Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

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Ist Döpfner ein Weinstein?

“In jeder Branche gibt es einen Weinstein” hiess es in einer jüngst auf 3sat ausgestrahlten BBC-Dokumentation. Heute kommt in der Berliner Zeitung Erika Soloomon zu Wort, Rechercheurin der Financial Times. Die Kollegin hat viel zu sagen, was weit über den Einzelfall hinausgeht. Vor allem stützt sie meine Kritik, dass “ein Weinstein” pro Branche eine klassisch-männliche Untertreibung ist.

Der Fall Weinstein(s)

von Bettina Gaus So lange sexuelle Übergriffe und Gewalt auf Verständnis treffen – es sei denn, sie werden von Migranten verübt –, wird sich gar nichts ändern. Macht, wie umfassend sie auch zu sein scheint, ist stets bedroht. Das Leben des einst einflussreichsten Filmproduzenten von Hollywood hat sich binnen weniger Tage in ein Trümmerfeld verwandelt. Die von Harvey Weinstein selbst gegründete Produktionsfirma hat ihn gefeuert, seine Ehefrau hat ihn verlassen, seine Anwältin ihr Mandat niedergelegt. […]

Coppola – endgültig irre?

Ich bin kein Experte, weder fürs Kino noch speziell zu Coppola. Ich verehre den zweifellos Verrückten für seine Werke “The Godfather” 1-3 und ebenso für “Apocalypse Now”. Ohne Verrücktsein wären diese Werke nicht möglich geworden. Immer kämpfte der Regisseur mit den ökonomischen Optimierern der Industrie. Und nicht immer gewann er. Seine Fassung von “Apocalypse Now” erblickte das Licht er Öffentlichkeit erst über 20 Jahre später.

Auf- und Abregung

Alle Opfer: Luis Rubiales, Till Lindemann, Til Schweiger (nach Mallorca geflohen), Hubert Aiwanger, Donald Trump. Vergessen wir nicht: Harvey Weinstein, Kevin Spacey, Dieter Wedel oder Gebhard Henke, denen wir so viele tolle Filme verdanken (heute übrigens nach der Tagesschau: der letzte Marlon Brando auf ZDFneo, ohne Mediathek!). Alle grausam verfolgt darben sie im Kerker öffentlicher – und kaum strafrechtlicher – Verfolgung. Opfer des Geschlechterkrieges und kinderfressender hinterlistiger Feministinnen. Obwohl, wenn die Jungs ehrlich sind: am […]

Geldmaschine

Wenn die brünftigen Stiere ausrasten, schlagen sich ihre Züchter in die Büsche Was Weinstein trieb, wussten sie “alle”. Seine Kollegen trieben es ähnlich. Es fand sich nur niemand, es zu beweisen. Als es nicht mehr zu vermeiden war, liessen sie ihn fallen, gaben ihn als Opfer hin, auf das sie alle ihre Sünden abluden. So machte es die “Constantin Film AG” mit Til Schweiger, nachdem der sich gerade erst als Filmproduzent unter ihr Dach begeben […]

Hackerangriff auf ARTE?

Kürzlich hatte ich Ihnen “La Jauria” empfohlen. Ich schrieb selbst: “Wenn Sie statt billigem Trash anspruchsvoll unterhalten werden wollen, und real existierenden Sadismus auch auf der Mattscheibe aushalten: verpassen Sie das nicht!” Haben das “besorgte Eltern” gelesen und bei ARTE prophylaktisch protestiert? Mann*frau stelle sich vor: diese Serie über widerständige weibliche Jugend, die sich gegen reaktionäre Sadisten wehrt, würde von jugendlichen Augen gesehen …

Schweiger

Til Schweiger scheint nicht so doof zu sein, wie er mir immer erschien. Ich “kenne” ihn ja schon aus der “Lindenstrasse”, in der er einen pubertierenden breitschultrigen Jüngling spielte, der gerne (!) zur Bundeswehr ging. Dieses Image eines Hohlkopfes hat er dann bei mir nie verloren. Das ist garantiert ungerecht. Zwischenzeitlich wurde er Multimillionär, ist vielleicht der letzte Regisseur deutscher Kinofilme, die Millionen Rendite in die Kasse spülten. Ich habe keinen davon gesehen. Aber das […]

Stürzt er?

