Beueler Ratten zu Tode gequält

Und ich bin mitschuld. Tierfreundliche Rattenbekämpfung gibt es nicht. Vor einigen Wochen, die Blätter fielen gerade, bemerkte ich einen lebhaften Rattenclan in einem Mini-Grünbereich am Rande eines Gastronomieparkplatzes am Beueler Rheinufer. Die Tiere liessen sich auch von menschlichen Spaziergänger*inne*n nicht weiter belästigen, sie schienen sich pudelwohl wie zuhause zu fühlen.
Ich meldete das bei der Stadtverwaltung, ein paar Tage später war dergleichen von mir nicht mehr zu beobachten. Als die Blätter gefallen waren, fielen mir allerdings die von Heckenpflanzen umgebenen Abfallcontainer auf. Die Gelben mit dem Verpackungsmüll enthalten mehr oder weniger unvermeidlich Nahrungsmittelreste oder -spuren, die für Ratten schon eine angenehme kulinarische Abwechslung darstellen können – jedenfalls gegenüber dem unterirdischen Standardangebot, das sie in unserer Kanalisation serviert bekommen. Wenn Sie also was gegen Ratten in Ihrer Umgebung haben, sparen Sie nicht an den Abfalltonnen. Ein Deckel, der sich wegen Überfüllung nicht schliessen lässt, ist wie eine Einladung an possierliche Nagervölker. Unser Weihnachtsfest mit seinen überquellenden Abfalltonnen ist also auch ein Fest für diese “andere Kultur”.
Ein adeliges Stadtratsmitglied der Linken (sie wollen nicht “Linkspartei” genannt werden, sondern beanspruchen namentlich ein Monopol, das sie gesellschaftlich nicht haben, “Die Linke”) wollte es mit einer Kleinen Anfrage genau wissen, wie die Stadt Bonn Rattenbefall bekämpft. Die Antwort ist ausführlich und lesenswert. Tierfreundliche Rattenbekämpfung gibt es nicht, jedenfalls nicht in Bonn. Die Verwaltung beurteilt es so, dass sanftere Methoden, die auch wirksam wären, bisher nicht erfunden seien.
Es gilt also wie bei den Flugratten (Tauben): die beste Bekämpfung ist nicht füttern.