Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Wasser (Seite 1 von 2)

Die Dürre kommt näher

In Frankreich und Österreich ist sie schon

Haha, ja, auch hier in Beuel war und ist die Vegetation so grün, wie sie grüner nicht sein kann. Anders als die Mehrheit habe ich im abgelaufenen Sommer sehr gerne auf jede Hitzewelle verzichtet – nie gab es Planungssicherheit für Gartenpartys. Das sicherte bessere Nachtruhe, wie es das weitgehende Ausbleiben tropischer Nächte getan hat. Und schauen Sie nur der Dürremonitor: total harmlos. Nur ganz im Osten ist der Wasserverbrauch der dreckigen Braunkohleindustrie immer noch nicht zu leugnen. Hiermit störe ich Ihre Gemütsruhe. Weiterlesen

Membrangefiltert

Die Eschbachtalsperre, aus der Remscheid lange Jahre sein Trinkwasser bekam, soll wieder genutzt werden. Die 1891 eingeweihte Anlage war die erste Trinkwasser-Talsperre Deutschlands. Vor zwanzig Jahren wurde das Wasserwerk außer Betrieb genommen – es entsprach nicht mehr dem Stand der Technik.

2020 beschloss die Stadt Remscheid wegen des Klimawandels, die Eschbachtalsperre für die Trinkwasserversorgung zu reaktivieren. Die Staumauer war schon Anfang der 1990er Jahre verstärkt worden. Geplant ist der Bau einer Ultrafiltrationsanlage (Membrantechnik), so dass die Trinkwasseraufbereitung wieder beginnen kann. Natürlich gehört dazu eine Einweihungsfeier. Einer der Gäste hat sich so seine Gedanken gemacht: Weiterlesen

Wasser marsch

Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheit von Wasser als der wichtigsten Ressource allen Lebens. Diesmal fand der Gedenktag im Rahmen der UN-Wasserkonferenz statt, die vom 22. bis 24. März in New York tagte. Alle Vertragsstaaten verpflichteten sich dort, einen Beitrag zur nachhaltigen Wasserpolitik zu leisten. Inzwischen liegen einige Ergebnisse vor: Weiterlesen

Die Geopolitik der Energiewende

Verschiebungen im globalen Machtgefüge: Welche Rolle spielt Lateinamerika?

Europa, China und die USA strecken ihre Fühler und ihre Baggerschaufeln nach Lateinamerika aus, dieses Mal nicht auf der Suche nach Gold, auch nicht nach Kohle oder Gas. Es geht um Wind, Sonne, Wasser, Kupfer und Lithium – um Energie und dafür benötigte strategische Rohstoffe. Ein neues globales Wettrennen hat begonnen. Aber: Bleibt alles beim Alten, also Ausbeutung im Globalen Süden, Profite im Globalen Norden? Was dafür spricht und was dagegen. Weiterlesen

Heim ins Heim

Der Wind für Privatisierung öffentlicher Aufgaben (“Daseinsvorsorge”) hat sich wieder gedreht – zu Rekommunalisierungen

In den vergangenen Jahren hat es eine Reihe bemerkenswerter Vorgänge gegeben, die die Überzeugung auf den Kopf stellen, Privatisierung sei ein Allheilmittel. Die öffentliche Hand erwirbt ihr früheres Eigentum zurück. Wobei Re-Kommunalisierung ein zu eng gefasster Begriff ist. Akteure sind nicht nur Städte und Gemeinden, sondern auch Bund und Länder: Besonders aktiv ist das Land Berlin:

Es hat 2021 für 2,1 Mrd. € dem Schwedischen Staatskonzern Vattenfall das Stromnetz abgekauft. Jetzt will man auch das Fernwärmenetz von Vattenfall übernehmen. Im Herbst 2021 kauften drei landeseigene Gesellschaften von den Konzernen Vonovia und Deutsche Wohnen 14.750 Wohnungen und 450 Gewerbeeinheiten) und zahlten dafür 2,46 Mrd. €. Dieser Betrag entspricht dem Ertragswert der Immobilien. Weiterlesen