Was würde in einer (Medien-)Welt ohne Mathias Döpfner besser? mit Update 14.4. Im Beueler Extradienst schimpfen und fluchen wir vorzugsweise über die Unprofessionalität von Politiker*inne*n. Weil einige von uns – Roland Appel und ich jedenfalls – selber welche waren. Ich lebte dabei in dem mglw. allzu marxistischen Kinderglauben, dass die Damen und Herren des Grosskapitals nicht so blöd sein können, wie billige Politiker*innen. Doch. Sind sie. Manche sind noch dümmer “als die Polizei erlaubt”. Mathias […]

Führungsunfähigkeiten

Günter Bannas zieht in “Hafenfeste” eine Kontinuitätslinie deutscher Chinapolitik bis in die 60er Jahre zurück. In dieser Kontinuität verband sich aussenpolitischer Realismus mit strategischer Vorsicht = immer im Kielwasser der Linien der US-Politik. Im Zweifel hatte der ökonomische Vorteil Vorrang, egal, wer gerade regierte. Wer will, kann die, die das heute ändern wollen, “mutig” nennen. Mir würden allerdings auch andere Adjektive einfallen.

Stolpert Flinten-Uschi über SMS-Uschi?

Und: Usbekistan / Brasilien / System Weinstein / Russische Dekadenzklasse Die Bundeskanzlerin war froh, als sie sie endlich los war. Nicht nur eine potenzielle Rivalin, sondern auch eine beständige überehrgeizige Nervensäge mit politischer Sprengkraft. So gesehen hat Merkel, wie so oft, alles, auch die Uschi, rechtzeitig geschafft. Als Bundesaufrüstungsministerin war sie schon nah am Sturz. Es ging um Haushaltsvolumina für Bundeswehrbeschaffungen, die auf die gesamte Regierung hätten Schaden werfen können. Bei der EU-Beschaffung von Impfstoffen […]

Löcher in der Medien-Mauer

Wolfgang Kintscher kenne ich noch als NRZ-Redakteur aus der Zeit, als ich für den Essener MdL Thomas Rommelspacher arbeitete (2000-05), ein anständiger Lokaljournalist. Nun heisst seine Arbeitgeberin “Funke-Mediengruppe”. Er schreibt hier über ein Thema, das zum Gähnen reizen könnte. Ist aber völlig falsch. In Wirklichkeit geht es um das Leben oder Sterben demokratischer Kommunalpolitik.

Abgesoffen

Weinstein, ukrainisches Grubenwasser und weitere Mediathekperlen Nun schon drei Jahre alt, aber weiter hochaktuell geblieben, ist eine von der BBC koproduzierte Dokumentation über den gefallenen Filmproduzenten Harvey Weinstein, die 3sat gestern ausstrahlte und bis 11. März in der Mediathek verfügbar ist. Vieles wird ausgeleuchtet. Der Mann fand sich selbst hässlich (ich würde ihm zustimmen) und zerstörte das Leben zahlreicher junger Frauen. Um das zu stoppen, entschlossen sich einige seiner Opfer, öffentlich zu sprechen. Sie fanden […]

Alter Film – anders gesehen

Das Lebenswerk von Robert Altman habe ich bewundert. In seinen Filmen werden die Produktionsverhältnisse von Kino und TV kritisch reflektiert. In Unkenntnis seiner Persönlichkeit bleiben Fragen offen. Denn er war kein neutraler kritischer Beobachter, sondern ein Teil des Systems. Gestern lief sein Spätwerk “Prêt-à-porter / Ready To Wear” von 1994 in der Glotze. Produziert von Miramax, der Firma der Gebrüder Weinstein.

#metoo – wie fing es an?

