Die “Modellstädte”, u.a. Bonn und Essen, haben sich anscheinend mit der zahlenden Bundesregierung geeinigt. Ab 1. Januar soll es soweit sein, der Bonner ÖPNV wird billiger (und soll auch besser werden). Aus der Mitteilung der Stadt Bonn:
“Zwölf Monate mit Bus und Bahn im Stadtgebiet Bonn für 365 Euro, so lautet das Angebot an Neukunden, das gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB) auf den Weg gebracht werden soll. Gleichzeitig soll es für Firmen einfacher werden, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Jobtickets anzubieten. Schließlich ist ein Tagesticket für fünf Personen zum Preis von einer Person vorgesehen, das sich besonders an Familien richtet. Das neue Tarifangebot soll bereits zum 1. Januar 2019 eingeführt werden. Für den Förderzeitraum 2018 bis 2020 schlagen diese Maßnahmen mit 18,3 Mio Euro zu Buche.

Um der erwarteten Zunahme der ÖPNV-Nutzer Rechnung zu tragen, sollen einerseits neue Buslinien geschaffen, andererseits die Takte bestehender Linie in Randzeiten und am Wochenende verdichtet werden. Für die meisten Maßnahmen müssen keine weiteren Fahrzeuge angeschafft werden, denn dies würde eine schnelle Umsetzung bis 2020 schwieriger machen. So soll zum Beispiel auf den Hauptlinien Montag bis Freitag der 10/20-Minuten-Takt um eine Stunde bis 20.30 Uhr verlängert und erst dann auf 15/30-Minuten-Takt ausgedünnt werden. Samstags sollen Busse und Bahnen von ca. 9.30 bis 20.30 zukünftig ebenfalls alle 10 bzw. 20 Minuten fahren (statt heute alle 15 oder 30 Minuten). Ein höheres Fahrangebot, mehr Gelenkbusse und Taktverdichtungen sind für einige Regionalbuslinien vorgesehen. Schließlich werden neue Verbindungen von Bornheim über Roisdorf nach Bonn-Tannenbusch sowie vom Venusberg über Poppelsdorf, Endenich und die Nordstadt nach Beuel. Erste Maßnahmen können bereits kurzfristig beginnen, das gesamte Paket bis Sommer 2019 umgesetzt werden. Die Stadtverwaltung veranschlagt dafür 18,7 Mio Euro.

Für mich wäre interessant zu erfahren, wie der Übergang in VRS-Bereiche ausserhalb Bonns tariflich gestaltet wird. Wahrscheinlich muss das noch verhandelt werden.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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