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He Kölle – du bess e Jeföhl

Selten genug stimmt’s. Heute schon.

Normalerweise nervt mich die kölsche Selbstbesoffenheit, heute konnte ich mich dem enthemmt hingeben. 50.000 singen mit den Bläck Föös und der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval entschuldigt sich für die Kollaboration in der Nazi-Zeit. Die Demo des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ unter dem Motto „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ war ein voller Mobilisierungs-Erfolg.

Nach meiner Wahrnehmung waren es wenig organisierte Teilnehmer, es gab wenig Organisationsfahnen, dafür sehr viele selbst gebastelte Transparente und Schilder. Bezeichnend fand ich die Interaktion zwischen einem Rapper und dem Publikum vor der Bühne. Er beschrieb seine Angst und Fassungslosigkeit, dass er als geborener Deutscher mit Vertreibung bedroht wird, und wie wichtig die klare Ansage der Demonstranten “Nicht mit uns” für ihn ist.

Auch Redebeiträge, die die Parteien der Mitte davor warnten, die Positionen der Rechtsradikalen mit eigenen Aussagen wie “Migration ist die Mutter aller Probleme”, “Die nehmen uns die Zahnarzttermine weg” etc. zu legitimieren, wurden mit Beifall bedacht.

Jetzt braucht es eine politische Kraft, die diese Energie in einen Kampf für solidarische Umverteilung leiten kann.

Über Peter Kramer:

3 Kommentare

  1. Martin Böttger

    Von der gleichzeitigen Demo in Bonn meldet mein Grünen-Kreisverband 35.000 Teilnehmer*innen.

  2. W.Nissing

    Hey, wer braucht schon eh jefööööhl, wenn das Ausländeramt janz offiziel gut ausgebildete und integrierte, oft auch hier geborene und Beschulte total lejahl (allerdings ohne Musikbeschallung) remigrieren tut……. ja unn wäh hät die dollen Verordnungen un Gesetze gemaaht?……
    Und wenn du die Leute nach dem “GuteMeinung/böseMeinungs”-Gesetz der EU fragst, was so schwammig gehalten ist das damit jeder delegitimiert werden kann, erntest du nur ein unwissendes Kopfschütteln…(wat is dat dann?) Soviel zur demokratischen Aufgeklärtheit der Zeitgenossen und mal ganz davon abgesehen das diese Haltung der Rechten ja nicht gerade der letzte heiße Scheiß ist sondern mein politisches Leben von Anfang an begleitet hat (Sinusstudie) nur halt heuer medial hochgejazzt wurde und man gefahrlos den Aufrichtigen raushängen lassen kann.
    Tut keinen weh, nur wo die Aufrechten im Sturm stehen hat mir die Pandemiezeit ( und im Privaten der Hinweis auf Gaza und die Regierungshaltung dazu) gelehrt und da bin ich mehr als skeptisch.
    Und für die frankophilen Käselutscher hier in der Leserschaft ein kleines Schmankerl:
    https://www.youtube.com/watch?v=kn7D7wvF1QY

  3. Peter Lessmann-Kieseyer

    Liebe Leute, hier mal ein Hinweis: Für mich ist das “R”-Wort der AfD (ausgesprochen oder ausgeschrieben) nicht nur ein Euphemismus, sondern durch und durch ein menschenfeindliches Unwort – und das nicht nur des Jahres, sondern überhaupt. Wir sollten uns davor hüten, die Sprechsweise von diesen Leuten gedankenlos zu übernehmen. Sprechen wir die Dinge so aus und schreiben wir sie so, wie sie gemeint sind. Nämlich: als Deportation oder deportieren, Vertreibung oder vertreiben.

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