Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: KStA

Milliardärsförderung

Gestern war mir beim warten auf den Zug nach Köln langweilig. Ich tat etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe: ich kaufte zwei Zeitungen, gedruckt auf Papier. Ich wollte rausfinden, ob sich sowas noch lohnt (ich nehms vorweg: Nein!). Als ich 1990-2005 zwischen Bonn und Düsseldorf pendelte, war es mir ein Genuss, mich mit Zeitungen zu bevorraten und während der 45 Minuten IC-Fahrt zu studieren. Ich holte mir täglich GA, Express und WAZ. Auf der Rückfahrt lieh ich mir in der Fraktionspressestelle SZ und FAZ aus, und brachte sie am nächsten Morgen zum Archivieren zurück. Es war eine intellektuelle Freude und machte mich nicht dümmer. Weiterlesen

Lübcke-Mord, NSU und Geheimdienst

Der Kölner Stadtanzeiger verschwand vor etlichen Jahren aufgrund seiner digitalen Paywall aus meiner Medienwahrnehmung. Mir hat das weniger geschadet, als der Stadt Köln, die so digital eingemauert wurde, wie zu ihren römischen Gründungszeiten. Nach allem, was ich medienpolitisch wahrnahm, habe ich nichts verpasst – ausser den stetigen Niveauverlust dieser einstmals angesehenen westdeutschen Lokalzeitung. Überregionale Berichterstattung wurde weitgehend eingestellt, und bei der Firma Madsack in Hannover eingekauft. Köln kauft seine “Wahrheit” in Hannover – wenn das die alten Stadtväter und -mütter (Agrippina z.B.!) hätten miterleben müssen …. Weiterlesen

10jährige besorgt um ihre “Fuckability”

Mit Update
Essstörungen wurden lange Jahrzehnte skandalös unterschätzt. Vor 12 Jahren habe ich im Freitag dagegen angeschrieben. Eine mutige junge Journalistin, Lara Fritzsche, damals Volontärin beim Kölner Stadt-Anzeiger hatte mich damals mit einer starken Reportage beeindruckt. Ihr hat es nicht geschadet – sie hat ihren beruflichen Erfolgsweg gefunden, schreibt jetzt u.a. fürs SZ-Magazin. Und sie hat Nachfolgerinnen gefunden. Weiterlesen

Baha Güngör gestorben

Können Sie sich bei General-Anzeiger nicht erinnern? Online finde ich keinen Hinweis, die Druckausgabe habe ich heute noch nicht gesehen. Noch als ich unser Lokalblatt abonniert hatte, in den 80ern und 90ern, war mir Güngör als sach-, fach- und landeskundiger Korrespondent, der das Niveau des “Käseblattes” hob, aufgefallen. Jetzt ist er zu jung gestorben.
Jürgen Gottschlich/taz kannte ihn natürlich, und widmet ihm einen würdigen Nachruf.
Und Güngör selbst hat uns in diesem KStA-Interview zur Özil-Debatte ein grundsätzliches Vermächtnis hinterlassen, das beschämen muss.

DuMont macht dicht – Demokratieabbau live

Nachdem sich die Bonner Verlegerfamilie Neusser durch Verkauf an die Rheinische Post Cash gemacht und in die Büsche geschlagen hat, tut nun auch die Erbengemeinschaft DuMont in Köln einen grossen Schritt in diese Richtung. Das Nachsehen haben wie immer die Beschäftigten.
DuMont stellt zunächst die Hauptstadtberichterstattung für alle seine Blätter ein, und kauft die demnächst beim Haus Madsack in Hannover. Ex-DuMont-Chefredakteur Uwe Vorkötter beschreibt hier im Branchendienst Horizont diesen Vorgang. Medien sind den Lokalpatrioten ja meistens egal, aber trotzdem Köln, tiefer sinken geht kaum: Weiterlesen

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