Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Woody Guthrie

Back by popular demand

Einige von Euch haben schon im vergangenen Sommer Cole Quest and The City Pickers erleben können – im Schröders 2.0 in Bonn-Beuel und/oder im Weingut Broel in Bad Honnef. In diesem Jahr bringen Cole Quest und seine Band ihre Eigenkompositionen und traditionellen Bluegrass-Favoriten erneut nach Deutschland (Termine siehe unten). Und auch im Rheinland treten sie wieder auf. Weiterlesen

This Land is (y)our Land

Ein Gespräch mit dem Radiojournalisten Michael Kleff über Politik in der Musik

„Der Swing als Welthaltung. Nicht die preußischen Achtelnoten, nein, es gab eine Hinwendung zu übergebundenen Triolen, die eine neue Dimension in das rhythmische Gefüge einzubringen imstande waren. Das war sexy. Sexy war auch die Gitarre. Es entstand eine globalisierte Jugendkultur, verwurzelt im Blues der Sklaven Amerikas und aus den Neuansätzen der Folkbewegung vor allem durch Woody Guthrie. Ein kultureller Aufbruch (….).“ (Hans-Eckardt Wenzel in seinem Vorwort zu dem von ihm gemeinsam mit Michael Kleff herausgegebenen Buch „Kein Land in Sicht – Gespräche mit Liedermachern und Kabarettisten der DDR, Berlin, Ch. Links Verlag, 2019) Weiterlesen

Redneck? Revolutionär?

Oliver Anthony bringt Leute mit kaputtem Kompass ins Schleudern

Wie lange habe ich die Billboard-Charts nun schon ignoriert? In den 70er Jahren sass ich noch vor dem Radio und habe sie mitgeschrieben und mitgeschnitten (MCs). Aber ob es BFBS, WDR2 oder Radio Luxemburg war – das weiss ich beim besten Willen nicht mehr. So lange ist das her. Schon damals war mir aber klar: was auf dem grössten Musikmarkt der Welt vorne liegt, das ist auch politisch relevant. Dieses Licht scheint nun, als gebe es ein PR-Drehbuch dazu, auch deutschen Medien aufgegangen zu sein. Weiterlesen

Only in America

„The land of the free and the home of the brave“ oder wie Woody Guthrie einmal meinte: „The free’s in jail an‘ th‘ brave in graves“ – – Alltäglicher Wahnsinn

Eine Grundschule in Waukesha, Wisconsin, einem konservativen Vorort von Milwaukee, hat den Song „Rainbowland“ von Miley Cyrus und Dolly Parton aus einem bevorstehenden Schulkonzert gestrichen, weil es „als kontrovers wahrgenommen werden könnte“, wie es in einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press heißt. Die Entscheidung sei nach Angaben von Eltern getroffen worden, „weil der Song zur Akzeptanz von LGBTQ+ führe und auf Regenbögen als deren Symbol verweist.“ Im Liedtext heißt es: „Wäre es nicht schön, im Paradies zu leben / Wo wir frei sind, genauso zu sein, wie wir sind?“ Weiterlesen

Publikumsverachtung

Die Verschwörung des Deutschlandfunks
Eine alte Verschwörungstheorie von mir geht so: der Deutschlandfunk hat in allen ARD-Radiosendern Agenten platziert. Die dringen dort beständig auf Programmreformen. Die bestehen aus Kostensenkung, und Beseitigung von allem, was zum Zuhören verleiten könnte. Die Hörer*innen sollen nicht zuhören, sondern nicht ab- oder umschalten. Sie dürfen also nicht gestört werden, sollen das Radio laufenlassen, und bloss nicht auf irgendeinen Gedanken kommen. Alle, die nach so einer Programmreform auf den Gedanken kommen, dass der Sender sie offensichtlich für doof hält, wechseln dann folgerichtig zum Deutschlandfunk (+ DLF-Kultur und Deutschlandfunk Nova). So geschieht es, langsam aber stetig, seit Jahren. Weiterlesen

100 Jahre: Jungdemokraten & Pete Seeger

Vor 100 Jahren wurden in Berlin die Jungdemokraten gegründet, in den 70er und 80er Jahren der wichtigste Ort meiner politischen Sozialisation. Aus diesem Anlass ist ein gewaltiges Buch entstanden, herausgegeben von den Extradienst-Autoren Roland Appel und Michael Kleff: “Grundrechte verwirklichen – Freiheit erkämpfen””. Roland hat bereits darauf hingewiesen. Hier kann es direkt beim Verlag erworben werden. Seit heute ist auch die Radikaldemokratische Stiftung online (die Seite ist noch im Aufbau), die am ersten Juni-Wochenende zum gleichen Anlass eine qualitativ hochkarätig besetzte Tagung durchführen wird. Menschen mit diesem politischen Hintergrund sind heute schockiert über die alberne Lächerlichkeit, mit der ein kleiner braver Juso Weiterlesen

Zum 50. Todestag von Woody Guthrie

von Nora Guthrie

Today, on the 50th anniversary of my father’s passing I am remembering what a young man once said about Woody. “You can listen to Woody Guthrie songs and actually learn how to live.”

