“Call My Agent” und die schwer durchschaubare ARD-Mediathekstrategie
“Call My Agent” ist der “deutsche” Titel der französischen Serie “Dix pour cent”. Ich habe sie schon mehrfach gelobt, sie ist immer noch grossartig. Zwar wollte ich mit keiner der dargestellten Figuren im wahren Leben tauschen, aber irgendwie macht es mich auf die verrückten Französinnen und Franzosen auch neidisch. Was haben sie, was wir nicht haben? In dieser Serie ist das meiste davon zu sehen. Und es sieht verdammt gut aus.
Ein Rätsel bleibt: die ARD strahlt seit gestern Abend die Serie erneut auf ihrem Nischenprogramm One aus (donnerstags, 21.45 h als Doppelfolge), und stellt auch nur diese linear ausgestrahlten Folgen in ihre Mediathek – immerhin für einen ganzen Monat, wow! Und warum nicht alle auf einmal? Weil das die Lizenzverträge, die sie ausgehandelt hat, offensichtlich nicht anders zulassen. Warum die ARD die Verträge nicht so aushandelt, dass ihre Mediathek sinnvoll zu gebrauchen ist? Das fragen Sie am besten bei der ARD-Programmdirektion, die angeblich für diese Mediathek auf jeden Fall tatsächlich die Politikmagazine und den Weltspiegel derangieren will. Der stellv. Programmdirektor bewirbt sich nach einen halben Jahr schon weg. Er möchte jetzt Intendant in Wiesbaden werden.
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