. Eigentlich positiv. Aber wo können neue Wohnungen gebaut werden? Und warum haben rund 50 Prozent aller Bonnerinnen und Bonner große Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden? Die Hälfte der Bonner Bevölkerung hat Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und damit steht ihnen eine mit öffentlichen Geldern finanzierte Wohnung zu.

Der dringend notwendige Neubau von Wohnungen trifft allerdings überall auf erbitterten Widerstand. “50 % aller Bonnerinnen und Bonner werden für unerwünscht erklärt,” kritisiert Jean-Pierre Schneider, Vorstand der Bonner Caritas. Er bezieht sich auf Bürgerinitiativen und renitente Anwohner*innen, die sich mit allen Mitteln gegen den Bau von Sozialwohnungen zur Wehr setzen. Weiterlesen

Zweifelhafte Karrieren

Klingt wie ein Klischee, ist aber bittere Realität. Ein junger Mann, 25 Jahre alt, in Deutschland geboren und aufgewachsen, mit schlechtem Hauptschulabschluss, arbeitslos, keine Ausbildung, Hartz IV-Empfänger, mehrfach vorbestraft, drogenabhängig, naiv und perspektivlos, wohnhaft in Bonn-Tannenbusch. Seine Eltern sind einst aus einem fragilen Staat geflohen, offenbar ist deren Integration krachend gescheitert und sie sind ebenfalls arbeitslos.

Ohne dies wissenschaftlich untermauern zu können, ist es offenlichtlich, dass solche zweifelhaften Karrieren in signifikanten Stadtteilen und Ghettos fast normal sind. Weiterlesen

Die Wohnungsfrage wird immer heisser

Der General-Anzeiger berichtet heute über die Empörung der Mieter*innen in den Hicog-Siedlungen in Tannenbusch und Muffendorf. Es ist gut, wenn die Leute sich organisieren und Lärm machen. In diesem Fall geht es um die schlechte Organisation der bundeseigenen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), der von bisherigen Bundesregierungen Renditeoptimierung aufgetragen war, also das Gegenteil von Mieterorientierung und sozialer Verantwortung. Ist das jetzt Seehofer, der neue “Bauminister”, der das ändern müsste? Oder bleibt es Bundesfinanzminister Scholz, der BIMA-Einnahmen kassieren will, als Hamburger Bürgermeister seine Wahl aber noch mit Wohnungsbau gewonnen hatte?
Das einfachste wäre, die BIMA schenkt ihre schwer verkäuflichen und sanierungsbedürftigen Siedlungen an die kommunalen Wohnungsbausgesellschaften, in Bonn also an die Vebowag. Und die macht zügig fertig. Für uns Steuerzahler*innen wäre das von der einen in die andere Tasche. Geld würde nicht fließen, und es würde endlich vorangehen.

Einen guten Überblick über die aktuellen wohnungspolitischen Kontroversen gibt der Journalist Rainer Balcerowiak, von dem ich ein lesenswertes Büchlein über Weingenuss besitze, bei hintergrund.de

Beuel: Sack Reis umgefallen

Das führende lokale Medium hat heute zum zweiten Mal vier Spalten damit gefüllt. Es gibt Streit zwischen SPD-Genoss*inn*en auf der einen und der anderen Rheinseite. Ein Tannenbuscher Ratsherr, Mitglied des SPD-Fraktionsvorstandes (uiuiui!), ist aus der Fraktion ausgetreten und bildet mit den zwei Piraten im Rat eine “Gruppe” – was in erster Linie für alle drei mehr Geld gibt.

Das Kunststück, das die Lokalpolitiker und ihre journalistischen Berichterstatter zustandebringen, ist, ebendiese Spalten zu füllen ohne ein einziges politisches Wort, das auch Aussenstehende interessieren könnte. Der berichtete Konflikt bleibt so absolut unverständlich und selbstreferentiell. Es soll um unterschiedliches Koalitionsverhalten gehen. Das ist in der Kommunalpolitik aber Nebensache. Mit welchem Inhalt sollen diese “Koalitionen” denn verbunden sein? Das weiss und erfährt kein Mensch, der sich nicht in den Innereien der beteiligten Parteien bewegt. Und wer mag sich schon gern in Innereien bewegen?

Der berichtete Vorgang ist keine SPD-Besonderheit. Diese Nebensächlichkeiten beschäftigen alle Bonner und Beueler Fraktionen und Parteien. Nur, dass man den Fraktionsführungen der anderen Parteien wirklich keine “autoritäre Führung” vorwerfen kann. Denn auf politische Führung verzichten sie lieber. Wer nichts macht, macht auch nichts falsch, so die innere Logik. Und so das öffentliche Ansehen.

© 2024 Beueler-Extradienst | Impressum | Datenschutz

Theme von Anders NorénHoch ↑