Landraub

Im Süden von Argentinien und Chile: Mapuche kämpfen um ihre Territorien und für das ökologische Gleichgewicht

Im argentinischen Patagonien lässt ein Landbesitzer aus den Arabischen Emiraten die Quellen des Chubut-Flusses einzäunen, in Chile will das norwegische Staatsunternehmen Statkraft den Pilmaiquén-Fluss für Wasserkraftwerke nutzen, für die geplante Passstraße Lago Puelo über die Anden sollen Berge weggesprengt werden. Das Überleben der Mapuche und ihre Art des Lebens im Einklang mit der Natur sind seit über 500 Jahren bedroht. Sie wurden von den spanischen Invasoren und den später gegründeten Staaten Argentinien und Chile massakriert, und die Repression geht auf beiden Seiten der Kordillere bis heute weiter. Am modernen Kolonialismus ist zunehmend internationales Kapital beteiligt. Weiterlesen

WASSER!

Wasser ist das Element, aus dem ein Mensch mehrheitlich besteht. Logischerweise ist seine Chance zu Überleben ohne Wasser am kürzesten. Wie wenig vorausschauend die Politikdarsteller*innen der Gegenwart ihrem Kunsthandwerk nachgehen, und was die Klimaschutzbewegung begriffen hat, lässt sich an diesem Element am besten verdeutlichen. Dazu zwei Beispiele aus den gegenwärtig reichsten Ländern der Welt. Weiterlesen

Chronik eines angekündigten Notstands

Uruguay: Anmerkungen zur „Wasserkrise“ in Montevideo

Es kommt selten vor, dass – jenseits von Wahlen oder Fußballspielen – Uruguay Thema in großen deutschen Medien ist. Mitte Mai schaffte es das Land jedoch sogar auf die Seite der Tagesschau. Unter dem Titel „Montevideo geht das Trinkwasser aus“ wurde darüber berichtet, wie sich die Regierung aufgrund anhaltend fehlender Niederschläge gezwungen sehe, salzhaltiges Brackwasser aus dem Río de la Plata in das Netz einzuspeisen, um die Wasserversorgung zu gewährleisten. Weiterlesen

Wer wars?

Zur Katastrophe von Nowa Kachowka – Weiß der Bundeskanzler mehr als die US-Regierung?

Es steht außer Zweifel, dass eine terroristische Attacke auf ein Wasserkraftwerk und einen Staudamm ein Verbrechen ist, und dass sich auch im Krieg der Beschuss solcher Objekte verbietet. Die NYT erinnerte 2022 daran, wie knapp die Syrer einer Katastrophe entgingen, weil die USA die Talsperre von Tabqa rücksichtslos bombardierten, wo sich der IS verschanzt hatte. Sie enthüllte, dass die damaligen Beschwichtigungsversuche des Pentagon, man hätte nichts kaputt gemacht, nicht stimmten. Im Fall von Nowa Kachowka ist die Überschwemmung rechts und links des Dnjepr nur der oberste Baustein einer komplexen Katastrophe, die die Energie- und Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Umwelt betrifft und für Millionen Menschen in der Region, bis hin zur Krim, lange und schwere Auswirkungen hat. Weiterlesen

Energie für indigene Regionen oder für Europa?

Die neue Regierung Kolumbiens will von Bogotá aus das Land vernetzen

Mit ihren Plänen für die „nicht vernetzten Gebiete“ (Zonas No Interconectadas, ZNI) will die neue kolumbianische Regierung Energie und Kommunikation in die entlegensten, von Gewalt betroffenen und armen Territorien tragen. Der „Totale Frieden“, von der Regierung als Programm ausgerufen, schließt eine Energiewende ein. In der Guajira beruht sie auf Sonne, den Gezeiten des Pazifiks und dem Wind der Karibik. Technologie und Investitionen, die zweifellos dazu nötig sind, könnten aus Europa kommen. Dort wünscht man sich allerdings ebenfalls Zugriff auf genau diese Rohstoffe, für eigene Zwecke. Weiterlesen

