Bemitleidenswert-witziger Satirepopanz in unbekömmlicher politischer Höhenluft
Konrad Adenauer forderte stets – Peter Zudeick erinnerte jahrelang daran – : “Man muss doch auch mal das Positive sehen!” So gesehen frage ich mich; was hat der Herr Amthor denn wohl Positives verbrochen, dass er jetzt so vom Spiegel an die Laterne gehängt wird? Der Spiegel hatte (und hat?) stets positive und nicht selten exklusive Verbindungen zu deutschen Geheimdiensten. Und hat sich nun was über den Herrn Amthor durchstechen lassen. Irgendjemand will ihn loswerden, oder doch zumindest politisch (noch) kleiner machen, als er sowieso schon ist.
Absichtsvoll werden dabei Seilschaftselemente erkennbar, die breiten Raum für Spekulationen öffnen. Die Herren Guttenberg und Maaßen stecken demzufolge in einer US-amerikanischen Firma, die sich mit KI beschäftigt, unter einer Decke. Beide Herren sind bekannt dafür, dass sie mit Frau Merkel nicht befreundet sind, womöglich mit ihr noch alte Rechnungen haben. Vorsichtig formuliert sind sie nicht dafür bekannt, alle CDU/CSU-Brücken zur rechtsradikalen AfD abbrechen zu wollen. Und für die wollte Herr Amthor also lobbyieren? Der Inhaber des Nachbarwahlkreises von dem der Bundeskanzlerin, der sich anschickt, in selbigem Bundesland CDU-Kurfürst zu werden? Ein bisschen viel unübersichtliches Interessengewirr.
Doch das ist noch nicht alles. Nach meiner oberflächlichen FAZ-Lektüre befinden sich USA und China – zumindest für die Öffentlichkeit – in einem “Handelskrieg”, zu dessen Kernelementen ein Wettrüsten im Bereich der KI (“Künstliche Idiotie”, englisch “Artificial Intelligence”, letzteres im Englischen wiederum ein Synonym für Geheimdienste und ihre “Informationen”). Die Firma der Herren Guttenberg, Maaßen (und Amthor?), mit allerbesten Netzwerken in den deutschen herrschenden Klassen, soll also über den deutschen Wirtschaftsminister (?) Brücken auf den chinesischen Markt bauen? Hmmm, da hätte sie sicherlich eine Marktlücke erspäht (der letzte Link verschwindet in Kürze in einem Paywall-Archiv).
So deutet sich an, dass der Herr Amthor mehr Ambitionen haben könnte, als als Witzfigur in Satireprogrammen berühmt zu werden. Diesen Job hat er mit Bravour erledigt, und wendet sich höheren Aufgaben zu. Das gefällt nicht allen Mächtigen. Ich lasse mal bewusst offen, wie gut oder schlecht ich das finde. Ich wüsste gerne mehr.
Braucht einer mit 27 noch Welpenschutz? Das was er seinen Gegner*inne*n an schriftlichem Material geliefert hat, deutet nicht darauf hin, dass er schon eine seinem Alter entsprechende politische Reife erreicht hat. Oder ist er noch übler (mit Fälschungen?) reingelegt worden, als es aussieht?
Letzte Kommentare