Die Ahnungslosigkeit des Fußballs über seine gesellschaftliche Rolle
Selbst wenn sie es Montag im Pressespiegel lesen werden, werden die Herren an der Spitze des DFB und des Fußballkonzerns im süddeutschen Raum, ausgelastet mit inneren Machtkämpfen, nicht verstehen, was Michael Horeni/FAZ ihnen über die gesellschaftliche Rolle des Fußballs ganz zutreffend erklärt. Sie tapsen ahnungs- und orientierungslos durch die Öffentlichkeit. Ihre gesamte Intelligenz ist davon beansprucht, sicherzustellen, dass sie an allem, was schiefgehen kann, unschuldig bleiben.
Welch’ ein Kontrast zu Sergio Ramos. Sie müssen dazu wissen: der ist als Fußballer für mich der personifizierte Unsympath. Ich wollte ihm weder aufm Platz noch auf dem Bürgersteig persönlich begegnen. Seine erfolgreiche Art des Fußballs halte ich langristig betrachtet für den Tod dieser potenziell schönen Sportart. Das letzte Champions League-Finale gegen den FC Liverpool hat er mit seinen Fouls gegen Torwart Karius und Stürmer Salah fast alleine gewonnen, und damit den Nachfolgern des Generalissimo Franco in seiner Vereinsspitze einen weiteren fetten Kapitalregen besorgt. Wer auch immer es aus welchem Interesse durchgestochen hat: dass er seinem Boss in der Kabine rhetorisch ins Gesicht getreten hat, ist das erste Mal, dass ich für diesen Spieler Sympathie entwickle. Ein Freund Mesut Özils übrigens. Aber stärker als der.
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