Das Machtgefälle und die Gewalttätigkeit zwischen den Geschlechtern fingen angeblich irgendwann mit der Sesshaftwerdung des Menschen an: das Bild vom Jäger und seiner umsorgenden Frau. Das Christentum übersetzte es sich als Ende des Paradieses, der Ungleichheit von Adam und Eva, und ihren ungeratenen mörderischen Kindern Kain und Abel. Nicht alles daran ist falsch. Das Label #metoo umfasst darüber hinaus das komplexe Zusammenspiel von Geschlechterkrieg und Medienmacht, und ist darum um viele Jahrtausende jünger.

Weibliche Schönheit

Und eine Rettungsperspektive für Journalismus Ein Mann hat die Hymne darauf geschrieben: Peter Körte, Feuilleton-Redakteur der FAS. Er bespricht das Buch der hierzulande zu Unrecht nur wenig bekannten Jodi Kantor und Megan Twohey, die sich keinen geringeren als den Hollywood-Zaren Harvey Weinstein zum lebenslangen Feind gemacht haben. Wie sie das anstellten, steht in ihrem Buch, das jetzt auf deutsch erschien: „#Me Too. Von der ersten Enthüllung zur globalen Bewegung“ (aus dem Amerikanischen von Judith Elze […]

Tönnies/Gabriel auf Englisch

Es geht um verschiedene, aber aussergewöhnlich umfangreiche Kapitalverbrechen, begangen von real Mächtigen der Gesellschaft. Sie haben sich erwischen lassen. Was tun? Am sinnvollsten ist die Strategie, jemand aus dem Kreis der Mächtigen (einen Konkurrenten gar?), der schon lange nervt, auszugrenzen, und als medienattraktiven Sündenbock schlachten zu lassen. Wird er verurteilt, trifft es keinen Falschen; er wird kein Mitleid bekommen, hat auch keins verdient. Am Ende hat die Öffentlichkeit an ihm ihr Mütchen gekühlt, und wendet […]

Bergamo – das “Gangelt” Italiens

Viel grösser, dramatischer, schlimmer … Giorgio Gori hat eine für mich wenig vertrauenerweckende Karriere hinter sich. Leitender Angestellter im Konzernimperium des Weinstein/Epstein-artigen Silvio Berlusconi, danach Kumpel vom Matteo Renzi, der nicht nur seine Partei, sondern auch ganz Italien politisch-egomanisch weiter in die Grütze geritten hat. Doch was Gori zur Corona-Explosion in Italien zu sagen hat, sollte aufhorchen lassen.

Den längeren Atem hat der Feminismus

Hierzulande gibt es kein anderes Thema mehr als das Virus, in den Medien und im Alltag. Er wird zum Anlass genommen, Regierungshandeln und Verantwortung zu simulieren, ohne Skrupel, Gewohnheiten und Gesetzmässigkeiten vormaliger Öffentlichkeit ausserkraft zu setzen. Tomasz Konicz/telepolis beschreibt die komplizierte Dialektik zwischen Seuchenpanik und Klimaschutz. Geht es nach der Seuche in weit schlimmerem Ausmass weiter wie zuvor?

Die guten Nachrichten

Mitte nach links / Weinstein schuldig / Rambo gekündigt / Ab morgen Fastenbrechen Hallo liebe Jeckinnen und Jecken, können Sie schon wieder lesen? Oder erst morgen? Während in Hessen Amoktäter dafür erforderlich sind, kommen hier im Rheinland Menschen durch ganz normalen Karneval ums Leben. Eine fiel in Ehrenfeld auf die Gleise, eine kletterte auf die Kupplung einer anfahrenden Strassenbahn. Zu Betrauern sind nicht nur die Toten und ihre Hinterbliebenen, sondern auch die für den Rest […]

Weise junge Frau: Laurie Penny

Frau Penny nimmt sich der Herren Trump und Weinstein an, “Söhne der männlichen Vorherrschaft und des weißen Kapitalismus”. Sie ist noch jung, 33, hat aber schon ein beeindruckendes essayistisches Werk geschaffen. Stephan Schleim wird dieses Jahr 40, von mir aus gesehen noch ein junger Mann. Er ist ebenfalls publizistisch aussergewöhnlich aktiv, und macht trotz seines umfangreichen Textaustosses auf mich immer noch einen recht reflektierten Eindruck. Hier bei telepolis zum Hanau-Attentat.

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