Vermeiden, verkürzen und verlagern

ElektroMobilität — Warum der Abbau von Lithiumpulver in Argentinien für E-Autos in Deutschland den Klimawandel vorantreibt, statt ihn zu stoppen

Schwerfällig gräbt sich der alte Jeep von Roman Guitian durch den losen Sand der Argentinischen Hochlandwüste. Das riesige Tal auf 4.000 Meter Höhe schillert unter einem wolkenlosen Himmel in allen Erdfarben: Braun, Gelb, Beige. Und in Weiß ein riesiger Salzsee, der am Horizont auftaucht. In einem Jahr fällt hier so viel Regen wie in Deutschland im Schnitt in 1,5 Stunden. Auf einer schmalen 50 Kilometer langen Grasnarbe am Rande eines Baches weiden Schafe, Ziegen und Lamas von Roman Guitians halbnomadisch lebenden Familienclan vom Volk der Atacameños. Weiterlesen

Klimakiller Landwirtschaft

Schlimmer als Städte

Liebe Bauerndeppen im Deutschen Bauernverband. So lange euer Verein sich zum willigen Spielzeug der Agro- und Chemieindustrie, sowie dazugehörigen Kapital- und Lobbyorganisationen, macht, werdet ihr weder ökonomisch jemals Land sehen, noch die nötige Ruhe für Eure Arbeit finden. Von Anerkennung ganz zu schweigen. Warum? Das ist leider gar nicht schwer zu erklären. Weiterlesen

Nudging für Olaf (II)

Unsere Generation – unser Job: Aufruf zur gemeinsamen Generationenverantwortung!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, sehr geehrte Ministerinnen und Minister, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete im Deutschen Bundestag, dem EU-Parlament und in den Landtagen der Bundesländer, sehr geehrte Damen und Herren deutscher Konzerne und Unternehmen,

wir alle gehören zur ersten Generation, die die Folgen der Erderhitzung spürt. Wir sind die Generation, die es so weit hat kommen lassen. Und wir gehören zur letzten Generation, die aufhalten kann, was uns droht: der globale Verlust unserer Kontrolle über die menschengemachte Klimakrise. Weiterlesen

Best of 22. März 2023

Bankenkrise / Xi Jinping in Moskau / Wasserkrise / Gedankenfaulheit über “die” Medien

Gerhard Schick/Bürgerbewegung Finanzwende gab der taz Interview: Björn Hartmann) noch ein erhellendes Interview zur aktuellen Bankenkrise: ‘System ist nicht stabiler als 2008’ – Die Krise ist nicht vorbei, glaubt Finanzexperte Gerhard Schick – auch wenn sich die Märkte nach der Übernahme der Credit Suisse beruhigt haben.”

Den immer vorsichtig-distanzierten Blick von Thomas Pany/telepolis schätze ich sehr. Keine voreiligen Schlüsse und viel Gedankenspielraum für die*den Leser*in. Weiterlesen

Russischer Faschismus?

Eine leicht geschwungene Keule – Best of 15.3.2023

Harald Projanski/Junge Welt macht es sich nicht weniger leicht, als sein selbstgewählter Widerpart Timothy Snyder: Wie rechts ist der Kreml? – Westliche und ukrainische Ideologen werfen Russlands Führung im Kontext des Krieges »Faschismus« und Rassismus vor”. Projanski gibt informative Hinweise zu Putins ideologischem Background. Er versucht es dankenswerterweise gar nicht erst, das fortschrittlich erscheinen zu lassen. Positive Bezüge auf die Zarenzeit – weiter rückwärts sind wir dann bei den Hunnen. Ihm reicht Putins antifaschistische Rhetorik aus, um ihn vom Faschismusverdacht freizusprechen. Die Augen fest verschlossen. Weiterlesen