That young man was Bob Dylan. Not the now world famous Bob Dylan. Not the “greatest songwriter of his generation” Bob Dylan. Not the Nobel Prize winner Bob Dylan. No. This was way before all that. This was the young man who came to our house in 1961 to find my father. This was the young man who visited him in the hospital and brought him cigarettes. And this young man learned and played all the songs my father wanted to hear- his own! And whether or not he even understood what he was saying, this young man blurted out words that have stayed with me all these years.

“You can listen to Woody Guthrie songs and actually learn how to live.”

I’ve been surrounded by my father’s songs my entire life. And today, I want to think about and remember how – specifically – how have I “learned how to live” from his songs? Most of them have messages – political, social, worldly, personal – ideas and ideals. Values. Do’s and don’ts. Warnings. Encouragements. Pleas. Confirmations. Affirmations. For the most part, even as a child, these are teachings that I take for granted without giving it a second thought. Here’s just a few… Weiterlesen

Kultur gegen rechts?

von Ingo Arend

Was tun gegen rechts? Über kaum eine Frage streitet der Kulturbetrieb derzeit leidenschaftlicher. Reicht es noch, so das stete Memento, Ausstellungen zu eröffnen, Festivals zu besuchen oder neue Paul-Auster-Romane zu lesen, wenn gerade Demokratie, Europa und Menschenrechte geschleift werden?

Der Fotokünstler Wolfgang Tillmans beschwor dieser Tage pathetisch den „Kairos-Moment“: Historische Aufgabe der Stunde sei es, so der sonst eher zurückhaltende Liebhaber des subkulturellen Faltenwurfs, die libertäre gegen die autoritäre Gesellschaftsordnung zu verteidigen. Muss die Kultur also jetzt Aufstehen gegen rechts?

Nichts gegen Aktionen wie die „EcoFavela“, mit der sich das Hamburger Kampnagel-Theater vor zwei Jahren zur temporären Flüchtlingsunterkunft umfunktionierte. Wie wohl sie ästhetisch hinter Christoph Schlingensiefs „Ausländer raus“-Container zurückfiel. 2000 hatte der Regisseur in Wien Asylbewerber in einen Big Brother-Container gesperrt und das Publikum über deren Schicksal entscheiden lassen. Dennoch ist vor dem Trugschluss zu warnen, Kunst und Kultur ließen sich als schnelle Einsatztruppe gegen den Rechtsruck einsetzen. Weiterlesen

Jungdemokraten-Oldietreffen in Bonn

Die Jungdemokraten wurden in den 70/80er Jahren als “FDP-nahe” bezeichnet. Im Gegensatz zu Jusos und Junger Union waren sie aber immer eine selbstständige Organisation, keine Untergliederung der Partei. Als die FDP 1982 der CDU und Helmut Kohl zur Macht verhalf, wurden sie nicht etwa, wie ein von Friedrich Küppersbusch produzierter Film für 3sat jüngst behauptete, von der FDP rausgeworfen, sondern umgekehrt kappten sie selbst alle organisatorischen und satzungsrechtlichen Verbindungen. Küppersbusch hatte sich, von mir darauf befragt, auf die Erinnerungen von Helga Schuchardt verlassen und lag damit falsch.

Die Jungdemokraten verteilten sich danach auf SPD, Grüne und in die Parteilosigkeit. Weiterlesen

Deutschlandradio: das Ein- und Ausschaltradio

Seit vieler Programmreformen bin ich meinem Heimatsender WDR untreu geworden, weil er sich vor meinem Ausschalten gefürchtet hat. Das A und O heutiger Programmdirektionen in TV und Radio ist die Panik vor dem “Ausschaltimpuls”. Vor lauter Angst davor, haben sie die Einschaltimpulse gleich mitvernichtet. Das Letzte, was mir beim WDR noch geblieben ist, Weiterlesen

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