Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Wedel

“Grösste GroKo ist die SPD” / Digitale Wahrheitsfindung

Mike Groschek meint das: “Die grösste Grosse Koalition ist die SPD”. Diese Logik des einst “mächtigen” NRW-Landesvorsitzenden lädt zu zahlreichen Kalauern ein. Die “Grosse” Koalition kommt derzeit bei allen Umfrageinstituten auf 50%, beim AfD-nahen Insa ist sie weit darunter, ungefähr da, wo die SPD 1972 alleine war. Groschek wagt zahlreiche Vorhersagen: die SPD-Mitglieder stimmen mehrheitlich für die GroKo, Andrea Nahles wird Chefin. Und das Wichtigste: es wird Politik zur Verbesserung unserer Lebenslage geben. Glaubwürdig?
Der taz gelingt anlässlich Yücel-Freilassung und Münchener Unsicherheitskonferenz ein fast spiegel-artiges Stück (zu besseren Zeiten dieser Illustrierten; mit dabei: Ex-Jungdemokrat Pascal Beucker) über den Noch-Aussenminister Sigmar Gabriel. Dem wäre nur noch die Bemerkung von Arnd Henze (WDR, Hauptstadtstudio; ehem. “Dellbrücker Forum“) in der Tagesschau hinzuzufügen, Weiterlesen

Medienmänner – so ungefähr kanns gehen

Sebastian Schipper, einst Schauspieler unter Regie von Dieter Wedel, heute selbst Regisseur, gab Spiegel-online ein interessantes Interview. Sicher, manche Jungs spreizen sich jetzt auch gerne PR-bewusst zu #metoo in den Medien. Dennoch gibt Schipper hier für Business-Unkundige informative Einblicke.

Torolf Lipp von der AG-Dok kritisiert im telepolis-Interview die suizidale Programmpolitik der TV-Sender, die sich vor den Fußballoligarchen in den Staub werfen, um anschliessend rechercheorientierte Filmemacher*innen zu knechten und auszupressen – weil die, weil se sich ja für was Gutes beruflich einsetzen wollen, um der guten Sache Willen allzu nachgiebig sind.

Ex-/Alt-Ttrotzkist Winfried Wolf erklärt uns, wie der „Anlagenotstand“ des Kapitals unsere städtische Lebenswelt zerstört. Wolf kennt sich bei Megaprojekten der Deutschen Bahn AG besonders gut aus.

Peter Wahl, ehemals kulturpolitischer Sprecher der Grünen im Rat der Stadt Bonn, hat für die Luxemburg-Stiftung eine lesenswerte Studie über Melenchons linke Bewegung LFI in Frankreich geschrieben. Partei is over, in Frankreich so gut wie tot. Vielleicht ist hier zu sehen, was bei uns noch kommt, mit allen Ambivalenzen. Melenchon und Lafontaine sollen ja befreundet sein.

#metoo und Körperpolitik

Die SZ hat heute ihr Interview mit der ehemaligen Schauspielerin Patricia Thielemann (“Es gibt viele Wedels da draussen”) hinter der Paywall versteckt. Bedauerlich. Online offen steht immerhin die Recherche über die skandalöse Missbrauchswelle im österreichischen Alpinsportteam in den 60er und 70er Jahren, in der der damalige “Startrainer” sowie die verstorbene Österreich-Ikone Toni Sailer führend und sturzbesoffen beteiligt waren – über viele goldmedaillenumschlungene Jahre.

Der Ablauf erscheint ähnlich, wie im Fall Wedel. Nach vielen traumabelasteten Jahrzehnten, mehr als einem halben Leben, wagt ein Opfer öffentlich zu sprechen. Und nachdem es eine gewagt hat, wagen es Weitere. Weinstein, der Publicity-Experte, wusste vorher von solcher Lawinengefahr Weiterlesen

Medien und Handlungsunfähigkeit

In den USA gehört es schon zum Allgemeinwissen, und auch wir haben frühzeitig mit Hilfe der Otto-Brenner-Stiftung auf ähnliche Konstellationen hierzulande hingewiesen. Die politische Satire ist zur Einwechselspielerin für geschwächten und ermüdeten Journalismus geworden. Bei beiden stellt sich immer akuter die Frage: mit welchen Folgen?

Die jüngste heute-show war ein gutes Beispiel. Ich teile die gefühlsmässige Ablehnung von Extradienst-Gastautor Dieter Bott gegen den demonstrativen politischen Nihilismus von Oliver Welke. Dennoch war das Agendasetting der Redaktion und des Autor*inn*enteams hochpolitisch und auf der Höhe der Zeit: Weiterlesen

Saudi Aramco / Autoritätsverfall / Massentierfrass / ARD, Wedel, Wilhelm

“Fliegen werden keine Feinschmecker” schrieb mein jüngerer Bruder hier kürzlich. Darum werden sich, sollte man meinen, genug Fliegen finden, die geil auf Minderheitsaktien von Saudi Aramco wären, dem Staatskonzern Saudi Arabiens. Schliesslich finden sich genug insektenähnliche Wesen, die dort Waffen hinliefern und mit denen “Freundschaftsspiele” austragen wollen. Wird ausgerechnet der Finanzmarkt jetzt zur emanzipatorischen Kraft, die den saudischen Mörder-Machos Grenzen zeigt? Das wäre mal ein guter Witz.

Tom Strohschneider amüsiert sich im Oxiblog darüber, wer z.Z. über den allgemeinen Autoritätsverfall lamentiert. Dieter Bott hat eben schon hier die heute-show dabei erwischt. Schuld daran ist der Popanz ’68er – wer sonst?

Susanne Aigner beschreibt anlässlich der Grünen Woche das Dilemma der Landwirtschaft, zwischen Agroindustrie und Verbraucher*innen*wünschen. Ein wichtiger Aspekt scheint ihr gedanklich durchgerutscht zu sein. Weiterlesen

Männer, ihr dürft weiter Sex haben

Wer weiss, ob dereinst unsere Zeit als neues “Zeitalter der Aufklärung” in die Geschichte eingeht. Die Aufklärung der Männer, wie Sex geht. Sicher, nicht wenige habens weder zuhause noch in der Schule gelernt. Es gab weitere Optionen; die besten waren erste, zweite, oder dritte Freundin, spätestens die Ehefrau. Wenn nicht, war immer schlecht.

Dank #aufschrei und #metoo ist es jetzt endlich, und ganz anders als ’68, das ja an der Mehrheit der Bevölkerung wirkungslos vorüber ging (Geht doch rüber; lieber mal arbeiten gehen – das waren die milden Reaktionen; “rüber” war die DDR) in der öffentlichen Debatte allgemein angekommen.
Allein dafür ist den Initiatorinnen zu danken, sie haben sich bleibende Verdienste erworben.
Meinen Impuls ausgelöst, das hier aufzuschreiben, hat dieses Vice-Interview mit den drei #aufschrei-Initiatorinnen.
Und diese hässliche aber nützliche Zusammenstellung von uebermedien.de.

Viele arme Männer sind nun ganz bös verunsichert, was der Unterschied zwischen einer Vergewaltigung, Nötigung und Sex sein soll. Muss ich einen Vertrag schliessen? Muss ich sprechen? Weiterlesen

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