Das Wasser von Argentinien

Der Putsch am 24. März 1976 in Argentinien war der am frühesten angekündigte der Geschichte. Die Deutsche Botschaft in Buenos Aires und die Herren Schmidt und Genscher in Bonn waren eingeweiht und begrüssten ihn. In der Folge unterstützten sie Lieferungen militärischen Geräts aller Couleur, was damals in Argentinien zur “Aufstandsbekämpfung” eingesetzt wurde. Während dieser Zeit rettete die deutsche “Diplomatie” keinen einzigen deutschen Staatsangehörigen, ganz im Gegenteil sogar. (Anderes, grosses Thema.) Bis heute wird die letzte zivil-militärische Diktatur Argentiniens (1976-1983) in den deutschen Qualitätsmedien euphemistisch als “Militärdiktatur” bezeichnet. Schlimmer geht´s nimmer. In den meisten Teilen der Welt weiss man mittlerweile, was damals wirklich geschehen ist und wer daran vor allem profitiert hat. Deutschland schweigt und hat Gründe dafür. Weiterlesen

Postwestliche Welt

Best of 7. März 2023: andere Blicke auf den Ukrainekrieg / US-Infrastruktur / Wasserpolitik / DFB-Neuendorf

In meinen Freundeskreisen kursiert z.Z. eine Veröffentlichung von Thomas Meaney/New York Times, Fellow der Max Planck Gesellschaft. Es gibt eine deutsche Übersetzung, die ich auf Wunsch gerne individuell übermittle. Hier der Originaltext vom 2. März: “America Is In Over Its Head”. Ein Symptom dafür, dass in den Medien am anderen Atlantikufer weit cooler und rationaler diskutiert wird. Weiterlesen

Apokalyptische Sehnsüchte

Thomas Assheuer/Blaetter habe ich jüngst so verstanden, und das deckt sich leider mit Informationen, die ich von Freund*inn*en aus den USA erhalte: es gibt einen gesellschaftlich relevanten Teil der US-Gesellschaft, der fest an den Weltuntergang glaubt. Und darum fest entschlossen ist, ihn voranzutreiben, um auf diese Weise “Sieger der Geschichte” zu werden. Denn diese Irren glauben fest, das ist der religiöse Teil, dass dann jenes höhere Wesen, das sie verehren, da sein wird, das sie, die Guten, im Unterschied zur Mehrheit der Bösen, zu sich in den Himmel holt. Dä. Sollen wir die gewähren lassen? Ich bin dagegen. Weiterlesen

Zukunft der Kritik

Darüber informierte ich mich heute bei einer Veranstaltung der Bundeskunsthalle. Leider war Stargast Eva Illouz ebenso wie Zairong Xiang nur per Zoom zugeschaltet, was es für mich etwas anstrengend machte. Ich muss wohl doch das eine oder andere Buch von ihnen lesen ….

Bücher benennt auch Günter Bannas in “Keine Minute”. Das eine handelt von Friedrich Merz, das andere von der Boomer-Generation im Parlament. “Sieger von heute können Verlierer von morgen sein.”

In “WM-Economy / NRW-Grundwasser” kommentiere ich den materiellen Interessenhintergrund der Medien zur politisierten Qatar-WM, sowie neue Veröffentlichungen zur Lage des Grundwassers in NRW. Sie ist nicht gut.

Morgen gucken wir nicht Qatar-Ecuador. Es gibt Wichtigeres. Ihnen einen schönen Sonntag.

Freundliche Grüße

Martin Böttger

WM-Economy / NRW-Grundwasser

Viele Extradienst-Leser*innen interessieren sich nicht für Fussball. Das ist nachvollziehbar. Als Staatsbürger*in einer bürgerlichen Demokratie müssen Sie sich aber leider für Politik interessieren. Wenn Sie bisher alles über Fussball in den Medien gemieden haben, habe ich einen Kompromissvorschlag für Sie: Markus Völker/taz hat einen intelligenten Schnelldurchlauf verfasst, was es mit dieser vermaledeiten Qatar-WM von der Entstehung bis heute auf sich hat: Ein Sündenfall für zwei – Die WM ist für Katar ein Baustein seiner Machtstrategie und die Fifa das ideale Umfeld, um seine Möglichkeiten voll auszuspielen. Alles ist käuflich.” Das ist das Basiswissen, über das Sie als Staatsbürger*in verfügen sollten. Weiterlesen

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