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Links der Grünen

Sicher, was das ist, ist gar nicht so leicht zu definieren. Sebastian Friedrich und Ingar Solty/Jacobin z.B. meinen nicht ganz abwegig, dass das BSW diesen Ort freiwillig und fahrlässig verlassen hat, und so nicht den entscheidenden, aber einen wesentlichen Beitrag zur Wiederbelebung der Partei “Die Linke” geleistet habe.

Bündnis Sahra Wagenknecht: Eine Partei unter vielen – Das BSW, das zunächst als Stimme gegen das Establishment Erfolge feierte, hat seinen Kurs verloren – nicht zuletzt durch Koalitionen mit den Kräften, die es zuvor scharf kritisierte, und eine Radikalisierung in Migrationsfragen. Ob die Partei eine Zukunft hat, hängt auch davon ab, wie sich die Linke friedenspolitisch aufstellt.”

Ein Problem bleibt ungelöst. Die beiden Autoren haben keine Antwort, benennen aber immerhin das Problem: “Die Proletarisierung der extremen Rechten, die Donald Trump 2024 zum Wahlsieg verhalf, ist längst auch in Deutschland das Problem.” Wenn sie ihre Ausführungen auf Einlassungen des AfD-nahen Insa-Chefs stützen, müssen sie selbst merken, wie brüchig ihr Argumentationsgebäude ist und stellen zutreffend selbst fest: “Die Strategie, AfD-Wähler zurückzuholen, indem man sich den Inhalten und nicht selten auch der antihumanistischen Rhetorik der Rechtsextremen anpasst, ist – mit Ansage – gescheitert.” Und das stimmt für alle demokratischen Parteien.

Was Friedrich und Solty als Problem nur andeuten, das packt René Martens/MDR-Altpapier sehr direkt und sofort für sich und seine Journalismus-Kolleg*inn*en an: Das 20. Jahrhundert ist vorbei – Journalisten eilen gehorsam den Opfer-Inszenierungs-Narrativen von Rechtsextremen voraus. Ein Oberlandesgericht versteht nicht oder will nicht verstehen, welch fundamentale Bedeutung der Informanten- und Quellenschutz für den Journalismus hat.” Ich gebe lediglich zu Protokoll, dass ich zum taz-Redakteur Dominic Johnson eine andere Meinung habe; aber das ist nicht wichtig.

KI wird doofgefüttert

Wechseln wir zum Zweck der Schadenfreude noch kurz nach rechts. Lukas Homrich/uebermedien meldet: “Als erster deutscher Medienkonzern hat Axel Springer einen Exklusiv-Deal mit dem KI-Anbieter OpenAI abgeschlossen.”, was naheliegend zu Homrichs Frage führt: “Wie stark färbt die ‘Bild’ auf ChatGPT ab?” (Paywall, in einer Woche frei zugänglich). Mein Fazit: wieder was gespart.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. w.nissing

    kann man noch linker als die sog. Grünen sein?

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